Philippa Strache zu FPÖ-Ausschluss: "Ist mir wurscht"

Neo-Nationalratsabgeordnete zeigt sich von Partei-Ausschluss unbeeindruckt - und überlegt zu klagen

Lange ging es hin und her, nun ist es fix: Philippa Strache ist Nationalratsabgeordnete. Gestern wurde sie angelobt – und gleichzeitig aus der FPÖ ausgeschlossen. Philippa Strache zeigt sich unbeeindruckt.

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Ex-Freiheitliche - Philippa Strache zu FPÖ-Ausschluss: "Ist mir wurscht"

Seit der Nationalratswahl war sie Thema Nummer eins: Philippa Strache und ihr Nationalratsmandat. Bekommt sie es oder nicht? Nimmt sie es an oder nicht? Nun ist es fix, die Ehefrau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat es angenommen und wurde gestern als Nationalrätin angelobt.

Ganz alleine in letzter Reihe

Bereits zuvor war bekannt, dass sie nicht dem FPÖ-Klub angehören würde, darum sitzt die ehemalige Tierschutzbeauftragte der Freiheitlichen auch ganz alleine in der letzten Reihe hinter den SPÖ-Abgeordneten im Parlament.

Auch Klage angedroht

Zudem wurde sie gestern auch von der Partei ausgeschlossen und ist nun „wilde Abgeordnete“. Der Grund für den Ausschluss: Ihre Ankündigung zur Annahme des Mandats habe eindeutig einen „parteischädigenden Charakter“ gehabt. Und was sagt Philippa Strache selbst dazu? Diese zeigt sich in einer ersten Reaktion unbeeindruckt. „Mir ist das wurscht“, sagte sie in einem ersten Interview mit der Tageszeitung „Österreich“. Zudem überlege sie auch, ihre Ex-Parteikollegen zu klagen. Sie ortet eine „Rufmord-Kampagne“ gegen ihre Person.

»Ich bin mir sicher, dass der künftige Kanzler Sebastian Kurz bereit ist, einen neuen Weg zu gehen«

Philippa Strache glaubt an Türkis-Grün

Und auch in Sachen Koalition stellt sie sich gegen ihre Ex-Partei. Vielmehr steht sie der türkis-grünen Variante positiv gegenüber und würde dies als „spannendes Experiment“ sehen: „Ich bin mir sicher, dass der künftige Kanzler Sebastian Kurz bereit ist, einen neuen Weg zu gehen“, so Strache.

Schneller Abgang

Ihre erste Sitzung gestern verließ sie übrigens recht schnell auch wieder. Bereits vor der Wahl der Nationalratspräsidenten (Wolfgang Sobotka, Doris Bures und Norbert Hofer) verließ Strache das Hohe Haus auch schon wieder – und kehrte nicht mehr zurück.

FPÖ weist Vorwürfe ihre Ex-Obmanns zurück

Die FPÖ weist die Vorwürfe ihres früheren Parteichefs Heinz-Christian Strache zurück. Philippa Strache sei kein Opfer, sondern "wegen parteischädigendem Verhalten" aus der FPÖ ausgeschlossen worden, betonte die Partei in einer Aussendung am Donnerstagnachmittag. Strache hatte der "neuen Führungsriege" der Freiheitlichen zuvor auf Facebook vorgeworfen, ein Problem mit starken Frauen zu haben.

Mit Susanne Fürst und Dagmar Belakowitsch gebe es zwei Klubobmann-Stellvertreterinnen im FPÖ-Nationalratsklub und mit Marlene Svazek eine Bundesobmann-Stellvertreterin, verteidigte sich die FPÖ gegen den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit.