Das war der Opernball 2016

Tränen, ein Schreckensmoment und starbesetzte Eröffnung

Unaufgeregt, aber starbesetzt ist der 60. Wiener Opernball eröffnet worden. Placido Domingo, Brooke Shields, Pamela Anderson oder Anthony Delon waren u.a. die prominenten Gäste des Jubiläumsballs. Nur eine Gruppe von neun Aktivisten sorgte für einen kurzen Schreckensmoment bei den Sicherheitskräften, die aufgrund der Terrorwarnungen in Europa verstärkt Kontrollen durchführten.

von
THEMEN:
Opernball - Das war der Opernball 2016

Für Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh, die eine Robe des bulgarischen Designers Petar Petrov in Gold mit Marabu-Federn am Rock trug, war es der letzte Ball, der mit 5.150 Besuchern ausverkauft war. Treichl-Stürgkh hatte im Vorfeld ihren Abschied bekannt gegeben. Sie hatte angekündigt, sich aber "mit einem Prunkstück" von den Gästen und Zusehern verabschieden zu wollen und war bei der Eröffnung zu Tränen gerührt.

"Lieben tu ich meine Frau, nicht den Opernball"

Auch für Bundespräsident Heinz Fischer ist es der letzte Opernball, zumindest als Staatsoberhaupt. Sein diesjähriger Ballgast war der finnische Staatspräsident Sauli Niinistö, deshalb trug Fischer in diesem Jahr den finnischen Orden, wie er im Vorfeld auf Facebook bekannt gab. "Ich freue mich auf eine kurzweilige Ballnacht!", schrieb er. "Lieben tu ich meine Frau, nicht den Opernball", sagte er im ORF-Interview. Zu ihm gesellten sich u.a. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in die Präsidentenloge.

Promigetümmel am Red Carpet

  • Placido Domingo am Opernball
    Bild 1 von 118 © Bild: News/Andreas Lepsi

    Am Opernball 2016 gehen die Besucher auf Tuchfühlung - notgedrungenerweise, schließlich ist es in der Oper ganz schön eng. Vor allem beim Einlass am Red Carpet herrscht stets eine enorme Promidichte.

    WEITER: Der Red Carpet 2016

  • Placido Domingo am Opernball
    Bild 2 von 118 © Bild: News/Andreas Lepsi

    Dirigent Sascha Goetzel, Sopranistin Olga Peretyatko und Opernsänger Placido Domingo

Highlight: Domingo-Peretyatko-Duett

Bei der Eröffnung haben vor allem die Stars der Oper geglänzt. Höhepunkt waren neben der von Vladimir Malakhov choreografierten Balletteinlage zu Johann Strauß' "Accelerationen Walzer", die Sangeseinlagen der russischen Sopranistin Olga Peretyatko und des spanischen Opernstars Placido Domingo, die mit dem Duett "Lippen schweigen" aus Franz Lehars "Die lustige Witwe" und einer Walzereinlage endeten.

Domingo erhob nicht nur die Stimme, sondern auch den Taktstock. Er dirigierte das Staatsopernorchester bei der Ouvertüre zu Gioachino Rossinis "Il Barbiere di Sivigilia". Den größten Applaus erntete der Startenor mit "Da geh' ich zu Maxim" aus "Die lustige Witwe", das er teilweise auf Spanisch zum Besten gab.

Debütanten-Patzer

Die 144 Debütantenpaare hatten mit einem Teil der Choreografie des Wiener Tanzlehrers Roman Svabek weiterhin ein wenig Schwierigkeiten. Aufgrund des Jubiläums tanzten sie zu einer Potpourri mit Ausschnitten aus der "Annen-Polka", der "Feuerfest-Polka", dem Einzugsmarsch aus "Der Zigeunerbaron" und dem "Radetzkymarsch". Zudem stand mit dem "Klipp-Klapp Galopp" auch erstmals keine Polka auf dem Programm. Und beim Galopp waren die Tänzer wie schon bei der Generalprobe auch bei der Eröffnung nicht ganz auf Linie.

Die Lugners am Opernball

  • Bild 1 von 19

    Brooke Shields in der Loge

  • Bild 2 von 19

    Ehepaar Lugner und sein Stargast

Shields, Anderson und Dschungel-Quenglerin Fürst

Baumeister Richard Lugner wurde heuer von der amerikanischen Schauspielerin Brooke Shields begleitet, die ein Blütenkleid in Nude und Schwarz des Labels Callisti trug. Als weiteren Gast begrüßte Lugner den niederländischen Rapper "Mr. Probz". Die Unternehmer-Familie Wess brachte Pamela Anderson und Anthony Delon, den Sohn des aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Alain Delon, sowie Dschungelcamperin Helena Fürst. Anderson, die sich nach 2003 tatsächlich erneut auf den Wiener Opernball gewagt hat, stieg sichtlich nervös aus ihrer Limousine und ließ sich flankiert von ihren Gastgebern in das Sangeshaus bringen. "Ich hoffe aber, die Security ist gut", meinte Anderson, "ich war ja schon einmal hier". Damals, vor dreizehn Jahren, sorgte sie noch für gehöriges Chaos.

Lustige Schöneberger

Die deutsche Moderatorin Barbara Schöneberger, die am Opernball debütierte, zeigte sich ganz entspannt am Roten Teppich. Sie sei privat hier: "Ich sitze da, ich kucke. Ich kriege kein Geld, ich muss nichts machen." Sie kam in Begleitung ihres Visagisten. Schöneberger kündigte auch an, tanzen zu wollen: "Aber erst nach Mitternacht, wenn die Presse nicht mehr da ist."

Das große Balltreiben

  • Bild 1 von 95

    Nach der Eröffnung geht der Ball erst so richtig los: Dann schieben sich die Promis durch die Gänge, wagen das eine oder andere Tänzchen und plaudern mit den anderen Gästen. Kombis wie Pamela Anderson und Helena Fürst? Sieht man am ehesten am Opernball!

    WEITER: Das Balltreiben von Eröffnung bis Party

  • Bild 2 von 95

    Werner Faymann mit Marcel Koller und Leo Windtner

Auch ernste Themen im Gespräch

Die schwierige Sicherheitslage nach den Terroranschlägen in Europa war auch Thema. Obwohl laut Innenministerium derzeit "in ganz Europa von einer erhöhten Gefährdungssituation" auszugehen ist, gab es für den Ball aber keine spezielle Warnung. Seitens der Oper traf man allerdings entsprechende Vorkehrungen.

Sicherheit wurde groß geschrieben

Die Besucher mussten engmaschige Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen. Die Polizei hatte mit bis zu 300 Beamte in, vor und rund um die Oper Überprüfungen durchgeführt, sagte Sprecher Patrick Maierhofer. Zudem unterstützten Diensthunde den Einsatz. Für einen Schreckensmoment haben die Demonstranten noch vor der Eröffnung gesorgt. Sie begaben sich mit einem Transparent mit den Worten "Kaviar für euch? Krise für uns. Widerstand!" skandierend Richtung Sangeshaus am Ring, wurden jedoch sofort von der Polizei gestoppt.

Kommentare

also dieser ball ist mir SOWAS von wurscht.. wens interessiert, bitteschön ....s gibt aktuell wichtigeres

Also ich war letztens erst auf einen Eishockeymatch und da waren auch rund 5000 Zuseher. Aber Polizei habe ich da nicht viel gesehen. Taschenkontrollen sind zwar gemacht worden aber auch nur geringfügig. Bei so etwas scheißt sich keiner drum ob da etwas passieren könnte. Sind die 5000 Personen nicht so wichtig wie natürlich die Wappler am Obernball.

Oberon
Oberon melden

Heute verstehe ich nicht mehr, dass ich mir je den Opernball angeschaut habe, aber dagegen demonstrieren würde ich nicht. Das ist mir zu extrem!
Diese Dekadenz und Protzerei der sogenannten Promis ist für mich inzwischen schwer verdauliche Kost. Man hätte den Opernball heuer ruhig ausfallen lassen können und das Geld für den Eintritt an potentielle Flüchtlingsländer schicken können - .....

Oberon
Oberon melden

.... natürlich unter Kontrolle - um die Menschen in ihrer Umgebung zu halten. Damit hätte man ein Zeichen gesetzt. Angesprochen sollen sich vorzugsweise unsere ehrenwerten Politiker der roten Zunft fühlen, oder auch Grüne, falls sie sich überwinden konnten, sich unter Einheimische(!) zu mischen! ;-)

Fürst, die Weibliche Quasimodo die zicke Hexe.

Seite 1 von 1