Jakobsweg: 5 noch junge
Pilgerwege in Österreich

Das Interesse am Pilgern ist bei den Österreichern hoch und stetig am Wachsen. Dahinter steckt nicht nur der Wunsch, der Hektik des Alltags zu entfliegen. Es geht um die Suche nach Individualität, innerer Kraft und persönlichen Bedürfnissen. "Pilgern ist eine Freizeitaktivität die Menschen zu sich selbst führt. Viele sind auf der Suche nach Werten und Orientierung“, sagt der Theologe und ausgebildete Wanderführer Roland Stadler. Er zeigt, dass Österreich ein idealer Ort dafür ist.

von Pilgern - Jakobsweg: 5 noch junge
Pilgerwege in Österreich © Bild: TRVHOCHsteiermark

Sein neues Buch „Pilgerwege in Österreich“ widmet sich der unendlichen Vielfalt der heimischen Pilgerrouten.Wir stellen daraus fünf noch relativ unbekannte Pilger-Routen in Österreich vor.

1. Mariazeller Gründerweg – für erfahrene Pilger

© A_Lein

Wallfahren und Pilgern in Österreich sind untrennbar mit dem Namen Mariazell verbunden. Einer der bekanntesten und ältesten Wege ist die Via Sacra, die von Wien nach Mariazell führt.

Auf den Spuren des Möchs Magnus

Ein jüngerer Weg ist hingegen der Mariazeller Gründerweg, der seit 2006 den möglichen Spuren des Mönches Magnus nach Mariazell folgt. Seit 2006 verbindet nun der nach dieser Begebenheit benannte Mariazeller Gründerweg das Benediktinerstift St. Lambrecht im steirischen Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen mit der Basilika in Mariazell.

Buchtipp: Pilgern in Österreich

Pilgerwege in Österreich: Ich geh dann mal los – aber auf welchem Weg?*

Die beiden Benediktinerstifte, St. Lambrecht und Seckau, aber auch das höchstgelegenste Wallfahrtskirchlein der Ostalpen, Maria Schnee mit seiner Hochalm-Muttergottes, bilden die spirituell-kulturhistorischen Höhepunkte. Einmalige Naturlandschaften entlang des Weges entschädigen die Pilger für alle körperlichen Mühen.

Wie ist die Strecke beschaffen?

Die Strecke besteht aus kleinen Fußwegen und Seitenstraßen, führt teilweise aber auch durch hochalpines Gelände mit recht anspruchsvollen Etappen, die nur für erfahrene Pilger und Weitwanderer geeignet sind. So ist eine gewisse Bergwandererfahrung unbedingt erforderlich – nicht zuletzt für die individuelle Tourenplanung anhand der Längen- und Höhenprofile. Da der Weg auch im alpinen Gelände verläuft, sind Schnee und Nebel hier auch im Sommer möglich

Weglänge: etwa 190 km
Höhenlage: 646 m bis 1902 m Seehöhe
Höhenmeter: Aufstieg: 7.491 hm; Abstieg: 7.669 hm
Info: www.mariazeller-gruenderweg.at
www.steiermark.com/pilgern

2. Wiener Wallfahrerweg – für vielseitige Entdecker

© Alfred Leitgeb

Als Alternative zur altehrwürdigen Via Sacra entstand 1975 der „Wiener Wallfahrerweg 06“ mit den so bezeichneten, gelben Wegweisern. Bis Kaumberg verläuft er nahe des historischen Pilgerweges. Danach allerdings zweigt er in den alpineren Süden ab und leitet Weitwanderer und Wallfahrer durch urtümliche Wald- und Wiesengebiete über die ersten höheren Berge des Alpenvorlandes wie Kieneck (1 106 m) und Unterberg (1.170 m) nach Rohr im Gebirge und über St. Aegyd am Neuwalde zum Gnadenort.


In Peilstein zweigt man südlich nach Neuhaus ab und der Wiener Wallfahrerweg führt über Weißenbach Richtung Furth, wo sich im kleinen Ort Schromenau die Wege wiederum splitten: Der alpinere Weg führt über das Kieneck nach Unterberg oder aber man geht über den Steinwandgraben und die Steinwandklamm.

Strecke: Wien/Perchtoldsdorf/ Mariazell
Weglänge: etwa 116 km
Höhenlage: 262 m bis 1.184 m Seehöhe Höhenmeter
Aufstieg: 4.314 hm, Abstieg: 3.708 hm
Info: www.viasacra.at
www.mostviertel

3. Pinzgauer Marienweg - für spirituelle Pilgersleut‘

Vielfältige Gebirgslandschaften und Klammen, bäuerliche Kultur, alte Pilgerwege und Wallfahrtsorte zu erspüren – dazu lädt der Pinzgauer Marienweg ein. Er ist 2012 entstanden und ein Projekt des Geistlichen Zentrums Embach und seiner Partner.In vier Varianten erschließt der Marienweg auf 230 Kilometern den Pinzgau im Land Salzburg.

© shutterstock

Der „klassische“ Weg mit einer Länge von 135 Kilometern führt von der ehemaligen Bergbaugemeinde Jochbergwald und ihrer Wallfahrtskapelle Mariä Heimsuchung über den Pass Thurn, mit herrlichem Blick auf die Hohen Tauern, nach Mittersill und Stuhlfelden mit der Kirche „Maria am Stein“.

Weglänge: insgesamt 230 km, 4 Varianten
Höhenlage: 633 m bis 1.959 m Seehöhe
Info: www.pinzgauer-marienweg.at

4. Der Donausteig – für kulturbegeisterte Pilger

Der Fluss-Weitwanderweg Donausteig führt auf 450 Kilometern in 23 Etappen von Passau über Linz bis Grein. An die Hauptroute, die in Varianten sowohl am nördlichen als auch südlichen Donauufer verläuft, knüpfen 49 Rundtouren an, die von der Hauptroute abzweigen und in das Umland der bayerisch-oberösterreichischen Donauregion führen. Diese eignen sich sehr gut für Tageswanderungen.

Wie ist die Strecke beschaffen?

Der Verlauf der Donau ist aber geprägt von einer Vielzahl an Burgen, historischen Bauten, Stiften und Kirchen. ind steinerne Botschaften, die spannende Geschichten erzählen. So bietet der Stephansdom, die Bischofskirche von Passau, mit der weltgrößten Domorgel einen guten Ausgangspunkt für eine spirituelle Wanderung, aber auch die Gelegenheit, sich im wunderbaren Klang der Musik zu sammeln.


Strecke: Entlang der Donau von Passau bis Grein
Weglänge: 49 Rundtouren zwischen 2 bis 27 km insgesamt etwa 450 km
Höhenlage: 230 m bis 818 m Seehöhe
Info: www.donauregion.at/donausteig-runden.html
www.donausteig.com
www.dioezese-linz.at/pilgern

5. Jakobsweg Weststeiermark – für gestresste Pilger

© Gschwandner

Der Jakobsweg Weststeiermark wurde am 25. Juli 2010 eröffnet, am Festtag des hl. Jakobus. Seine acht Etappen sind zwischen 14
bis 26 Kilometer lang. Entlang sanfter Hügellandschaften, grüner Almwiesen oder hoch oben auf der Koralpe lassen sich fern vom Alltagsstress Körper, Geist und Seele wieder in Einklang bringen.

Blickfang: Die spätromanische Kirche von Stiwoll

Bei der Jakobskirche in Thal bei Graz, gestaltet durch den bekannten Künstler Ernst Fuchs aus der Schule des Phantastischen Realismus, beginnt der weststeirische Jakobsweg. Er führt von hier nach St. Pankrazen. Unterwegs liegen auf der ersten Etappe das Schloss Plankenwarth und die spätromanische Kirche von Stiwoll. Zur Kirche gehört die Barbaraglocke, welche zu den
ältesten Glocken der Steiermark zählt.

Pilgerstein am Etappenziel

Die Etappen wurden so gewählt, dass sie für durchschnittliche Wanderer gut zu bewältigen sind und es an jedem Etappenende Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Eine Besonderheit ist, dass es zudem an allen Etappenzielen einen Pilgerstein gibt, der die noch zu gehenden Kilometer nach Santiago de Compostela anzeigt.

Hauptweg: Graz - Lavamünd
Weglänge: etwa 152 km
Höhenlage: 348 m bis 2.140 m Seehöhe
Höhenmeter: Aufstieg: 4.954 hm, Abstieg: 5.022 hm
Info: www.jakobsweg-weststeiermark.at
www.steiermark.com/pilgern

Lesestoff für Unentschlossene

Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg*

Wichtig: Passende Wandersocken

Wrightsock Wandersocke mit Anti-Blasen-System*

*Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn Sie auf einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, bekommt news.at von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis nicht.