Gold für Österreich

ÖSV-Team holt sich erste Gold-Medaille im Teambewerb gegen Schweden

Erste Gold-Medaille für das ÖSV-Team: Gleich im ersten Bewerb mit Marcel Hirscher hat Österreich bei der alpinen Ski-WM in Schladming Gold gewonnen. Österreichs Shooting-Star führte das rot-weiß-rote Team vor 15.500 begeisterten Fans zum ersten Sieg bei der Heim-WM. Im Finale setzten sich Hirscher und Co. gegen Schweden mit 4:0 durch, Bronze ging nach einem Zittersieg über Kanada an Deutschland.

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    ÖSV-Team mit Marcel Hirscher, Nicole Hosp, Michaela Kirchgasser, Carmen Thalmann, Philipp Schörghofer und Marcel Mathis bei der Siegerpräsentation.

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    Die Teams von Schweden (2. Platz), Österreich (1. Platz) und Deutschland (3. Platz) bei der Siegerpräsentation

Nach zwei Bronzemedaillen in den Super-Kombi-Bewerben war der Jubel im österreichischen Lager über das erste Gold fast grenzenlos. In jenem Bewerb, der die Dichte einer Skination gut widerspiegelt, war Österreich zum zweiten Mal nach 2007 bei einer WM die Nummer eins.

Hirscher, Philipp Schörghofer, Michaela Kirchgasser und Nicole Hosp bestritten den Großteil des Bewerbs für Österreich. Carmen Thalmann kam nur ein Mal zum Einsatz, Marcel Mathis gar nicht. Goldmedaillen erhalten am Mittwochabend, wenn auf dem Medal-Plaza die Medaillen für den Teambewerb und die Herren-Superkombi vergeben werden, aber alle sechs.

15 Teams am Start

15 Nationen hatten für Schladming genannt und der Parallel-Bewerb mit der bisher größten Anzahl an Teilnehmern entwickelte sich auf dem steilen und eisigen Planai-Zielhang von Beginn weg zu einem spannenden Flutlicht-Krimi. Die Aufreger von Runde eins waren der 3:2-Zittersieg der ohne Ted Ligety, Julia Mancuso und Mikaela Shiffrin angetretenen USA gegen Liechtenstein sowie das Aus für das als Nummer zwei gesetzte Team Italiens.

Im Duell Deutschland gegen Kroatien wurde Felix Neureuther von seinem gestürzten Gegner gerammt, der deutsche Slalom-Mitfavorit hatte aber Glück. Denn im Viertelfinale war der Slalom-Mitfavorit wieder im Einsatz. Beim 2:2 gegen Titelverteidiger Frankreich, der vor zwei Jahren in Garmisch Österreich Gold weggeschnappt hatte, kam man aber nur dank der Zeitregel weiter.

Deutschland gegen Österreich

Damit war angerichtet für das große Halbfinal-Duell gegen Österreich, das dank eines Freiloses erst rund 45 Minuten nach Beginn erstmals in den Bewerb eingriff. Nach einem Sturz von Thalmann und einem schnellen 0:1 hatten aber Hirscher, Kirchgasser und Schörghofer im Viertelfinale gegen Slowenien schnell den klaren 3:1-Sieg fixiert.

Im ewig jungen Nachbarschafts-Duell jubelten die Zuschauer dann gleich im ersten Duell wie nach einem Länderspiel-Tor, als Hosps Gegnerin Lena Dürr stürzte. Danach stellte Hirscher mit einer neuerlichen Bestzeit auf 2:0 und nach ihm machte Michaela Kirchgasser gegen Maria Höfl-Riesch alles klar. Schörghofer fixierte den klaren 4:0-Triumph.

Finale gegen Schweden

Auch im Finale gegen die technisch so starken und vom Kärntner Marco Pfeifer befehligten Schweden ging es optimal los, denn auch dort stürzte die Hosp-Gegnerin Maria Pietilä-Holmner schon beim dritten Tor. Hirscher stellte auf 2:0 und Kirchgasser machte gegen Frida Hansdotter das 3:0 und damit den vorzeitigen Gewinn von Gold fix. Auch da sorgte Schörghofer für das 4:0.

Dieses Gold katapultierte "Austria" im Medaillenspiegel nach sieben von elf Bewerben auf den vierten Platz, die Freude darüber war riesengroß. "Sehr cool. Das hat super viel Spaß gemacht, wir haben alle eine Topleistung gebracht", sagte der überragende Hirscher, der sich nach vierten Riesentorlauf-Plätzen bei der WM 2009 und Olympia 2010 seine allererste Medaille bei einem Großevent gesichert hat. 2011 in Garmisch war Hirscher verletzt gewesen.

Reaktionen zum Sieg

"Diese Medaille war extrem wichtig für die Mannschaft", freute sich ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold. Der Team-Kapitän hat sich damit ebenfalls sein erstes Gold als ÖSV-Herrenchef geholt.

Hirscher war nicht nur von der Medaille, sondern vom ganzen Abend angetan. "Das war spannend und für die Zuschauer genial. Ich bin sehr froh, dass ich heute Teil des Teams war und das ganze Flair genießen durfte. Auch der Bewerb selbst hat eine Medaille verdient", erneuerte der 23-jährige Salzburger seine Begeisterung für den Teambewerb.

"Cool. Jetzt habe ich Gold, Silber und Bronze daheim", jubelte auch Schörghofer. Für Kirchgasser, die wie ihr Landsmann nun auf einen Riesentorlauf-Start hofft, war es das dritte Edelmetall, das dritte im Teambewerb. "Heute ist nicht nur dem ganzen Team ein Stein runtergefallen. Es war wahnsinnig schwer, zu gewinnen. Der Bewerb ist ein Wahnsinn." Hosp sagte nach ihrer bereits zweiten Schladming-Medaille: "Das ist ein Traum. Von dieser Hammerstimmung kann man nicht genug kriegen."

"Ich war nervöser als wenn ich gefahren wäre", erklärte Mathis und auch Thalmann war begeistert. "Das ist ein Hammer-Bewerb."

Stolz auf das Team war auch Damenchef Herbert Mandl. "Das ist ein prestigeträchtiger Bewerb, da können wir fast nur verlieren, weil die Erwartungshaltung sehr groß ist", sagte Mandl nach der bereits 15. Goldenen seiner Ära bei den ÖSV-Damen. "Es war nicht zu erwarten, dass wir das so klar entscheiden. Hirscher war natürlich souverän. So einen im Rückhalt zu haben ist positiv."

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