Philip-Morris-Chef will Kinder nicht rauchen sehen

Tabakindustrie hofft auf gute Geschäfte mit E-Zigaretten oder Verdampfern

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"Rauchen ist schädlich, fangt nicht damit an" - das sei seine Haltung bei dem Thema, sagte der Manager den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dies sei für ihn "glasklar". Darüber hinaus gelte: "Ich habe nie vor meinen Kindern geraucht."

Die Tabakindustrie hofft indes auf gute Geschäfte mit neuen Angeboten wie E-Zigaretten oder Verdampfern, die etliche Raucher zunehmend als Alternative zum normalen Glimmstängel nutzen. Auch Philip Morris verfolge diese Strategie, erklärte Essing: "Bis zum Jahr 2025 wollen wir weltweit 30 Prozent unseres Absatzes mit potenziell risikoreduzierten Produkten erwirtschaften."

Dabei wäre es aus Sicht der Branche sinnvoll, bei Warnhinweisen und Besteuerung alte und neue Angebote zu trennen - etwa durch eine "eigene Kategorie, die unterscheidet zwischen Produkten, die verbrannt werden, und solchen, die erhitzt werden und weniger Schadstoffe produzieren".

Erst kürzlich war bekanntgeworden, dass viele Raucher in Deutschland ab März für ihre Zigaretten mehr bezahlen müssen. Philip Morris wollte sich aus Wettbewerbsgründen nicht näher dazu äußern, aber Händler bestätigten den Eingang der entsprechenden Ankündigung von dem Unternehmen aus Gräfelfing bei München.

Im Herbst hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine von dem Tabakkonzern geförderte Initiative gegen das Rauchen kritisiert. Regierungen und Fachgemeinschaft sollten nicht mit der Stiftung "Foundation for a Smoke-Free World" kooperieren, riet sie. Aufgrund "einer Anzahl klarer Interessenskonflikte", die sich aus der Finanzierung einer "angeblichen" Gesundheitsstiftung durch eine Tabakfirma ergäben, wolle die WHO nichts damit zu tun haben.

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