Peter Stöger: Kölns Aufstiegsheld

Vom unbeschriebenen Blatt aus der "Ösi-Operettenliga" zum beliebten Wunderwuzzi

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Fussball - Peter Stöger: Kölns Aufstiegsheld

Als Kölns Torwart-Legende Toni Schumacher, seit 2012 Vizepräsident des Klubs, vor einem Jahr erstmals Peter Stöger als Trainerkandidaten ins Spiel bringt, halten das nicht wenige in der Stadt am Rhein für einen verspäteten Karnevals-Scherz. Später wird Schumacher sagen: "Ich habe bereits nach dem ersten Gespräch mit ihm gewusst, dass er für uns genau der richtige Mann ist.”

Binnen weniger Wochen überzeugt Peter Stöger die letzten Zweifler. Mit seiner ruhigen, besonnenen und zielgerichteten Arbeit führt er den 1. FC Köln nach Anfangsschwierigkeiten (drei Unentschieden in den ersten drei Runden)bald auf einen Aufstiegsplatz und überwintert als Tabellenführer - mit einer der jüngsten Mannschaften der 2. Liga. Drei Runden vor Meisterschaftsende stehen 18 Siegen und zehn Unentschieden nur drei Niederlagen gegenüber.

Stögers "First Lady"

Stöger glänzt aber nicht nur durch seinen guten Draht zur Mannschaft, sondern auch zu Köln. Vom Start weg an versucht er sich offensiv in das gesellschaftliche Leben in der Dom-Stadt einzubringen, nicht nur mit dem obligaten Auftritt beim Karnevalsumzug am Rosenmontag. Große Unterstützung bekommt er dabei immer wieder von seiner Langzeit-Lebenspartnerin Ulli Kriegler. Die Schauspielerin, Kabarettistin und Moderatorin pendelt regelmäßig zwischen Wien und Köln, eröffnet mit ihrem Peter im Dezember zum Beispiel einen österreichischen Weihnachtsmarkt mitten in der Dom-Stadt oder veranstaltet eine gemeinsame Lesung für die Fans. Die Kölner haben die Wienerin längst zu ihrer heimlichen "First Lady” geadelt.

Eine Bleibe haben die Stögers bewusst im Stadtteil Junkersdorf gesucht und gefunden, keine zehn Minuten Fußweg zum Trainingsgelände und ins Stadion. Auf dem täglichen Weg dorthin sucht und findet der Trainer den direkten persönlichen Kontakt zu den Fans, schreibt Autogramme und unterhält sich geduldig über das letzte Match oder erklärt bestimmte Aufstellungsvarianten.

Der Star ist der Trainer

Auch auf Facebook ist der Wiener höchst aktiv, postet fast täglich Neuigkeiten aus dem Klub, bedankt sich regelmäßig für die Unterstützung der Kölner Fangemeinde und antwortet persönlich auf Anregungen und Beschwerden. Mit dem Ergebnis, dasss fast 60.000 Follower seine Facebook-Einträge "liken”.

So etwas kommt an in einer Stadt, in der Fußball seit jeher mit großen Emotionen verbunden ist. Heute ist Peter Stöger der absolute Publikumsliebling, über den Klub-Manager Jörg Schmadtke anerkennend sagt: "Bei uns ist der Trainer der Star, nicht die Mannschaft.”

Wie Stöger mit dem "Haifischbecken" der Medienstadt Köln umgeht, was Köln-Ikone Toni Polster zum Aufstieg sagt und werlche Rolle ein Zettel mit Wienerischen Ausdrücken spielt, lesen Sie im aktuellen NEWS im Zeitschriftenhandel oder als E-Paper-Version.

Stögers weitere Ziele

Der Aufstieg ist geschafft und wurde auch ordentlich gefeiert - doch schon am Mittwoch war die Mannschaft wieder diszipliniert beim Training.

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