Ooshi: Wie sicher
sind Periodenslips?

Schon mal was von Periodenslips gehört? Angeblich die perfekte Alternative für all jene, die ihre Monatsblutung möglichst unkompliziert und umweltschonend über die Bühne bringen wollen. Doch wie funktionieren sie? Und hält das Produkt auch tatsächlich, was es verspricht? Wir haben für Sie den Periodenslip von "Ooshi" getestet.

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sind Periodenslips? © Bild: ooshi

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Ein Höschen, das Tampons, Binden und Menstruationstassen ersetzen soll? Und das man im Idealfall einen ganzen Tag lang ohne Wechseln tragen kann? Wir sind skeptisch. Hört sich nach einer Windelhosen-Light-Version für Erwachsene an. Mit so etwas will frau doch nicht unter Leute gehen. Schon gar nicht, wenn sie ihre (sensiblen) Tage hat. Dennoch: Der Gedanke an ein Höschen, das man morgens anzieht und das das lästige Wechseln von Tampons und Co. obsolet macht, hat uns gereizt. Also haben wir uns kurzerhand dazu entschlossen, den Periodenslip vom Berliner Start up "Ooshi" zu testen.

Erster Greiftest fällt positiv aus

Bestellt haben wir zwei verschiedene Modelle: einmal den "Slip" und einmal den "Hipster", beide in Schwarz. Auf den Hipster mussten wir ein bisschen länger warten. Die Nachfrage nach diesem Modell war derart groß, dass es erst wieder produziert werden musste. Doch nach wenigen Wochen kam auch er, liebevoll in zartrosa Seidenpapier verpackt, bei uns an. Der Greiftest fiel positiv aus: Das Material - verwendet werden ausschließlich Naturfasern - ist weich und elastisch. Die im Schritt eingearbeitete Einlage wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas groß, aber weit weniger dick als erwartet.

Unweigerlich formte sich in unseren Köpfen die Frage: Und das soll dicht halten? Laut Herstellerangaben kann das Höschen bis zu 15 Milliliter Flüssigkeit fassen. Das entspricht in etwa jener Menge an Blut, die von drei Tampons aufgenommen wird. Je nach Stärke der Blutung kann der Periodenslip also bis zu zwölf Stunden getragen werden, bevor man ihn wechseln muss. Zugegeben, ein bisschen mulmig war uns am Probetag schon zumute, wussten wir doch nicht, ob das Produkt auch tatsächlich hält, was es verspricht. Das Ergebnis fiel aber durchwegs positiv aus.

So funktioniert der Periodenslip

Die in das Höschen eingearbeitete Einlage besteht aus drei Schichten, deren körpernächste aus weicher Merino-Wolle gefertigt ist. Sie soll die Feuchtigkeit vom Körper wegleiten. Die mittlere Schicht soll die Flüssigkeit wie ein Schwamm aufsaugen. Ein spezieller Wirkstoff soll außerdem verhindern, dass sich Bakterien vermehren und ein unangenehmer Geruch entsteht. Die äußerste Schicht sorgt dafür, dass keine Flüssigkeit nach außen tritt. Sogar die Nähte sind auslaufsicher konstruiert. Alle drei Schichten sind atmungsaktiv, damit die Trägerin nicht schwitzt.

© ooshi

Wir unterzogen das Höschen einem 12-Stunden-Test und kamen zu dem Ergebnis: Das Produkt hält, was es verspricht. Frauen mit starker Blutung müssen es möglicherweise öfter wechseln, doch bei leichter bis mittlerer Blutung kommt man mit einem Stück pro Tag gut über die Runden. Auch dem Fahrradtest hielt es problemlos stand. Und was uns besonders überraschte: Selbst an einem heißen Sommertag hat sich keinerlei unangenehmer Geruch gebildet. Die Höschen gibt es in den Farben Beige und Schwarz. Wer den Anblick von Blut nicht mag, dem empfehlen wir die schwarze Version.

Wie in Watte gepackt

Auf der Haut fühlt sich das Produkt angenehm weich an. Ein bisschen so, als wäre man in Watte gepackt. Natürlich ist es stellenweise etwas dicker und um eine Spur größer als eine herkömmliche Unterhose. Den Periodenslip unter Skinny Jeans zu tragen ist vermutlich nicht jedermanns Sache. Vielleicht mag sich manch Frau auch wünschen, dass alles in allem ein bisschen weniger Material dran ist. Doch mal ehrlich: Bei dem Zweck, den es - wohlgemerkt tadellos - erfüllt, geht weniger eigentlich fast nicht mehr. Und letzten Endes muss ja auch noch die Auslaufsicherheit garantiert sein.

Was man beim Umstieg auf den Periodenslip beachten sollte: Um gut über die Runden zu kommen, braucht man mehr als nur ein Höschen. Vor allem schon deswegen, weil nach dem Waschen eine Nacht zum Trocknen nicht ausreicht. Außerdem wird man vermutlich nicht jeden Abend die Waschmaschine anwerfen wollen. So mag der Preis in der Höhe von 37,95 Euro pro Stück - nur ein Modell ist mit 44,95 Euro noch etwas teurer - anfangs vielleicht abschrecken, langfristig macht sich die Investition aber bezahlt. Fürs Börserl ebenso wie für die Umwelt.

© ooshi Dr. Kati Ernst und Kristine Zeller, die Geschäftsführerinnen von ooshi