In ihrem Blog schrieb die 26-Jährige: "Als ich rannte, musste ich daran denken, wie Frauen und Männer gleichermaßen dazu sozialisiert werden, dass die Menstruation praktisch nicht existent ist. Diese etablierte Norm des Periodenschämens hindert die Gesellschaft daran, an einem Erlebnis teilzuhaben, das 50 Prozent der menschlichen Population monatlich miteinander teilen. Indem man es erschwert, darüber zu sprechen, können wir unseren Schmerz während der Arbeit nicht zum Ausdruck bringen.
Sie schrieb weiter: "Wir ignorieren die Tatsache, dass es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt, der gesellschaftlich anerkannt und akzeptiert werden muss. Indem es still und leise abzulaufen hat, werden Frauen dazu getrimmt, sich nicht zu beschweren oder über ihre körperlichen Funktionen zu sprechen, denn keiner kann sehen, was passiert. Und wenn man es nicht sehen kann, ist es wahrscheinlich 'kein großes Ding'. Warum das so wichtig ist? Weil es passiert und zwar jetzt."
Ausgrenzung wegen Frauenfeindlichkeit?
Gandhi sagte der Cosmopolitan, dass sie den Zustand des "Periodenschämens" auf Frauenfeindlichkeit zurückführt. "Ich könnte mir vorstellen: Wenn Männer die Periode hätten, und in dieser Männer orientierten Gesellschaft lebten, würden sie neue Regeln am Arbeitsplatz einführen, Regeln, die es ihnen ermöglichen würden, sich einen Moment Auszeit zu nehmen oder darüber reden zu können"; erklärte sie der Zeitschrift.
Sowohl ihr Vater als auch ihr Bruder waren dabei, als Gandhi beim Marathon teilnahm. Sie war nicht sicher, wie sie reagieren würden. Aber als sie am Ziel ankam, umarmten sie sie und machten Fotos mit ihr.
Gandhi wünscht sich, dass Frauen auf der ganzen Welt, stolz auf diese Zeit des Monats sind und sich nicht schämen. "Ich haben mich beflügelt gefühlt, als mir mein Blut zwischen den Beinen hinunterlief", schrieb sie in ihrem Blog, "ich dachte dabei an alle Schwestern, die keinen Zugriff zu Tampons haben und alle, die trotz Krämpfen und Schmerzen tun, als ob nichts wäre."
"Unhygienisch" und "ekelhaft"
Nach der Aktion der ehemaligen M.I.A-Drummerin entfachte eine große virale Diskussion. Gandhis bekam viel Zuspruch, ihre Handlungen wurden aber auch als "unhygienisch" und "ekelhaft" bezeichnet.
Schockierende Fakten aus aller Welt
- NEPAL: Vor zwei Jahren zerstörten Frauen im Westen Nepals Kuhställe, in denen sie nach alter Tradition während ihrer Menstruation ausharren müssen. Jedes Jahr sterben Frauen in dem Himalaya-Land an Schlangenbissen, Unterkühlung oder starken Blutungen während ihrer Zeit in den Ställen. Die uralte Sitte "chaupadi" verbietet es Frauen im äußersten Westen Nepals, sich im Haus aufzuhalten oder in Tempel zu gehen, während sie ihre Tage haben.
- EUROPA: Bis heute hält sich bei einigen der jahrhundertealte Aberglaube von der Schädlichkeit des Menstruationsbluts oder der Körperflüssigkeiten menstruierender Frauen. Demzufolge sollten menstruierende Frauen beispielsweise keine Sahne schlagen, da diese sonst schlecht würde, kein Obst und Gemüse einkochen, nicht beim Schlachten helfen, nur mit Haushaltshandschuhen putzen, sich keine Wasser- oder Dauerwelle machen lassen et cetera.
- NORWEGEN: Hier hat vor wenigen Jahren eine Gewerkschaft aufgedeckt, dass ein Unternehmen seine Mitarbeiterinnen zwang, während ihrer Periode rote Armbändchen zu tragen. Das norwegische Unternehmen begründet die Bändchen-Pflicht übrigens damit, dass diese Mitarbeiterinnen häufiger zur Toilette gehen dürfen als ihre kennzeichnungsfreien Kollegen.
- GHANA: Auf dem Land dürfen Frauen während der Periode keine Zeit mit ihren Männern verbringen, nicht kochen, sich nicht im Haushalt betätigen oder zur Schule zu gehen. Der Mann darf nicht mir der Frau zusammensitzen und essen.
- INDIEN: Frauen ist es verboten, während ihrer Menstruation, die heiligen Kühe zu berühren.
- KENIA: Frauen aus dem Massai-Stamm dürfen während der Periode in keinen Kuhstall, um Kühe zu melken. Außerdem dürfen sie keine Milchprodukte konsumieren.
- SÜDOSTASIEN: In vielen Gebieten dürfen Frauen während ihrer Periode nicht den gleichen Trinkbrunnen wie andere Dorfbewohnern benutzen.
- VENEZUELA: In den ländlichen Gebieten werden Frauen während der Periode von ihren Partnern und Familien getrennt und gezwungen in separaten Hütten oder Kuhställen zu schlafen.
- JUDENTUM: Hier wird die Menstruation selbst immer noch mit dem Tod in Verbindung gebracht, ihr Ausbleiben mit Empfängnis und Leben. Im jüdischen Glauben gilt eine menstruierende Frau als unrein und kann diese Unreinheit auch übertragen kann. Hat eine Frau Blutfluss und ist solches Blut an ihrem Körper, wird sie sieben Tage lang nicht berührt. Sex mit der "Nidda" steht auf einer Stufe mit Inzest und Ehebruch.
- ISLAM: Der Umgang mit der Menstruation ist in islamischen Ländern oft problematisch. Menstruierenden Frauen ist es verboten zu beten, eine Moschee zu betreten, den Koran zu berühren sowie am Ramadan mit zu fasten.
Kommentare
mir ist keine frau bekannt die sich waehrend dieser zeit wohl fuehlt und die aktion ist zwar etwas heftig aber mutig. wenn man bedenkt wieviele frauen schmerzen ertragen um so etwas zu meiden
Wenn ein Mann in einer Hose voll Spermaflecken mitgelaufen wäre um gegen vorzeitigen Samenerguss zu protestieren, hätten die Feiminstinnen dann ebenfalls ob des Statements gegen sexuelle Unterdrückung gejubelt ?
Was hat ein Samenerguß mit der monatlichen Regelblutung der Frau zu tun? Ist Ihr geistiges Niveau so tief, dass Sie diesen Unterschied nicht wissen? Ich hab schon viele saublöde Postings hier gelesen, aber Ihres übertrifft hier einige!
Beides sind Sektretionen der Geschlechtsorgane. Ist Ihr geistiges Niveau so tief, dass Sie das nicht wissen ? Ich habe schon viele saublöde Fragen hier gelesen, aber Ihre übertrifft hier einige!