"Ich hätte keine Angst vor einer Direktwahl", meinte Dornauer. Und Babler forderte, die Mitbestimmung der Mitglieder auch dort zuzulassen, "wo es weht tut" - etwa bei Koalitionsabkommen - und "wo man selber gefährdet ist".
Deutsch: "Man kann das nicht von oben verordnen"
SP-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch reagierte eher skeptisch ("man kann das nicht von oben verordnen") und verwies auf den nun beginnenden Diskussionprozess, an dessen Ende eine Mitgliederbefragung stehen soll. Im Gegensatz zur Mitarbeiterbefragung des Vorjahres werde die Partei wirklich alle Mitglieder aktiv kontaktieren, kündigte Deutsch an. Im Vorjahr hatte nicht einmal ein Viertel der SPÖ-Mitglieder über die später verwässerte Statutenreform abgestimmt.
Mit "Leidenschaft gegen den Neoliberalismus"
Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer - geladen waren ausschließlich SP-Funktionäre und Mitglieder - dass die SPÖ mit "Leidenschaft" (Babler) gegen den Neoliberalismus antreten müsse. "So lange die Mehrheit der Arbeitnehmer von der Sozialdemokratie nicht zurückgewonnen werden, wird es keine Mehrheit geben", befand der frühere burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl und empfahl wie auch Costa den Blick nach Portugal, wo die Sozialdemokraten die Parlamentswahl Anfang Oktober klar gewonnen haben.
Dornauer lobt Kurz
Dornauer findet, dass man sich dabei auch von ÖVP-Chef Sebastian Kurz das eine oder andere abschauen könne: "Er hat die Österreichische Volkspartei wieder zu einer Volkspartei gemacht, so fair muss man sein."