Kardinäle an der Macht

Sedisvakanz hat begonnen - Konklave könnte am 11. März starten - kein klarer Favorit

von Kardinäle in Rom, Vatikan © Bild: Getty/AFP/Pizzoli

Die Befugnisse des Kardinalskollegiums sind auf Aufgaben und Entscheidungen beschränkt, die nicht aufgeschoben werden können. Von Päpsten erlassene Gesetze dürfen in dieser Zeit nicht korrigiert oder abgeändert werden. Die zwischenzeitliche Verwaltung der Kirche übernimmt der Kardinalkämmerer (Camerlengo) mit drei Kardinal-Assistenten. Das Kardinalskollegium bereitet vor allem die Wahl des neuen Papstes vor. Camerlengo ist gegenwärtig Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Ihm zur Seite stehen drei durch Los bestimmte Kardinal-Assistenten, die nach jeweils drei Tagen ausgewechselt werden. Hier folgt ein kurzes Porträt der Akteure in der Übergangszeit.

Die Wohnung von Papst Benedikt XVI. im Apostolischen Palast ist nach seinem Rücktritt am Donnerstag, 20.00 Uhr, versiegelt worden. Der Vatikan veröffentlichte am Freitag ein Video des symbolischen Aktes. Gezeigt wird, wie Camerlengo Kardinal Tarcisio Bertone die Gemächer des Papstes sowie dessen privaten Aufzug mit Siegeln verschließt.

11. März angepeilt

Der Termin für den Beginn des Konklaves sollen die ab dem kommenden Montag zu täglichen Generalkongregationen zusammengetroffenen Kardinälen bestimmen. Die Generalkongregationen werden am Montag ab 9.30 Uhr tagen. Nach Angaben des vatikanischen Pressesprechers Federico Lombardi werden diese weitergeführt werden, bis alle Papst-Wähler in Rom eingetroffen sind. Erst danach soll das Datum des Konklave bekannt gegeben werden.

Laut Medienindiskretionen könnte das Konklave am 11. März beginnen, genau vier Wochen nach der historischen Rücktrittsankündigung Benedikts. Die Generalkongregation tagt täglich im Apostolischen Palast und wird von Kardinaldekan Angelo Sodano geleitet. Bei diesen Sitzungen müssen alle anfallenden Amtsgeschäfte der Kirche behandelt werden. Dieses "Vorkonklave" muss auch die Papstwahl vorbereiten.

Auch Kardinäle über 80 nehmen an Kongregation teil

Alle Kardinäle, die an der Generalkongregation teilnehmen, müssen mit einem Eid auf das Evangelium schwören, die geltenden Vorschriften zu achten und Geheimhaltung zu üben. Dies gilt auch für Teilnehmer, die älter als 80 Jahre sind und deswegen nicht mehr an der Wahl des neuen Papstes teilnehmen dürfen. Die Kardinäle schwören unter anderem, dass sie "alles streng geheim halten werden, was sich in irgendeiner Weise auf die Wahl des Papsts bezieht".

Mit dem Beginn der Generalkongregation beginnen die ersten Verhandlungen vor dem Konklave für die Papst-Wahl. Bei seinem letzten Treffen mit den Kardinälen verabschiedete sich Joseph Ratzinger besonders herzlich vom Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der ihm ein Buch übergab. Dies wurde von italienischen Medien als Signal der besonderen Zuneigung Benedikts für seinen Ex-Schüler bewertet, der als starker europäischer Kandidat für seine Nachfolge gilt.

Kein klarer Favorit

Bisher gibt es nach Einschätzung italienischer Medien keinen klaren Favoriten für die Papst-Wahl. Als starke Kandidatur gilt jene des Mailänder Erzbischofs Angelo Scola. Seine Kandidatur werde nicht nur von einem Großteil der italienischen Purpurträger, sondern auch von mehreren ausländischen Kardinälen unterstützt. Scola kann mit der Unterstützung seines Vorgängers Dionigi Tettamanzi und des Episkopatschefs Angelo Bagnasco rechnen. Gute Chancen werden auch dem kanadischen Spitzenkandidaten Kardinal Marc Oullet zugebilligt. Auch unter den Lateinamerikanern kursieren Namen, wie der Brasilianer deutscher Abstammung Odilo Pedro Scherer und sein Landsmann Joao Braz de Aviz. Als Alternative gelte der ungarische Primas Peter Erdö, Chef der europäischen Bischöfe.

Kommentare

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seltsames Handzeichen beim Bild auf der Startseite

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Hab ich mir auch gedacht, leider kann ich mir noch kein eindeutiges Bild machen wie der Gruß zu deuten ist. Auf Wikipedia steht unter "Mano cornuta" u.a. das damit das Böse abgewendet werden soll, auf anderen, christlichen Seiten wird jedoch geschrieben dass der Gruß ein Erkennungsmerkmal von Satanisten sein soll.
Es gibt sogar Bilder vom Papst wo er diesen Gruß macht.
Dann schreiben wieder welche die katholische Kirche ist vom Teufel unterwandert und nicht im Sinne Jesus Christus.
Ein sehr umfangreiches Thema...

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genau darauf wollte ich hinaus!!! wer mehr Leute bei diesem Gruß sehen möchte gibt in youtube mal "hand sign" ein...sehr viele Fotos von Prominenten (Bush, der Papst,...) hat das Video mit dem Titel "Are they all rock stars"...
Einen wirklichen Reim kann ich mir leider auch nicht daraus machen, ich denke aber, dass dieses Bild ganz bewusst gewählt wurde und Insider auch hierzulande sich auskennen.

wintersun melden

Ein sehr interssantes Thema nicht wahr?
Aber nicht nur den "Satansgruß" sondern auch "Freimaurer-Handzeichen" sieht man immer wieder. Wird natürlich kein Zufall sein dass genau dieses Bild in den Medien gezeigt wird. Könnte mir gut vorstellen dass es eine Botschaft an Insider darstellt. Denn die Medien sind nur das Instrument der Mächtigen und um an die Macht zu kommen muss man einem Zirkel oder Bund angehören sonst hat man kaum eine Chance.

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