Hirscher auf
Kombi-Medaillenkurs

Marcel Hirscher hat sich am Dienstag in der Abfahrt der alpinen Kombination der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang eine ausgezeichnete Ausgangsposition geschaffen.

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Olympia - Hirscher auf
Kombi-Medaillenkurs

Marcel Hirscher ist gut in die Olympischen Spiele in Südkorea gestartet. Der Salzburger hat nach der verkürzten und entschärften Kombiabfahrt als Zwölfter 1,32 Sekunden Rückstand auf den Deutschen Thomas Dreßen. Auch Marco Schwarz ist gut im Rennen (1,74). Hinter dem Norweger Aksel Lund Svindal war Matthias Mayer Dritter (0,13), Vincent Kriechmayr lag auf sieben (0,72).

Rennen auf verkürzter Abfahrts- und verkürzter Slalomstrecke

Wegen starken Windes im oberen Teil wurde die Abfahrt zum Super-G-Start herunterverlegt und war nur noch knapp 1:20 Minuten lang. Auch der Slalom (ab 07.00 Uhr MEZ) wurde deshalb um zehn Tore verkürzt. Außerdem war die Abfahrt bei den Sprüngen ein wenig "umgeleitet worden", die sogenannte blaue Windlinie kam zum Einsatz. Zum Missfallen vieler. Die Speedpiloten hätten lieber ihre vollen Sprünge gehabt, für die auf langen Latten unerfahreneren Techniker hieß es zu improvisieren, den trainiert war dies nie worden.

"Mit Nummer zwei ist das sicher nicht lustig mit all der Umsteckerei. Für mich ist das ein bisschen schwer nachvollziehbar, aber naja", sagte Hirscher, der den Wind nur am Start stärker spürte. "Dann war es okay. Aber ich habe Stress bekommen, dass ich überhaupt zum Start komme, weil man die Gondel wegen des Windes ganz oben um drei Gänge zurückgeschaltet hat, weil oben der Wind schon recht ordentlich geht."

»Die Piste wird sicher passen, da haben sie genug Wasser reingetan«

Schwarz war zufrieden mit seiner Abfahrtsleitung. "Ich habe das Beste rausgeholt. Es wäre cool gewesen, wenn die Sprünge gegangen wären. Ich habe mir die Windlinie nicht genau angesehen, weil ich fest damit gerechnet habe, dass die Sprünge gehen. Viel anders war es aber nicht, das ist schon gegangen", meinte der Kärntner, der für den Torlauf zuversichtlich war. "Die Piste wird sicher passen, da haben sie genug Wasser reingetan. Gut fahren, dann ist schon ein bisserl was möglich."

Kriechmayr ist nicht zufrieden

Mayers Blick war rasch auf den Slalom gerichtet. Er meinte, dass er nur ganz schwer runterfinden werde. Ein Sprung verlief beim Abfahrts-Olympiasieger ziemlich hoch, er habe zu viel Druck an der Kante gehabt, da habe es hin weggeschleudert. "Ich wäre lieber ganz vorne gewesen, du musst halt Glück haben, dass du den Wind gut erwischt, zudem dreht er."

Keine Freude mit der "neuen" Abfahrtslinie hatte Speedpilot Kriechmayr. "Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin damit nicht einverstanden. So ist das jetzt gar keine Abfahrt mehr, wenigstens ein paar Sprünge hätten sie uns lassen können. Ich denke auch nicht, dass das ein Problem gewesen wäre", meinte der Oberösterreicher, der die Fahrt als nicht so schlecht empfand und vom Rückstand überrascht war. "Wunder darf man sich von den Speed-Fahrern im Slalom keine erwarten", sagte er ob des doch recht anspruchsvollen Hanges.

Er habe einfach von oben bis unten seinen Plan durchgezogen, erklärte der mit Startnummer eins ins Rennen gegangene Dreßen. "Offensichtlich war es kein schlechter." Die Chancen auf eine Medaille sind gering. "Ich versuche jetzt einfach, im Slalom Gas zu geben, und dann müssen wir schauen, was da rauskommt. Aber es sind schon viele Slalomfahrer, die nicht allzu weit hinten sind." Bester Techniker war der im Vorfeld als Kombi-Topfavorit gehandelte Alexis Pinturault als Zehnter mit 1,04 Rückstand, Hirscher lag aber nur 0,28 hinter dem Franzosen.Hirscher auf Kombi-Medaillenkurs

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