ORF-Krimi-Reihe in Spielfilmlänge

Erstmals 90-minütige Episode der Krimi-Serie - weitere sollen folgen

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"Schnell ermittelt" - ORF-Krimi-Reihe in Spielfilmlänge

Die erste Klappe der Krimi-Serie fiel 2007. Heute - 1.800 TV-Minuten, 40 Episoden und vier Staffeln später - setzen die Macher auf ein neues Konzept: "Schnell ermittelt" nun nicht mehr in 45 Minuten langen Folgen, sondern sie hat doppelt so lange Zeit. "Wir haben uns jetzt einmal geeinigt, dass wir eine Reihe '90er' aufbauen. Wie lange diese Reihe '90er' geht, das hängt von den Schauspielern ab, wie die verfügbar sind, das hängt vom Produzenten ab, natürlich auch von uns, von unserem Gesamtbudget", informierte Zechner. Dieser trägt den Titel "Schuld". Die Handlung: Die berufliche Situation von Angelika Schnell hat sich verändert. In der bisher letzten, vierten Staffel erwachte sie nach einer Schussverletzung aus dem künstlichen Tiefschlaf. Sie gönnte sich eine Auszeit und kehrt schließlich in den Job zurück. Ihr Mitarbeiter, Bezirksinspektor Harald Franitschek alias Wolf Bachofner, ist inzwischen zum Chefinspektor aufgestiegen. Ihm zur Seite steht Kriminalpolizistin Maja Landauer, gespielt von Katharina Straßer.

Verrückter Psychiater

Bald ermittelt das Team in einem Fall von häuslicher Gewalt, der bei näherer Betrachtung gar nicht so häuslich ist, wie es scheint. Vielmehr zieht er seine Kreise bis nach Guatemala. Zudem hat Schnell mit einem Psychiater zu tun, der seine Klienten als Versuchskaninchen benutzt, sowie mit einer Ärztin und Frauenrechtsaktivistin, die sich von einem früheren Peiniger verfolgt fühlt. Privat hat Schnell zudem Mühe mit ihren Teenagerkindern - die Tochter zieht zu ihrem Vater, Schnells Ex-Mann Stefan, der Sohn will schießen lernen. Es kommt auch zu einer Annäherung zwischen Angelika und Stefan, zusammen kommen sie aber nicht. Andreas Lust, der den Pathologen Stefan Schnell spielt, hofft aber auf ein Happy End in der Zukunft: "Ich wünsche es mir, auch in Hinblick auf diese ganzen alleinerziehenden Väter und Mütter, dass es zumindest im Fernsehen irgendwie funktioniert."

Strauss: "Kann mir selbst schwer zuschauen"

"Schuld" wurde im Frühjahr in Wien und Umgebung gedreht, das Ergebnis findet Ursula Strauss alias Angelika Schnell "toll". Dabei gestand sie nach der Filmpräsentation auch: "Ich kann mir selber so schwer zuschauen. Ich brauche einfach länger, um das setzen zu lassen." Die Schauspielerin führte weiter aus: "Das selbst anschauen ist schon schwierig - immer gewesen, wird auch immer so sein. Ist aber notwendig, gehört dazu. Der Realität muss man sich stellen." Den Wechsel von Serienfolgen zu Filmepisoden findet sie "gut und richtig, weil ich glaube, dass man mehr Zeit hat, um Geschichten zu erzählen, mehr Zeit hat, um in die Tiefe zu gehen." Das Drehbuch stammt von der in Berlin lebenden Wienerin Verena Kurth. Produziert wurde der Krimi von MR-Film, Regie führte Michi Riebl. In Gastrollen sind Michael Maertens, Simonetta Solder, Elisabeth Trissenaar und das Kabarettistenduo Thomas Stipsits und Manuel Rubey zu sehen.

Weitere 90-Minuten-Episoden folgen

Auch die zweite "Schnell ermittelt"-Folge in Spielfilmlänge ist bereits im Kasten. Am Mittwochabend wurden auch erste Details zu "Erinnern" verraten. Aus der Mauer einer alten Villa fällt nach einem Wasserrohrbruch ein Skelett. Der Villenbesitzer gesteht den Mord. Dabei gibt es nur ein Problem: Das Skelett ist um die 60 Jahre alt und der vermeintliche Mörder dement. In der Episode, die voraussichtlich im kommenden Jahr ausgestrahlt wird, wirken zahlreiche bekannte Darsteller in Gastrollen mit: Rudolf Melchiar, Christine Ostermayer, Peter Weck und Maria Bill. Laut Zechner wird an einer dritten Filmepisode gearbeitet. Ob es künftig pro Jahr einen oder zwei "90-Minüter" geben wird, "hat natürlich auch mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu tun und mit der Verfügbarkeit der Schauspieler", so die Fernsehdirektorin.

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