PORTRÄT von Rudolf Hundstorfer: Freund von Fritz Verzetnitsch wird sein Nachfolger

Seit 2003 Chef der Gemeindebediensteten

Rudolf Hundstorfer wird bis zum Gewerkschaftstag im Jahr 2007 interimistisch die Leitung des ÖGB übernehmen. Der 54-jährige Wiener tritt damit die Nachfolge des 60-jährigen Fritz Verzetnitsch an, der über den aktuellen Bawag-Skandal gestolpert ist. Hundstorfer gilt übrigens als Vertrauter beider zurückgetretenen Spitzengewerkschafter: Mit Verzetnitsch ist Hundstorfer seit Jugendjahren befreundet, von Günter Weninger übernahm er 2003 den Vorsitz der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG).

Gewerkschaftsintern wird der neue Interims-Chef als "starker Vertreter der Arbeitnehmer" beschieben. "Seine Heimat ist die Welt der Arbeit", heißt es im offiziellen ÖGB-Porträt. Der gelernte Kanzleibedienstete ist eng mit dem Wiener Rathaus verbunden. Im Magistrat der Stadt Wien absolvierte er seine Lehrjahre, arbeitete dann in verschiedenen Verwaltungsbereichen der gemeinde. Heute gilt er als einer der mächtigsten Männer im Wiener Rathaus: Der SPÖ-Politiker ist Chef der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, FSG-Chef in Wien und Vorsitzender des Wiener Gemeinderates.

Der neue Mann an der Spitze der Gewerkschaftsbewegung ist seit fast 40 Jahren gewerkschaftlich tätig: 1967 Jugendvertrauensmann, ab 1976 freigestellter Personalvertreter, ab 1987 Leitender Referent, seit 11. Oktober 2001 Geschäftsführender Vorsitzender der GdG, seit 2003 GdG-Vorsitzender und ÖGB-Vizepräsident, seit heute interimistischer Präsident des ÖGB.

Seine politischen Stationen: Funktionen in verschiedenen Gremien der SPÖ-Landesorganisation Wien und der Bezirksorganisation Floridsdorf, stellvertretender Vorsitzender der FSG, seit 1990 Mitglied des Wiener Landtages und Gemeinderates, seit 1995 erster Vorsitzender des Wiener Gemeinderates.
(apa)