Olympia: Ted Ligety
holt Riesentorlauf-Gold

Amerikaner fährt in einer eigenen Liga. Marcel Hirscher wird undankbarer Vierter.

Ted Ligety hat als erster US-Amerikaner Olympia-Gold im Riesentorlauf gewonnen. Der US-Weltmeister siegte am Mittwoch in Krasnaja Poljana vor den beiden Franzosen Steve Missillier (0,48) und Alexis Pinturault (0,64), während für den Österreicher Marcel Hirscher mit 0,30 Sek. Rückstand auf Bronze nur Platz vier blieb. Matthias Mayer wurde Sechster, Benjamin Raich Siebenter, Philipp Schörghofer 18.

von
Sotschi 2014 - Olympia: Ted Ligety
holt Riesentorlauf-Gold

Damit blieb es am Mittwoch auch den ÖSV-Alpinen verwehrt, die zehnte Sotschi-Medaille und das insgesamt 300. Olympia-Edelmetall (Sommer und Winter) für Österreich zu holen. Pechvogel Hirscher kam erstmals seit langem in einem Riesentorlauf nicht auf das Podest.

Der tschechische Sensationsmann Ondrej Bank, der in Lauf eins als Einziger halbwegs mit Ligety mithalten konnte, belegte in der Endabrechnung Platz fünf.

Reaktionen

Ted Ligety (USA/Gold) : "Super. Jedes Gold ist toll, es ist ein großartiges Gefühl. Ich habe den meisten Druck auf mich selbst gemacht vor diesem Riesentorlauf. Ich habe gewusst, dass das eine Riesenchance ist. Ich habe versucht, die Linie zu halten und alles zu geben. Der erste Lauf war super, da musste ich im zweiten nicht mehr ans Limit gehen, da war es schon sehr unruhig. Bei meinem ersten Olympia-Gold war ich 21, es waren meine ersten Spiele, damals hatte ich null Druck. Heute war ich schon sehr aufgeregt. Es ist nicht leicht, der Favorit zu sein. Ich bin stolz."

Steve Missillier (FRA/Silber) : "Das ist unglaublich. Im Weltcup war ich noch nie auf dem Podest. Mein Geheimnis sind die guten Ski, der Schnee war auch perfekt für mich. Sowas mag ich. Ich war aber auch etwas glücklich, habe keinen gröberen Fehler gemacht."

Alexis Pinturault (FRA/Bronze) : "Ich bin einfach nur glücklich. Es war sehr schwierig, ich war drei Zehntel hinter Steve und dachte, ich werde Vierter. Mit dem Teamkollegen da oben zu stehen ist ein großer Tag für das französische Team. In Österreich ist das ja oft so, bei uns nicht."

Marcel Hirscher (AUT/Vierter) : "ich bin nicht wirklich happy, eher grantig. Positiv war, dass ich alles probiert habe. Aber Vierter, da kann ich mir gar nichts kaufen drum, das war ich vor vier Jahren auch schon. Viel Sachen haben nicht optimal funktioniert. Dass ich nach zehn Riesentorläufen in Serie diesmal nicht unter den drei bin, das ist auch schon wurscht, ob die Serie weg ist oder nicht. Es hat keinen Wert mehr. Drei waren heute besser, daran gibt es nichts zu rütteln. Der Hang war wie Beaver Creek, ist Ted fast auf den Leib geschneidert. Er hätte ein Jausenbrot auch noch essen können. Dahinter war es ein Zehnkampf um die Medaillen. Ich bin vor dem Slalom nicht allzu zuversichtlich, die Situation ist nicht die leichteste. Wenn man wo nicht zurecht kommt, kommt man nicht zurecht. Ich tu mir allgemein nicht so leicht."

Matthias Mayer (AUT/Sechster, Abfahrts-Olympiasieger) : "Es war alles eng beisammen. Ich habe es leider oben ein bisschen verbremst. Vor dem Rennen wollte ich ein Top-Ten-Resultat haben, jetzt bin ich Sechster - also kann ich zufrieden sein. Ich bin nicht so viele zweite Riesentorlauf-Durchgänge gefahren. Da fehlt mir vielleicht ein bisschen das Gefühl in den spitzen Kurven. Ich kann aber sehr zufrieden sein mit meinen letzten zwei Wochen. Gratulation an den Ted (Ligety). Als Top-Favorit zwei solche Läufe herunterzubringen, dafür gebührt ihm größter Respekt."

Benjamin Raich (AUT/Siebenter) : "Ich habe alles gemacht. Ich habe mich gut vorbereitet, habe hart trainiert. Vier Zehntel auf eine Medaille - es wäre schon noch etwas mehr möglich gewesen. Es haben doch viele Außenseiter schon etwas gewonnen, vielleicht ist auch im Slalom noch etwas möglich. Es war für uns Österreicher ein starkes Ergebnis, aber von vier bis sieben - das ist halt schade."

Philipp Schörghofer (AUT/18.) : "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ist richtig enttäuschend, weil ich zuletzt eigentlich gut in Form gewesen bin. Ich bin einfach nicht schnell geworden. Ich habe keine Erklärung dafür. Es war einfach ein schlechtes Rennen von mir."

1.Ted LigetyUSA2:45,291:21,08 1:24,21
2.Steve MissillierFRA2:45,77+00,48 1:22,58 1:23,19
3.Alexis PinturaultFRA2:45,93+00,64 1:22,44 1:23,49
4.Marcel HirscherAUT2:46,23+00,94 1:22,47 1:23,76
5.Ondrej BankCZE2:46,29+01,00 1:22,01 1:24,28
6.Matthias MayerAUT2:46,34+01,05 1:22,41 1:23,93
7.Benjamin RaichAUT2:46,35+01,06 1:22,67 1:23,68
8.Felix NeureutherGER2:46,59+01,30 1:22,51 1:24,08
9.Thomas FanaraFRA2:46,73+01,44 1:22,41 1:24,32
10.Henrik KristoffersenNOR2:46,79+01,50 1:22,71 1:24,08
11.Luca de AliprandiniITA2:46,91+01,62 1:23,08 1:23,83
12.Fritz DopferGER2:46,97+01,68 1:22,59 1:24,38
13.Carlo JankaSUI2:47,04+01,75 1:22,52 1:24,52
14.Matts OlssonSWE2:47,06+01,77 1:23,01 1:24,05
15.Tim JitloffUSA2:47,13+01,84 1:23,23 1:23,90
16.Leif Kristian HaugenNOR2:47,15+01,86 1:23,58 1:23,57
17.Davide SimoncelliITA2:47,35+02,06 1:22,35 1:25,00
18.Philipp SchörghoferAUT2:47,46+02,17 1:22,83 1:24,63
19.Jared GoldbergUSA2:47,48+02,19 1:23,66 1:23,82
20.Bode MillerUSA2:47,82+02,53 1:23,64 1:24,18
21.Samu TorstiFIN2:47,97+02,68 1:23,59 1:24,38
22.Adam ZampaSVK2:48,41+03,12 1:23,13 1:25,28
23.Zan KranjecSLO2:48,48+03,19 1:23,82 1:24,66
24.Mathieu FaivreFRA2:49,43+04,14 1:23,53 1:25,90
25.Trevor PhilpCAN2:49,55+04,26 1:24,38 1:25,17
26.Sergej MajtakowRUS2:49,67+04,38 1:23,75 1:25,92
27.Ivica KostelicCRO2:49,68+04,39 1:23,87 1:25,81
28.Mauro CaviezelSUI2:49,75+04,46 1:23,58 1:26,17
29.Philip BrownCAN2:49,91+04,62 1:24,82 1:25,09
30.Gino CaviezelSUI2:50,40+05,11 1:25,45 1:24,95

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.: Marcus Sandell (FIN), Krystof Kryzl (CZE), Roberto Nani (ITA), Didier Defago (SUI)
Ausgeschieden im 2. Durchgang u.a.: Manfred Mölgg (ITA), Kjetil Jansrud (NOR)
Disqualifiziert im 1. Durchgang: Stefan Luitz (GER)

Alle Ergebnisse, Termine und die Medaillenentscheidungen LIVE im Olympia-Center von NEWS.AT!

Und hier geht's zur mobilen Version des NEWS.AT-Olympia-Centers!

Kommentare