Orban im Wahlkampf: "Man will
uns unser Land wegnehmen"

"Landraub" durch "Fremde", die ungarische "Lebensform nicht respektieren"

von Politik - Orban im Wahlkampf: "Man will
uns unser Land wegnehmen" © Bild: Attila KISBENEDEK / AFP

Lesen Sie im aktuellen News 14/18, wer Viktor Orbans Gegner sind und wie sie für ein Wunder kämpfen.

Der "Landraub" erfolge diesmal "nicht mit einem Federstrich", wie dies in den Friedensverträgen nach dem Ersten Weltkrieg geschehen sei, als Ungarn zwei Drittel seines Territoriums an die Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie verlor, führte Orban weiter aus. "Jetzt will man, dass wir unser Land im Laufe mehrerer Jahrzehnte freiwillig anderen überlassen, Fremden, die von anderen Kontinenten kommen, (...) die unsere Kultur, Gesetze und Lebensform nicht respektieren."

Beste Chancen auf weiteren Sieg

Orban regiert seit 2010 in Ungarn. Meinungsumfragen zufolge hat er bei der Parlamentswahl im April die besten Chancen auf einen weiteren Sieg. Zentrales Thema seines Wahlkampfs sind die Ängste vor Einwanderern und Flüchtlingen. Unter Orbans Führung hat sich Ungarn gegen Asylbewerber weitgehend abgeschottet. Die wenigen Asylsuchenden, die in Ungarn anerkannt werden, verlassen das Land zumeist in Richtung Westeuropa, weil sie in Ungarn keine Unterstützung und Integrationsangebote erhalten.

Am Donnerstag beging Ungarn einen Nationalfeiertag zum Gedenken an den Unabhängigkeitskrieg gegen Österreich 1848/49. Vor der Rede Orbans marschierten mehrere zehntausend Anhänger des Regierungschefs durch die Budapester Innenstadt. Der sogenannte "Friedensmarsch" sollte die Stärke und Überlegenheit der Regierungsanhänger demonstrieren.

Die Oppositionsparteien hielten kleinere Kundgebungen ab. Die Satire-Partei Zweischwänziger Hund organisierte ihren eigenen "Friedensmarsch". Die Teilnehmer forderten - in Anspielung auf den Demokratieabbau unter Orban - die Abschaffung der Demokratie und den Verzicht auf Wahlen.

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