Als Grund für die außergewöhnliche Aktion des Konzernbetriebsrates gibt Rossmann unverblümt an: „Wir sind der Auffassung, dass die Fortsetzung dieses Weges eine schwere und nachhaltige Schädigung unseres Unternehmens und unserer Arbeitsplätze mit sich bringt.“ Damit dürfte klar sein, wie schlecht die Stimmung im Konzern mittlerweile ist. „Seit Monaten wird nun für die gesamte Belegschaft die Zerrüttung im OMV Vorstand sichtbar und spürbar“, schreibt der Belegschaftsvertreter an den Aufsichtsrat. Ein konstruktives Arbeiten sei – unabhängig vom öffentlichen Medieninteresse - kaum möglich, erklärt Rossmann.
Zusätzlich fordert der Betriebsrat vom Aufsichtsrat eine Überprüfung der Strategie im Hinblick auf die veränderten Marktgegebenheiten und die damit verbundenen Risiken.
Rossmann betont, dass sich die Forderungen auf einen breiten Konsens in der Belegschaft stützen. „Wir haben stets versucht, uns in Vorstandsdiskussionen sachlich zu verhalten, sehen allerdings die derzeitige Entwicklung mit großem Missfallen“, so der Konzernbetriebsrat. Man sei bemüht, beruhigend auf die KollegInnen einzuwirken, um eine Stabilisierung im eigenen Haus zu ermöglichen. Schon gar nicht sei es im Interesse der Belegschaftsvertretung, das Unternehmen zum politischen Spielball zu machen. „Die ArbeitnehmervertreterInnen werden den Weg unterstützen, der die erfolgreiche Arbeit in unserer OMV zum Schutz der KollegInnen und deren Arbeitsplätze, für das Unternehmen, aber auch für den Kapitalmarkt wieder möglich macht“, schließt Rossmann seinen ungewöhnlich deutlichen Appell.
Kommentare
Wer weiss wie Roiss mit konstruktiver und sachlicher Kritik von langjährigen Führungskräften und Mitarbeitern in der OMV umgegangen ist, darf sich über eine solch "starke" Reaktion des Betriebsrates nicht wundern. Es gibt etliche nur durch Roiss Ungeschick entstandene Baustellen, die teuer und verlustbringend beseitigt werden mussten. Nun ist halt der Verursacher dran.