Papst Franziskus empfängt Senioren

"Seniorenheime dürfen keineGefängnisse sein" - Auch Benedikt beteiligt sich an Messe

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Vatikan - Papst Franziskus empfängt Senioren

Franziskus betonte, es sei für ihn eine Freude, dass Benedikt im Vatikan lebe. "Es ist, als hätte man immer einen weisen Großvater im Haus", betonte Franziskus. Benedikt lächelte und dankte Franziskus für die Worte. Es ist der erste Auftritt des emeritierten Papstes an der Seite Franziskus' seit der Heiligsprechung der verstorbenen Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. im April. Der 87-jährige Benedikt hatte im Februar 2013 aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärt.

Auch Flüchtlinge aus Irak im Vatikan

Zu den Gästen im Vatikan zählten am Sonntag auch Senioren aus dem Irak, die vor der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) flohen. Grüße an Franziskus richtete ein 74-jähriger Flüchtling aus der Kurden-Region des Irak, der mit seiner 69-jährigen Frau an der Zeremonie im Vatikan teilnahm. Der seit 51 verheiratete Mann berichtete über die Leiden seines Volks. Mit Stolz erklärte er, dass er zehn Kinder und zwölf Enkelkinder habe. Die Großveranstaltung stand im Kontext der außerordentlichen Synode zum Thema Familie, die eine Woche später im Vatikan beginnt.

Gewalt gegen Senioren verurteilt

"Gewalt gegen Senioren ist wie jene gegen Kinder unmenschlich", mahnte der Papst, der zuletzt immer wieder vor der Ausgrenzung älterer Menschen warnte. Franziskus hob die besondere Bedeutung der Großeltern in der heutigen Welt hervor. Senioren vermittelten im Rahmen einer Familie "Weisheit und Glauben". "Großeltern sind vitale Bäume, die auch im Alter Früchte tragen", betonte Franziskus. Dank ihrer Weisheit seien Senioren oft in der Lage, besser schwierige Situationen zu begreifen.

Das Kirchenoberhaupt warnte vor einer von Geldgier regierten Gesellschaft, die Senioren ausgrenze. Seniorenheime sollten wirklich Heime und nicht Gefängnisse sei, in denen alte Menschen "vergessen und versteckt" leben. "Wir sind alle aufgerufen, diese giftige Wegwerfgesellschaft zu bekämpfen. Christen und alle Menschen guten Willens sind aufgefordert, eine menschlichere und geduldigere Gesellschaft aufzubauen", betonte der Papst.

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