Plastik ist aus unserem täglichen Leben heute nicht mehr wegzudenken. Spätestens mit Mitte der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts hielt der Kunststoff mit den ersten Haushaltswaren und Spielzeugen Einzug in unseren Alltag. Ob beim Zähneputzen, beim Einkaufen oder im Büro: Plastik ist überall.
Das Problem dabei? Es landet letztendlich viel zu oft dort, wo es nicht hingehört. Waren es in den 1950er Jahren noch 1,5 Millionen Tonnen Plastik, die jährlich produziert wurden, so sind es mittlerweile fast 300 Millionen Tonnen. Ein nicht unerheblicher Teil wird dabei am Ende ins Meer gespült. Bis sich diese Müllstrudel vollständig zersetzen, dauert es 350 bis 400 Jahre.
Vögel, Meeressäuger und Fische schlucken die Kunststoffteilchen in weiterer Folge oder verheddern sich in dem herumtreibenden Müll und verenden qualvoll. Durch die Nahrungskette gelangen die teils toxischen Substanzen in Form von Fisch und Meeresfrüchten wiederum auf unsere Teller. Keine schönen Aussichten.
Ab sofort sind einige Produkte aus Einwegplastik in der EU verboten. Auch wenn es nahezu unmöglich ist, Plastik komplett aus unserem Leben zu verbannen, lässt sich Kunststoff in vielen Fällen ohne großen Aufwand ersetzen und vermeiden. So einfach kann ein erster Schritt in ein nachhaltigeres Leben ohne Plastik sein:
1. Coffee To-Go: Thermobecher statt Plastik
Thermobecher für den eigenen Häferlkaffee sind nicht nur schick, sondern schonen auch die Umwelt. Manche Kaffeehäuser bieten sogar Rabatte für den eigens mitgebrachten Becher an. Einfach nachfragen!
Aber selbst Kleinigkeiten bedeuten Reduktion: Beim Kaffeebecher To-Go könnte auf den Deckel oder Strohhalm beim nächsten Mal getrost verzichtet werden.
2. Seifenstück statt Flüssigseife
Flüssigseife und selbst Duschgel und Shampoo müssen nicht unbedingt sein: Wem Haarseifen suspekt sind, der kann mit der Handseife im Stück einen ersten harmlosen Schritt wagen. Diese ist auch oftmals dekorativer als die in Plastik gewandeten Verwandten.
3. Leitungswasser statt Plastikflaschen
Österreich ist bekannt für seine herausragende Trinkwasserqualität. Da noch schwere Mineralwasserflaschen nach Hause zu schleppen erscheint da fast absurd. Wer es trotzdem gerne etwas prickelnd hat, ist mit einem Wassersprudler gut beraten - und spart sich den Muskelkater.
4. Frauenhygiene ohne Müll und Plastik
Längst gibt es alltagstaugliche Alternativen für Binden und Tampons. Ein Beispiel ist die Menstruationstassen. Diese gibt es mittlerweile in fast jedem Drogeriemarkt für wenig Geld zu kaufen. In der Handhabung simpel, sparen Sie mit dieser Investition monatlich eine Menge Müll.
5. Milch und Joghurt im Glas
In den meisten Kühltheken gibt es Milchprodukte auch in (meist etwas größeren) Pfandgläsern. Das vermeidet Plastikmüll und die leeren Gläser lassen sich auch leicht wiederverwenden. So haben Sie für das nächste Frühstück To-Go auch gleich einen Behälter!
6. Gemüse ohne Verpackung und Plastik
Lieber zu den losen Äpfeln greifen als zu den verpackten. Auch das Plastiksackerl lässt sich leicht einsparen – mit wiederverwendbaren Beuteln und Netzen. Die Etiketten für Gemüse und Obst lassen sich auf ein Stück Papier kleben - so geht es sogar an der Kassa schneller.
7. Jausendosen aus Edelstahl oder Glas
Leere Glasbehälter oder Jausendosen aus Edelstahl sind ein treuer Begleiter. Auch Speisen vom Take-Away-Restaurant lassen sich so plastikfrei und ohne Reue transportieren. Bonus: Die Materialien bleiben selbst bei Tomatensuppe und Co farbecht.
8. Ein Leben ohne Plastiksackerl
Stoffbeutel, Körbe oder Rucksäcke sind nicht nur reißfester und langlebiger, sondern auch nachhaltiger. Wer immer sein eigenes Sackerl beim Einkauf dabei hat, spart zudem bares Geld. Das gilt übrigens nicht nur für den Lebensmittel-Einkauf! Einmal dran gewöhnt, kann man getrost auf die Plastiksackerl aus dem Supermarkt verzichten.
9. Fertiggerichte meiden
Packerlsuppe, Mikrowellen-Lasagne, Aufbackbrötchen: Fertiggerichte sind meistens in Plastik verpackt. Auch Konservendosen sind oftmals mit Plastik beschichtet. Wer frisch kocht spart nicht nur Verpackungsmüll, sondern isst auch gesünder.