Der Weg ins Himmelreich erfordere Demut, Armut, Milde und Gerechtigkeit, hob der Papst vor Mitarbeitern des vatikanischen Presseamtes hervor. Oft suchten die Menschen daher andere Tore und Fenster, die einfacher und bequemer seien, um ins Himmelreich zu gelangen. Dahinter stehe der menschliche Wille, "den Schlüssel für die Interpretation für alles zu besitzen" und "die Macht zu haben, unseren eigenen Weg zu gehen, welcher es auch immer sei", sagte der Papst.
Unterdessen betonte der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, dass sich Papst Franziskus für eine stärkere Einbindung der Weltkirche bei der Reform der römischen Kurier stark mache. Der Papst habe bei der Einsetzung des achtköpfigen Reformgremiums aus Kardinälen deutlich gesagt "Ich will diese Beratungen, ich möchte, dass eine Kurienreform passiert, und ich wünsche, dass die Weltkirche eingebunden wird", sagte Marx laut Kathpress gegenüber Radio Vatikan.
Beraterteam für Reform
Die Idee für ein Beraterteam aus der Ortskirche sei ein Ergebnis des Vorkonklaves gewesen: Hier habe man davon bereits gehört und Franziskus habe sich auch selbst dazu geäußert, berichtete der deutsche Erzbischof. Die Notwendigkeit einer Kurienreform sei bei vielen Stellungnahmen ebenfalls thematisiert worden. Der nunmehrige Schritt des Papstes erfolge für ihn somit zwar inhaltlich nicht überraschend, wohl aber habe ihn überrascht, "dass es mich getroffen hat und dass es so schnell kommt", so Marx, der außer der Erzdiözese München auch den Verbund der Bischofskonferenzen des EU-Raumes (ComECE) leitet.
Marx sagte, Franziskus habe mit der Zusammenstellung des Gremiums offenbar "die ganze Welt" darstellen wollen. Dass alle Mitglieder Bischöfe aus großen Diözesen seien, lasse auf "gewisse Verwaltungserfahrung" schließen. Die acht Berater-Kardinäle kommen aus Lateinamerika, Zentralamerika, Nordamerika, Afrika, Australien, Europa, Asien und dem Vatikan. Laut Marx waren sich die Kardinäle bis zum Konklave nicht gut bekannt.