PORTRÄT von Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter, langjähriger ORF-Korrespondent und Medienmanager, will nun seine frühere Home-Base ansteuern. Am Donnerstag wurde der 51-Jährige von den Stiftungsräten Andreas Braun, er wird zum ÖVP-"Freundeskreis" im Stiftungsrat gezählt, gilt dort aber als "Dissident", und vom unabhängigen Franz Küberl für das Hearing vor der Wahl des ORF-Generaldirektors am 17. August nominiert. Mit dem promovierten Juristen geht ein parteiunabhängiger Medienmensch - wenn auch mit Außenseiterchancen - ins Rennen um die Spitze am Küniglberg.

Brandstätter wurde 1955 in Wien geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und absolvierte die John-Hopkins-Universität in Bologna. Seine TV-Karriere begann er 1982 beim ORF in der Auslandsredaktion, zwischen 1984 und 1991 berichtete er als Korrespondent aus Bonn und Brüssel, bevor er 1991 die Leitung der Hauptabteilung Dokumentation übernahm. ORF-Sehern ist Brandstätter als Präsentator des "Report" in Erinnerung.

1997 verließ er den ORF, um in Berlin als Trouble Shooter die Geschäftsführung des Nachrichtensenders n-tv zu übernehmen, als dessen Chefredakteur Brandstätter bis zum Einstieg von RTL im Frühjahr 2003 ebenfalls fungierte. Im Zuge der Neustrukturierungen beim Sender musste er den Hut nehmen und kehrte zurück nach Österreich, wo er Mitte 2003 zum damals neu gestarteten Wiener Regionalsender Puls TV stieß. Bis 2004 war er geschäftsführender Gesellschafter der Puls-TV GmbH und zeichnete für die Produktion der ProSieben Austria News verantwortlich. Ende 2004 trennte er sich einvernehmlich vom Sender und ist seit 2005 als Kommunikations- und Medienberater tätig.

(apa)