Ohne Operation "massiv infarktgefährdet": Elsners Gesundheitszustand doch sehr ernst

Eingriff laut Leiter der Gefängnis-Klinik notwendig Dauer der Rehabilitation hängt von OP-Verlauf ab

Um den Gesundheitszustand des früheren BAWAG-Generaldirektors Helmut Elsner dürfte es schlechter stehen als von vielen angenommen. Wie Harald Schopper, der Leiter der Krankenanstalt in der Justizanstalt Wien-Josefstadt, im Gespräch mit der APA darlegte, sei der Eingriff am offenen Herzen aus medizinischer Sicht "absolut indiziert". Ohne Operation wäre Elsner "massiv infarktgefährdet", sagte Schopper. Der Patient sei derzeit jedoch "stabil".

Das Problem, das dem 71-Jährigen Banker im Ruhestand konkret zu schaffen macht, ist eine deutliche Einengung eines Gefäßstammes. "Das Herz wird von drei großen Gefäßbäumen versorgt, die von der Aorta abgehen. Bei Elsner ist einer dieser am Abgang deutlich eingeengt. Zusätzlich haben sich darauf Plaques abgelagert", erläuterte Schopper, der unmittelbar nach Elsners Überstellung aus Frankreich dessen medizinische Versorgung übernommen hatte und in diese auch nach dessen Verlegung ins Wilhelminenspital eingebunden war.

Elsners Herzprobleme seien "so ausgeprägt, dass man damit rechnen muss, dass die massive Gefahr eines Herzinfarkts besteht, wenn man nicht operiert", so der Arzt. Zusätzlich wären "die zu erwartenden Belastungen" - Elsner drohen im bevorstehenden Prozess um die BAWAG-Affäre bei einem Schuldspruch immerhin bis zu zehn Jahre Haft - ein Grund mehr, die Operation so rasch als möglich durchzuführen. Ein Verzicht darauf wäre "nicht lege artis und nicht rechtens", so Schopper.

Die Frage nach dem momentanen Befinden Elsners beantwortete der Mediziner mit "Gott sei Dank stabil". Die Chancen, dass die Bypassoperation ohne Komplikationen verläuft, stünden daher gut. Danach sollte man Elsner aber eine entsprechende Rehabilitation gönnen: "Ein so ein Eingriff ist ja kein Spaziergang."

Auf die Frage, wo diese Rehabilitation stattfinden sollte und wie viel Zeit diese in Anspruch nehmen könnte, wollte sich Schopper nicht festlegen: "Die Dauer hängt natürlich vom Verlauf der Operation ab. Es ist bei keinem Menschen vorhersehbar, wie er auf die damit verbundenen Belastungen reagiert." Medizinische Nachbetreuung müsse Elsner in jedem Fall an einem Ort erfahren, wo kardiale Rehabilitation gewährleistet ist, betonte Schopper.

(apa/red)