Spargel: Vom Schlankmacher
bis zum natürlichen Potenzmittel

In Österreich herrscht noch bis zum 24. Juni Spargelzeit. Wer die Zeit nicht nützt, ist selbst schuld, sagt Gesundheits-Experte Prof. Hademar Bankhofer. Spargel-Verweigerer würden nämlich die Chance verspielen, die beachtliche Wirkung des Spargels für ihre Gesundheit zu nützen. Er erklärt, warum Spargel unbedingt auf unserem Speiseplan stehen sollte.

von Potenz-Gemüse - Spargel: Vom Schlankmacher
bis zum natürlichen Potenzmittel © Bild: Hademar Bankhofer

Seit wann kennt man Spargel?

Spargel gehört zu den ältesten Gemüsesorten. Man kannte Spargel schon vor rund 5000 Jahren in China und in Ägypten. Er galt als kulinarischer Genuss. Das war zuerst grüner, wilder Spargel. Die Römer haben dann weißen Spargel erstmals kultiviert. Im Mittelalter hingegen war er mehr eine Arznei als ein Nahrungsmittel. Man hat ihn gegen Husten und gestörten Harnfluss ebenso eingesetzt wie gegen Geschwüre.

War Spargel als Lebensmittel früher beliebt?

Nein. Spargel war in früheren Zeiten bei der einfachen Bevölkerung als Lebensmittel nicht sonderlich beliebt. Er hatte zu wenig Kalorien. Das klingt für die heutige Zeit kurios. Aber die Menschen von damals haben hart gearbeitet. Sie konnten sich mit dem Spargel nicht mit genügend kräftigenden Nährstoffen versorgen. Sie wurden nicht satt. Heute ist das ein Vorteil: Spargel ist ein Schlankmacher.

Warum ist Spargel ein Schlankmacher?

Er hat sehr wenig Kalorien. 100 Gramm Spargel haben nur 17 Kilokalorien. Spargel gehört zu den kalorienärmsten Gemüsesorten. Und zusätzlich darf man nicht vergessen: Spargel enthält große Mengen vom Spurenelement Chrom. Und Chrom bremst den Hunger, macht schneller satt .
Wenn man mit Spargel abnehmen möchte: Hier das einfache Rezept: Man isst 14 Tage lang zu jeder Hauptmahlzeit 200 Gramm Spargel und verzichtet aufs Fleisch. Und man treibt jeden Tag 30 - 40 Minuten Freizeitsport.

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Wer lange jung bleiben möchte, sollte oft Spargel essen. Stimmt das?

Allein mit einer Portion von 500 Gramm Spargel nimmt man so viele Bio-Aktiv-Stoffe auf, dass man tatsächlich viel fürs Jungbleiben tun kann. Durch den hohen Gehalt am Spurenelement Kupfer, des Mineralstoffes Magnesium und der Vitamine Folsäure und E stärkt Spargel ganz enorm Herz und Kreislauf. Speziell das Vitamin E macht Spargel zu einem Jungbrunnen: das frühzeitige Altern der Haut, das Nachlassen der Sehkraft und schlecht heilende Wunden werden durch Spargel positiv beeinflusst.

Stärkt Spargel tatsächlich die Liebeskraft?

Jahrzehnte hieß es: Spargel ist kein Potenzmittel. Französische Ärzte aber meinen jetzt, wenn Probleme der Libido durch Mangelerscheinungen im Körper entstehen, dann kann man mit den wertvollen Inhaltstoffen des Spargels durchaus einiges erreichen. Spargel enthält große Mengen an den Spurenelementen Zink und Molybdän. Und ein Zinkmangel sowie Molybdän-Mangel schafft fast immer Probleme in der Liebe. Spargel ist also doch eine kulinarische Liebeskraft aus der Natur.

Spargel gilt als ideales Mittel zum Entwässern. Warum?

"Spargel ist reich am Mineralstoff Kalium, den wir für die Muskeln, für das Herz und für die Verdauung brauchen", weiß Bankhofer. Kalium hat aber auch eine stark ausschwemmende Wirkung. Wer Spargel zum Entwässern isst, der muss darauf achten, dass er kein Salz verwendet oder nur ganz wenig. Denn das Salz hält das Wasser im Körper zurück. Durch das Entwässern werden beim Spargel-Essen auch die Nieren und Harnwege ganz hervorragend durchgespült, was einer etwaigen Nierenstein-Bildung vorbeugt.

Was ist der Hauptwirkstoff im Spargel?

Einen entscheidenden Einfluss für viele Wirkungen hat neben den Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen der Hauptwirkstoff des Spargels. Das ist das Asparagin. Eine wertvolle Aminosäure. Sie ist schuld daran, dass der Harn nach einer Mahlzeit einen stechenden, markanten Geruch hat. Das Asparagin regt die Nieren an, aktiviert Leber und Galle. Die Versorgung mit allen Vitalstoffen und der Abtransport der Stoffwechselschlacken werden gefördert. Auch Umweltgifte werden schnell wieder aus dem Körper entfernt. Das Asparagin ist auch ein Energiestoff, der uns fit macht. Spargel ist daher ideal gegen Müdigkeit.

Was ist der Unterschied zwischen grünen und weißem Spargel?

Da besteht kein großer Unterschied. Aber doch ein gewisser. Beide Spargel-Arten sind reich an den genannten Inhaltsstoffen.
Der grüne wächst oberirdisch und entwickelt mehr Vitamine und Mineralstoffe durch den Einfluss der Sonne.Der weiße hingegen enthält mehr vom Hauptwirkstoff Asparagin. Man hat mit dem grünen Spargel in jedem Fall weniger Arbeit, weil man ihn nicht schälen muss.
Es gibt noch violetten Spargel, eine Form des weißen, wenn er kurze Zeit aus dem Erdwall ragt. Schmeckt besonders kräftig.

Gibt es Menschen, die Spargel nicht essen sollten?

Wer an Gicht leidet oder hohe Harnsäure-Werte hat, der sollte vorsichtig sein. Spargel enthält sehr große Mengen an Purinen. Etwa soviel wie Rindfleisch

Was gilt es bei der Spargel-Zubereitung zu beachten?


1. Er muss frisch sein, am besten aus biologischem Anbau.
2. Wenn man ihn ein paar – 3 - Tage aufheben will, so muss man ihn mit einem nassen Tuch umwickeln und im Gemüsefach des Kühlschrankes aufbewahren.
3. Spargel muss gut gewaschen werden. Man muss ihn von der Spitze, also vom Kopf, nach unten dünn abschälen. Der dicke holzige Teil am Ende muss weggeschnitten werden. Man sollte da oft sehr großzügig sein, sonst ist das Spargel-Essen kein Vergnügen.
4. Spargel braucht beim Kochen einen großen Topf. Die Spargelköpfe müssen alle in dieselbe Richtung zeigen. Weißer Spargel braucht 15 bis 25 Minuten, grüner Spargel 8 bis 10 Minuten.
5. Spargel darf man nicht aufwärmen, weil er Nitrat enthält, das dann zu dem krebserregenden Stoff Nitrosamin werden kann.
6. Zum Spargel nur Weißwein trinken, niemals Rotwein. Die Gerbstoffe im Rotwein machen das Vitamin B 1 unbrauchbar. Das ist Nerven-Nahrung.
7. Niemals Spargel ganz ohne Fett konsumieren, sonst kann das fettlösliche Vitamin E nicht vom Organismus aufgenommen werden.

© Hademar Bankhofer

Über Hademar Bankhofer:

Prof. Hademar Bankhofer, Jahrgang 1941, zählt zu den führenden Gesundheitspublizisten im deutschsprachigen Raum, ist seit 50 Jahren in den Printmedien vertreten und seit 40 Jahren in Fernsehen und Radio präsent. Seine Kernthemen sind gesunde Ernährung, Naturarzneien, Hausmittel, Prävention und Lebenshilfe. Er hat bisher 61 Bücher geschrieben, wovon viele Bestseller geworden sind.