Mehr als 70 Tote bei Fabrikbrand

Familien beklagen mangelhafte Sicherheitsstandards

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Philippinen - Mehr als 70 Tote bei Fabrikbrand

Viele der Toten seien in dem zweistöckigen Gebäude bis zu Unkenntlichkeit verbrannt, sagte der nationale Polizeichef Leonardo Espina. "Wir untersuchen derzeit, was genau geschehen ist." Die Verantwortlichen für den Brand würden "mit Sicherheit" zur Rechenschaft gezogen.

Tödliche Schweißarbeiten

Das Feuer in der Fabrik war am Mittwoch ausgebrochen, nachdem offenbar ein Funke bei Schweißarbeiten Chemikalien in Brand gesetzt hatte. In der Fabrik wurden billige Flip-Flops für den heimischen Markt hergestellt. Überlebende und Angehörige beklagten die mangelhaften Sicherheitsstandards in der Firma. "Die Familien sind einfach wütend über das, was geschehen ist", sagte Rodrigo Nabo, dessen beide Schwestern unter den Trümmern des zerstörten Gebäudes vermutet wurden.

Den Berichten zufolge waren die Arbeiter, deren Bezahlung unter dem Mindestlohn lag, in der Produktionshalle umgeben von übelriechenden Chemikalien. Eine verletzte Überlebende sagte dem Fernsehsender ABS-CBN, vielen ihrer Kollegen im zweiten Stock sei durch die Flammen der Fluchtweg abgeschnitten gewesen. Sie arbeite seit fünf Jahre in der Fabrik, berichtete Janet Victoriano, die sich durch die nahegelegene Eingangstür vor den Flammen retten konnte. In dieser Zeit habe sie keine einzige Brandschutzübung erlebt.

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