Postnatale Depression:
Hayden Panettiere spricht Klartext

"Ihr seid nicht allein oder verrückt, Ladies!", bricht sie ein Lanze für Mütter

Rund zehn Prozent aller Frauen leiden nach der Geburt ihres Kindes an postnataler Depression. Dennoch wird die Erkrankung oftmals nicht ernst genommen. US-Schauspielerin Hayden Panettiere outete sich nun als Betroffene und brach gleichzeitig eine Lanze für alle Mütter.

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Im Dezember 2014 brachte Hayden Panettiere ihr Töchterchen Kaya zur Welt. Zuletzt sah man ihren Verlobten, den Schwergewichtsboxer Wladimir Klitschko, mit der Kleinen im Meer baden. Um die Schauspielerin, die aktuell wieder für ihre Serie "Nashville" dreht, wurde es in den letzten Monaten jedoch relativ ruhig. Das hat einen Grund: Hayden hatte nach der Geburt ihres ersten Kindes mit Wochenbettdepressionen zu kämpfen. "Ich habe an postnatalen Depressionen gelitten. Ihr seid nicht alleine oder verrückt, Ladies!", erklärte die 26-Jährige nun im Gespräch mit der Zeitschrift "Us Weekly". Durch die schwere Zeit hätten ihr ihr Verlobter und ihre beste Freundin, die kürzlich ebenfalls ein Baby bekam, geholfen.

Andere prominente Betroffene

Hayden Panettiere ist nicht die erste Promi-Dame die über ihre postnatalen Depressionen spricht. Auch Brooke Shields, Gwyneth Paltrow, Alanis Morissette oder Kendra Wilkinson waren davon betroffen. "Ich fühlte mich wie ein Zombie. In meinem Herz konnte ich nichts fühlen. Ich hatte überhaupt keine Emotionen. Ich fühlte mich nicht verbunden", beschrieb Gwyneth die Gefühle nach der Geburt ihres Sohnes Moses. Das Schlimmste sei gewesen, diesen Zustand als Krankheit anzuerkennen und etwas dagegen zu unternehmen, erklärte die Schauspielerin einst im Interview mit dem Magazin "Good Housekeeping".

Was ist postnatale Depression?

Bei der postnatalen (oder auch postpartal genannten) Depression unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Schweregraden, die das "Wiener Programm für Frauengesundheit" auf seiner Internetseite zusammengefasst hat. Hier einige Eckdaten:

Baby Blues: Vom sogenannten "Baby Blues" sind rund 75 Prozent aller Frauen in den ersten Tagen nach der Geburt betroffen. Symptome sind Weinen ohne Grund, Angstgefühle und Ungeduld. Die "Heultage" gehen in der Regel rasch wieder vorbei.

Leichte postnatale Depression: Etwa jede sechste Frau ist davon betroffen. Symptome sind andauernde emotionale Instabilität, Weinerlichkeit, Unglücklichsein und Angst. Die Erkrankung tritt oftmals nicht sofort nach der Geburt, sondern erst einige Monate später auf. Körperliche Anzeichen können Herzrasen, Herzschmerzen, abwechselnde Hitze- und Kältegefühle, Schwindel oder Zittern sein. Sobald man im Alltag nicht mehr zurechtkommt, ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Schwere postnatale Depression: Rund 10 bis 15 Prozent aller Frauen sind hiervon betroffen. Symptome sind eine schwerere und länger andauernde depressive Verstimmung, die mit Veränderungen im Denken, körperlichen Symptomen der Depression und Veränderungen der Psychomotorik einhergeht. Hier ist professionelle Hilfe unabdingbar.

Puerperale Psychose: Diese Erkrankung betrifft weniger als zwei Promille der Frauen. Symptome sind Wahnvorstellungen, Halluzinationen und eine beeinträchtigte Wahrnehmung der Realität.

Sollten Sie nach der Geburt Ihres Kindes Anzeichen postnataler Depression verspüren, zögern Sie nicht, mit Ihrem engeren Umfeld darüber zu sprechen und sich bei Bedarf auch professionelle Hilfe zu suchen!

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