Oscars 2015: Das sind die Sieger

"Birdman" als großer Gewinner - Moore und Redmayne beste Darsteller

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"Birdman" holt die Königskategorie: Bei der 87. Oscar-Verleihung in Los Angeles ist das Werk als bester Film ausgezeichnet worden. Die Satire von Regisseur Alejandro Gonzalez Inarritu hat damit insgesamt vier Trophäen bei der Gala im Dolby Theatre für sich reklamieren können. Zuvor gingen bereits die Auszeichnungen für Regisseur, Originaldrehbuch und Kamera an "Birdman".

Der Streifen konnte sich damit gegen die ebenfalls als hohe Favoriten gehandelten "Boyhood" von Richard Linklater und Wes Andersons "The Grand Budapest Hotel" durchsetzen. Ebenfalls ungekürt blieben Morten Tyldums "The Imitation Game", James Marshs "The Theory of Everything (Die Entdeckung der Unendlichkeit)", Clint Eastwoods "American Sniper", Ava DuVernays "Selma" und Damien Chazelles "Whiplash".

Moore und Redmayne gewinnnen

Nach vier erfolglosen Nominierungen hat es beim fünften Mal geklappt: Julianne Moore wurde bei der 87. Oscar-Verleihung als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Sie nahm die Trophäe für ihre Rolle als Alzheimerkranke in "Still Alice" aus den Händen von Matthew McConaughey entgegen. Eddie Redmayne wurde bester Hauptdarsteller.

Arquette und Simmons beste Nebendarsteller

Patricia Arquette ist als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet worden. Für ihren Part als Mutter in Richard Linklaters "Boyhood" wurde die 46-Jährige wie erwartet mit der zweiten Goldstatuette des Abends in den Schauspielerkategorien geehrt. Sie nahm ihren Preis aus den Händen von Vorjahresgewinner Jared Leto entgegen. Bester Nebendarsteller wurde J.K. Simmons. Der 60-Jährige wurde für seinen Part als sadistischer Musiklehrer im Jazzdrama "Whiplash" mit der Goldstatute ausgezeichnet. Er bedankte sich bei seiner Familie und rief die Zuschauer auf, wieder einmal bei den eigenen Eltern anzurufen.

"Citizenfour" gewinnt

"Citizenfour" über Edward Snowden ist als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet worden. Die deutsche Koproduktion der US-Regisseurin Laura Poitras dreht sich um die Enthüllungen Snowdens zu den Überwachungsprogrammen des US-Geheimdienstes NSA. Der deutsche Regisseur Wim Wenders, der für "Das Salz der Erde" nominiert war, ging damit erneut leer aus.

"Die Enthüllungen Edward Snowdens haben nicht nur eine Bedrohung unserer Privatsphäre offenbart, sondern auch der Demokratie an sich", sagte Poirtras in ihrer Dankesrede: "Wir verlieren die Möglichkeit der Kontrolle." Sie dankte Snowden, der mittlerweile Asyl in Russland erhalten hat, für seinen Mut und teilte den Award mit "Glenn Greenwald und Aufdeckungsjournalisten wie ihn".

"Ida" holt Auslands-Oscar

Der Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film geht heuer erstmals an Polen. Regisseur Pawel Pawlikowski wurde für sein Schwarz-Weiß-Drama "Ida" ausgezeichnet und ließ dabei Mitkonkurrenten Russland ("Leviathan"), Argentinien ("Wild Tales"), Estland ("Tangerines") und Mauretanien ("Timbuktu") hinter sich.

Lady Gaga meets Österreich

Eine kleine Rolle kam Österreich bei der Oscar-Verleihung dann doch noch zu: Der Musicalklassiker "The Sound of Music", der seither in den USA das Salzburg-Bild prägt, wurde zum 50. Geburtstag geehrt. Lady Gaga präsentierte in überraschend konservativem Outfit ein Medley der bekanntesten Melodien aus dem fünffachen Oscar-Gewinner, bevor ihr Julie Andrews in die Arme fiel. "Es ist schwer vorstellbar, dass schon 50 Jahre seit diesem wunderbaren Film vergangen sind", freute sich die "Sound of Music"-Hauptdarstellerin Andrews über die Hommage: "Ich habe geblinzelt, und schon stehe ich hier."

Eher konservative Gala

Mit einer dem Film huldigenden Gesangseinlage unter dem Titel "Moving pictures" hat Erstlingsmoderator Neil Patrick Harris die eher konservativ gestaltete Gala begonnen. Hatte Ellen DeGeneres im Vorjahr noch mit einem Superstar-Selfie und einer Pizza-Verteilaktion für Aufsehen gesorgt, versuchte sich der "How I Met Your Mother"-Star Harris mit einer "Birdman"-Parodie samt Unterhosen-Striptease sowie manch Schelten gegen die Academy. Anspielungen auf die von vielen bemängelte Diversität innerhalb der rund 6.100 zählenden Akademie fehlten ebenso wenig wie auf den bei den Nominierungen übergangenen Animationsfilm "The Lego Movie". Der war im Publikum trotzdem präsent: In Form einer Lego-Oscar-Statuette, die zwischen den Stars weitergereicht wurde.

Alle Sieger:

Bester Film
"Birdman" (Regie: Alejandro Gonzalez Inarritu)
Regie
Alejandro Gonzalez Innaritu ("Birdman")
Hauptdarsteller
Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit"
Hauptdarstellerin
Julianne Moore ("Still Alice")
Nebendarstellerin
Patricia Arquette ("Boyhood")
Nebendarsteller
J.K. Simmons ("Whiplash")
Fremdsprachiger Film
"Ida" (Polen)
Kamera
Emmanuel Lubezi ("Birdman")
Originaldrehbuch
Alejandro G. Innaritu, Nicolas Giacobone, Alexander Dinerlaris Jr. Armando Bo ("Birdman")
Adaptiertes Drehbuch
Graham Moore ("The Imitation Game")
Schnitt
Tom Cross ("Whiplash")
Filmmusik
Alexandre Desplat ("Grand Budapest Hotel")
Filmsong
"Glory" aus Selma
Produktionsdesign
Adam Stockhausen, Anna Pinnock ("Grand Budapest Hotel")
Tonschnitt
Alan Robert Murray, Bub Asman ("American Sniper")
Tonmischung
Craig Mann, Ben Wilkins, Thomas Curley ("Whiplash")
Spezialeffekte
Paul franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter, Scott Fisher ("Interstellar")
Animationsfilm
"Big Hero 6" ("Baymax")
Animations-Kurzfilm
"Feast"
Dokumentarfilm
"Citizenfour"
Dokumentar-Kurzfilm
"Crisis Hotline: Veterans Press 1"
Make-up/Frisur
Frances Hannon, Mark Coulier ("Grand Budapest Hotel")
Kostümdesign
Milena Canonero ("Grand Budapest Hotel")
Kurzfilm
"The Phone Call"

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