Pornostar will über
Trump auspacken

Managerin sieht Stillschweigevereinbarung gebrochen

Die Pornodarstellerin, die mit US-Präsident Donald Trump vor dessen Amtszeit eine Affäre gehabt haben soll, will offenbar mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gehen. Nachdem Trumps Anwalt Michael Cohen eine Zahlung an die Pornodarstellerin Stephanie Clifford alias "Stormy Daniels" eingeräumt habe, sei eine Stillschweigevereinbarung damit gebrochen, sagte Cliffords Managerin Gina Rodriguez.

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USA - Pornostar will über
Trump auspacken

Pornodarstellerin Stephanie Clifford alias "Stormy Daniels" will offenbar über ihre mutmaßliche Affäre mit US-Präsident Donald Trump auspacken: Nachdem Trumps Anwalt Michael Cohen eine Zahlung in Höhe von 130.000 Dollar (105.000 Euro) an Clifford eingeräumt habe, sei eine Stillschweigevereinbarung damit de facto gebrochen, sagte Cliffords Managerin Gina Rodriguez am Mittwoch in US-Medien.

»Stormy wird ihre Geschichte erzählen«

"Das gilt jetzt nicht mehr, und Stormy wird ihre Geschichte erzählen", sagte sie weiter. Anwalt Cohen hatte die Zahlung am Dienstag eingeräumt. Laut US-Medienberichten soll es sich um ein Schweigegeld gehandelt haben, um die mutmaßliche Affäre zwischen Trump und Clifford vor der Präsidentschaftswahl im November 2016 geheim zu halten. Den Medienberichten zufolge soll Clifford das Geld im Oktober 2016 erhalten haben, also einen Monat vor der Wahl.

Legale Zahlung

Das Geld sei ihm "weder direkt noch indirekt" von der Trump-Kampagne oder den Trump-Firmen zurückerstattet worden, sagte Cohen. Die Zahlung sei legal gewesen. Ob Trump von der Zahlung gewusst habe, sagte er nicht.

Cohen reagierte mit seiner Erklärung auf eine Beschwerde der Organisation Common Cause bei der US-Wahlkommission. Die Aktivisten wittern einen Verstoß gegen das Gesetz zur Wahlkampffinanzierung. Die Zahlung an Clifford sei erfolgt, um den Ausgang der Präsidentschaftswahl zu beeinflussen, erklärte Common Cause. Dadurch sei die "Integrität der Demokratie in den Vereinigten Staaten" untergraben worden. Ein Common-Cause-Vertreter forderte zu den Umständen der Zahlung eine Aussage "unter Eid".

Trump äußerte sich dazu nicht. Das Weiße Haus verwies darauf, dass die Angelegenheit bereits im Wahlkampf erledigt worden sei. Vizepräsident Mike Pence bezeichnete die Spekulationen über eine Affäre als "die jüngsten gegenstandslosen Vorwürfe gegen den Präsidenten".

Clifford dementierte eine Affäre mit Trump nach der mutmaßlichen Unterzeichnung einer Stillschweigevereinbarung, schien sich aber später wieder von ihrem Dementi zu distanzieren.

Clifford hatte in einem 2011 geführten Interview mit dem Magazin "In Touch", das erst im vergangenen Monat veröffentlicht wurde, von der angeblichen Affäre mit Trump berichtet. Demnach traf sie den Immobilienmogul 2006 am Rande eines Golfturniers und hatte dann Sex mit ihm. Trump war damals ein Jahr mit seiner jetzigen Ehefrau Melania verheiratet, sie hatte vier Monate zuvor den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt gebracht. Clifford sagte, sie habe Trump nach der ersten Begegnung über ein Jahr hinweg weiterhin getroffen oder mit ihm telefoniert.

Die Berichte über die angebliche Affäre haben Trump bisher nicht sichtbar geschadet - obwohl Seitensprünge in großen Teilen der US-Gesellschaft scharf missbilligt werden.

"Stormy Daniels" schlägt derweil Kapital daraus, dass sie durch die Berichte über ihre angebliche Affäre mit Trump zur nationalen Berühmtheit geworden ist. Sie befindet sich derzeit auf einer Strip-Tour durchs Land. Die Tour trägt den mäßig originellen Namen "Macht Amerika wieder geil" ("Make America Horny Again") - eine Anspielung auf Trumps Wahlkampfslogan "Macht Amerika wieder großartig" ("Make America Great Again").

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