ORF-Wettlauf zum Südpol: Wie das eisige Nacktfoto von Hermann Maier entstand

Teilnehmer abgespeckt aber glücklich wieder Daheim Doku ab 24. Februar im Wochenrhythmus im TV

Die Wettläufer zum Südpol sind zurück - zumindest jene drei Österreicher, die es bei der ORF/ZDF-Expedition ans Ziel geschafft haben. Sabrina Grillitsch, Hermann Maier und Tom Walek präsentierten sich am Montag bestens gelaunt den Medien. Allesamt haben sie abgespeckt, - laut Walek "zehn Kilo" - von den Impressionen und dem Erreichten zeigten sie sich aber nach wie vor beeindruckt. Weiterhin auf dem Rückweg ist der verletzte und daher ausgeschiedene Alex Serdjukov. Die Ausstrahlung des fünfteiligen Doku-Events auf ORF eins erfolgt ab 24. Februar im Wochenrhythmus.

© Video: NEWS.at

Die zurückliegenden Strapazen waren am Montag vor allem den beiden männlichen Teilnehmern anzusehen, die tiefe Augenringe hatten und Vollbart trugen. Die hauptberuflich als Bundesheer-Soldatin tätige Sabrina Grillitsch wirkte vergleichsweise entspannt. Maier, der als österreichischer Teamleader bei dem Wettkampf gegen das deutsche Team fungierte, hatte vor allem mit den beengten Verhältnisse im Gemeinschaftszelt zu kämpfen, wie er einräumte. "Im Endeffekt war sehr, sehr wenig Platz vorhanden. Irgendwie müssten da normalerweise Reibungspunkte entstehen, aber wir haben probiert, es im Kleinen zu halten", scherzte er. Ebenso zu schaffen machten Herminator und Co. die Südpol-Diät: "Uns war irgendwann schlecht vom Müsli", erzählte Walek. Einzig zu den Weihnachtsfeiertagen seien sie vom Regisseur Heinz Leger auf Nudeln mit Rindfleisch eingeladen worden.

"Iron Man"im Vergleich Expedition "eine Kinderjause"
"Wie hart es wirklich war, kann man sich kaum vorstellen", beschrieb Grillitsch die Strapazen. "Man hat auf dem Kontinent ja vorher noch nie etwas gemacht. Höhe und Kälte sind ganz schön limitierend." Walek, der extreme Ausdauersportarten gewohnt ist, musste ebenfalls die Zähne zusammenbeißen. Der von ihm absolvierte "Iron Man"-Wettkampf sei im Vergleich zu der Südpol-Expedition "eine Kinderjause", wie er sagte. "Den macht man zwölf Stunden und geht heim Duschen. In der Antarktis muss man hingegen alle lebensnotwendigen Dinge selbst bereitstellen."

Der Alltag
Das Team musste etwa jeden Tag genügend Schnee schmelzen, um genügend Trinkwasser für alle zu haben. "Für drei Personen sind das immerhin zehn Liter pro Tag." Walek streute auch Maier Rosen, der das Team geführt habe und dabei Mannschaftsgeist bewiesen habe. Maier habe ja den Nimbus des "unbesiegbaren Solisten", so Walek. "Ich kann alle beruhigen: Das Gegenteil ist der Fall. Wenn es einen gegeben hat, der sich aufgeopfert hat, war er das." Dass Grillitsch Berufssoldatin ist, habe sich ebenfalls bewährt. "Sabrina ist unzerstörbar. Man kann sie in der Früh fast immer aufwecken und sagen: 'Wir marschieren weiter.' Außerdem ist sie es gewohnt, Dinge schnell und ordentlich verpacken, was unter diesen Bedingungen sehr wichtig ist."

Auch für das Kamerateam, das mit Fahrzeugen den Wettkämpfern folgte, waren die Bedingungen alles andere als einfach, wie Regisseur Heinz Leger betonte. Gedreht werde mit relativ dünnen Handschuhen bei sehr tiefen Temperaturen. Dazu komme der antarktische "Spin Drift", ein sehr feiner Schnee, der bei starken Winden immer wieder auftrete und bei den Gerätschaften bis in die kleinsten Ritzen vordringe.

Bärte kommen wieder ab
Die Bärte kommen bei Maier und Walek wieder ab, wie sie versicherten. Der Ö3-Mikromann hatte seine Gesichtsbehaarung nur noch für den Pressetermin beibehalten, Maier will sich "vielleicht einen Schnauzer als Erinnerung" behalten, wie er scherzte.

Grundsätzlich habe sich in seiner Abwesenheit relativ wenig geändert, wie der "Herminator" sagte. "Egal wie lang man weg ist, es ändert sich relativ wenig bei uns. Man schaltet den Fernseher ein, und die Ansager sind dieselben." Auch im Skizirkus läuft offenbar alles zu Maiers Zufriedenheit: "Es fahren sogar zwei mit einem gelben Helm mit. Und die sind vorne, soweit ich gesehen habe." Skifahren will er selbst weiterhin nur mehr in der Freizeit, wie er sagte. "Ich freue mich auf eine richtig gute Skitour. Aber mit Abfahrt. Wir haben hier 500 Kilometer Skitour ohne eine Abfahrt hinter uns."

Sieger?
Welches Team bei dem österreichisch-deutschen Wettkampf die Nase vorne hatte, bleibt offiziell weiterhin streng geheim. "Den Schluss eines guten Buches verrät man ja auch nicht", sagte Regisseur Leger dazu. Erst im März sollen die ORF- und ZDF-Seher erfahren, ob nun das österreichische oder das deutsche Team zuerst den Südpol erreichte. Die "Tiroler Tageszeitung" spekulierte in der Vorwoche jedoch bereits mit einem Sieg der Österreicher und schrieb in Berufung auf Begleiter von einer "Pol-Position".

(apa/red)