Bier-Inflation:
Maß an sich billiger geworden

Beim Preischeck stellt sich heraus: Heute bezahlen wir weniger fürs Wiesn-Bier

von Maß Bier am Oktoberfest © Bild: Corbis/Steven Vidler

Mit einem einfachen Umrechnen ist es nicht getan, auch die Inflationsrate will berücksichtigt werden. Wie Bild.de vorrechnete, ist der Preis einer Maß Bier (die man richtig übrigens Mass ausspricht, mit kurzem "a") um satte 1104 Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu ist der Benzinpreis um "nur" 387 Prozent gestiegen. 1950 kostete der Liter noch circa 32 Cent, heute um die 1,56 Euro. In Prozenten ausgedrückt ist die Inflationsrate also unglaublich hochgeschossen in den letzten 64 Jahren.

Heute arbeiten wir halb so lange für unser Bier

Doch wenn man sich ansieht, wie lange man damals durchschnittlich arbeiten musste, um sich eine Maß zu verdienen, sieht die Sache wieder ganz anders aus. Der Durchschnittslohn von 1950 betrug 1,24 DM in der Stunde, also arbeitete man ganze 82 Minuten lang, um einen Liter Bier abzubezahlen. Das Statistische Bundesamt ging 2012 von einem durchschnittlichen Stundenlohn von 17,40 Euro aus. Das heißt, heute entspricht der Maßpreis dem Lohn von 34 Minuten langer Arbeit. Insofern ist die Maß an sich über die Jahre billiger geworden. Da kommt das Prosit der Gemütlichkeit gleich leichter von den Lippen...

Kommentare

Hyrile melden

Ich glaube an keine Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe. So wollens uns einreden, dass das objektive Empfinden, dass seit Einführung des Euro alles teurer wurde, eigentlich nur geträumt ist. Nena lässt grüssen.

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Ich glaube, dass die Politiker- und Managergehälter den Stundenlohn heute mehr verfälschen als damals. Nehmen wir eine Monatsarbeitszeit von 160 Stunden an. Dann wäre das heute ein Durchschnittslohn von € 2.784,--. Das kann im allerbesten Fall nur der Bruttolohn sein, netto also deutlich weniger. Aber auch von dieser Zahl können heute die meisten Arbeitnehmer*innen nur träumen.

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