Porr erzielte 2016 weiteres Rekordergebnis

Bauleistung stieg um mehr als 11 Prozent auf 3,93 Mrd. Euro

von

Der Gewinn je Aktie (EPS) vermehrte sich um gut 10 Prozent von 2,02 auf 2,23 Euro. An die Anteilseigner soll nun eine Dividende von 1,10 je Aktie ausgeschüttet werden - starker Kernaktionär ist das Syndikat um die Gruppen Ortner und Strauss mit einer Mehrheitsbeteiligung von 53,7 Prozent, der Rest befindet sich im Streubesitz. Im Jahr davor gab es 1 Euro je Aktie plus 50 Cent Sonderdividende.

In einem Umfeld, das laut Strauss "sicher kein leichtes war, aber das ist es nie", profitierte die Porr im abgelaufenen Geschäftsjahr von einer Stabilisierung des europäischen Baumarktes, in dem sie den Gutteil ihres Geschäftes macht. Zu den Heimmärkten des Unternehmens zählen - neben Österreich - die Schweiz, Deutschland, Polen und Tschechien. "Rund 87 Prozent unserer Bauleistung kommen aus diesen stabilen Wachstumsmärkten", erklärte der Konzernchef heute, Dienstag, bei der Bilanzpressekonferenz. Dort sei auch "alles geboten" - gebaut würden Wohnungen, Hotels und Shopping-Center ebenso wie Brücken und Tunnel.

Die Orderbücher sind auch für die Zukunft gut gefüllt: Der Auftragsbestand des börsennotierten Unternehmens weitete sich 2016 um fast 5 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro aus, der Ordereingang um rund 3 Prozent auf 4,15 Mrd. Euro. Beide Positionen sind laut Porr-Finanzvorstand Christian Maier "auf Rekordhoch".

Der Personalstand vergrößerte sich im Vorjahr - nicht zuletzt dank Akquisitionen - um mehr als 10 Prozent auf im Durchschnitt 15.328 Mitarbeiter. Hier steht eine weitere kräftige Aufstockung an: "Per 30. Juni 2017 werden wir 18.000 Leute im Konzern sein", sagte Strauss. Gleichzeitig deutete er einen weiteren Unternehmenskauf an, der demnächst publik gemacht werde. Die Verträge dazu sollen bereits so gut wie unter Dach und Fach sein.

Auch im Inland, wo die Porr mit der Teerag-Asdag mittlerweile vollständig verschmolzen ist und auch bereits alle Baustellen unter einem Namen laufen hat, läuft es den Angaben zufolge bestens: "Der Auftragsbestand für Österreich für 2017 ist atemberaubend hoch", betonte Strauss. Hierzulande erzielte die Porr im abgelaufenen Jahr immerhin 52,4 Prozent ihrer Produktionsleistung.

Als wichtiger Zukunftsmarkt gilt Deutschland, wo der Konzern in den vergangenen zwei Jahren auch kräftig investiert hat. In Polen ließen die aktuellen Auftragsbestände "auch ein sehr erfreuliches 2017 erwarten". Tschechien hingegen sei ein "sehr harter Markt, weil Großprojekte dauernd verschoben werden", berichtete Strauss. "Unsere Strategie, dort ins Flächengeschäft zu investieren, zahlt sich in einem derart harten Umfeld aus und wir können dort erfolgreich wirtschaften." Aus den Märkten Kroatien, Serbien und Ungarn habe sich der Baukonzern komplett zurückgezogen, um sich auf "sichere, wachstumsstarke Märkte" zu konzentrieren, "wo die Porr Geld verdienen kann".

"Seit 2011 gehen wir konsequent unseren Weg - die Porr ist ein Bauunternehmen, das so viel als möglich selbst baut, das hat uns die vergangenen fünf, sechs Jahre gutgetan", so der CEO. 2011 hatte der Baukonzern noch einen Verlust vor Steuern (EBT) von 83 Mio. Euro verbucht, seither geht es steil bergauf: 2016 legte das EGT von 81 auf 91 Mio. Euro weiter zu.

"Wir haben unsere Strategie des intelligenten Wachstums und können unsere Früchte in den nächsten Jahren einfahren - es sind alles stabile Märkte", ist Strauss "auch für 2017 sehr optimistisch": Die Bauleistung soll heuer zweistellig wachsen, "aber auch eine Ergebnissteigerung werden wir bringen".

Kommentare