"Anna Veiths Zustand lässt
ein Antreten nicht zu"

Einen Tag früher als geplant findet am Donnerstag in Jeongseon mit der Kombination der letzte Einzelbewerb der Ski-Damen statt.

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Olympia-Kombi - "Anna Veiths Zustand lässt
ein Antreten nicht zu"

Es ist die letzte der Olympia-Geschichte, denn die einstige Alpinski-Königsdisziplin wird nach und nach zu Grabe getragen. Top-Favoritinnen sind Weltmeisterin Wendy Holdener (SUI) und Mikaela Shiffrin (USA), Österreich bringt lediglich ein Außenseiter-Trio an den Start.

Weil mit Michaela Kirchgasser die stärkste Kombiniererin zu Hause gelassen wurde, vertreten nur Ricarda Haaser, Ramona Siebenhofer und Stephanie Venier Österreich in der Kombi. Diese wurde wetterbedingt vorverlegt und findet quasi parallel zum mit Spannung erwarteten Herren-Slalom in Yongpyong stattfindet. Die Abfahrt beginnt um 3.30 Uhr MEZ, der Slalom um 7.00 Uhr MEZ.

»Man sieht also, es wäre was drin«

Vom ÖSV-Trio darf man Ramona Siebenhofer wahrscheinlich die besten Chancen zugestehen. In der einzigen Kombination vor Olympia gelang der Steirerin nach viertbester Slalomzeit in Lenzerheide Rang fünf und das bisher beste Karriere-Ergebnis in dieser aussterbenden Disziplin. Auf das Podest fehlten ihr nur 44 Hundertstel.

"Ich bin dort einen ziemlich schlechten Super-G gefahren und dennoch Fünfte geworden. Man sieht also, es wäre was drin", hat Siebenhofer Hoffnung, dass es am Donnerstag in Jeongseon, wo Marcel Hirscher eine Woche davor zu seinem ersten Gold gefahren ist, druchaus "Ramona spielen" könnte. Bei Olympia wird die Kombi nämlich mit einer Abfahrt gefahren und diese liegt der Steirerin ganz ausgezeichnet.

Siebenhofer setzte die Erwartungshaltung dennoch nieder an. "Mir ist zwar auch der Slalom der abgesagten Kombi in St. Moritz gut gelungen. Aber hier in Jeongseon ist der Slalomhang steiler. Es wird also schwierig", sagte die Österreicherin, für die Mikaela Shiffrin neben Wendy Holdener die große Favoritin ist.

Fünf Tage durchgehend Trainings, Qualifikation und zwei Rennen sei vor allem vom Kopf her recht anstrengend, sagte Siebenhofer. "Das geht auf die Energie."

Anna Veith tritt nicht an

Dass die Alpin-Nation Nummer eins nicht einmal das Start-Kontingent ausfüllen kann, ist kein gutes Zeichen. Es hatte aber auch mit der komplexen Nominierungs-Situation zu tun, die u.a. auch die WM-Dritte Kirchgasser den Olympiastart gekostet hat. Während etwa Philipp Schörghofer bei den Herren ohne einzigen Rennstart in diesem Winter für die Spiele nominiert wurde, war für Österreichs stärkste Kombiniererin kein Platz im Team für Pyeongchang gewesen.

"Ich habe bis zum letzten Moment auf Anna Veith gehofft, ihr Zustand lässt aber ein Antreten nicht zu", sagte Jürgen Kriechbaum in Korea über die bereits heimgereiste Salzburgerin. "So ist die Situation eben. Ich denke aber, mit Siebenhofer und Haaser haben wir gute Läuferinnen am Start."

Für Vonn ist Kombi "russisches Roulette"

Man wisse aber, dass die Trauben in der Kombi ohnehin sehr hoch hängen würden. "Mit Shiffrin, Petra Vlhova oder Holdener mitzuhalten, wird schwierig." Über Kirchgasser als beste Kombiniererin meinte er: "Sie war es zumindest in der Vergangenheit. Es hat aber ein positives Leistungsbild im Jänner vor Olympia gefehlt."

Es wird auf jeden Fall eine neue Kombinations-Olympiasiegerin geben. Mit Maria Höfl-Riesch, Nicole Hosp, Julia Mancuso, Tina Maze und Dominique Gisin haben gleich die ersten fünf von Sotschi aufgehört. Die einzige Saison-Kombi in Lenzerheide hat Weltmeisterin Holdener gewonnen, Shiffrin hatte dort aber gefehlt, Kirchgasser war ausgeschieden.

Shiffrin verzichtete nach der Vorverlegung der Kombi auf die Abfahrt, sie will unbedingt ein zweites Gold nach jenem im Riesentorlauf und der Enttäuschung im Slalom.

US-Landsfrau Lindsey Vonn ging locker an die Aufgabe heran. "Für mich ist die Kombi wie russisches Roulette. Wenn alles perfekt läuft, ist eventuell eine Medaille drin. Aber ich habe so gut wie keinen Slalom trainiert."

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Das Funktionärs und Trainerteam ist einfach unfähig und verbraucht.

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