Gesundheitsausgaben
wieder leicht gestiegen

Die laufenden Gesundheitsausgaben einschließlich der Ausgaben für Langzeitpflege sind in Österreich im Jahr 2016 leicht auf 10,4 Prozent (2015: 10,3 Prozent) des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gestiegen, vermeldete die Statistik Austria am Montag. Insgesamt betrugen die Ausgaben für Gesundheitsleistungen und -güter 36,88 Mrd. Euro.

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Österreich - Gesundheitsausgaben
wieder leicht gestiegen

Im Vergleich zu 2015 erhöhten sich die Gesundheitsausgaben nominell (zu laufenden Preisen) um 1,25 Mrd. Euro. Diese Daten wurden gemäß der Berechnungsmethode des international vergleichbaren System of Health Accounts (SHA) ermittelt, hieß es in einer Pressemitteilung. 5,40 Mrd. Euro wurden für Langzeitpflege ausgegeben, der Anteil beträgt somit 14,6 Prozent.

Bund, Länder, Gemeinden sowie die Sozialversicherungsträger kamen 2016 für 74,1 Prozent bzw. 27,33 Mrd. Euro der laufenden Gesundheitsausgaben auf. Die restlichen Ausgaben in Höhe von 9,55 Mrd. Euro wurden durch private Haushalte, freiwillige Krankenversicherungen, private Organisationen ohne Erwerbszweck sowie Unternehmen getragen.

Für stationäre Leistungen (inkl. tagesklinischer Fälle) in Krankenanstalten, Kur- und Pflegeheimen sowie Rehabilitationseinrichtungen wurden 2016 öffentliche und private Mittel in Höhe von 15,30 Mrd. Euro bzw. 41,5 Prozent aller laufenden Gesundheitsausgaben ausgegeben. 9,26 Mrd. Euro und somit rund ein Viertel der laufenden Gesundheitsausgaben wurden für ambulante Leistungen verwendet. Weitere 16,9 Prozent der Ausgaben entfielen auf pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Ge- und Verbrauchsgüter. Die restlichen Ausgaben verteilten sich auf die Bereiche häusliche Langzeitpflege (7,1 Prozent), Verwaltung (4,2), Hilfsleistungen der Gesundheitsversorgung (3,0) und Prävention (2,2).

Österreich im OECD-Vergleich auf Platz 10

Im OECD-Vergleich liegt Österreich mit einem Anteil der laufenden Gesundheitsausgaben am BIP von 10,4 Prozent auf dem zehnten Platz, somit nahezu gleichauf mit Belgien und Dänemark und im oberen Mittelfeld der 35 OECD-Mitgliedstaaten. Angeführt wird der OECD-Vergleich erneut von den USA mit laufenden Gesundheitsausgaben in der Höhe von 17,2 Prozent des BIP, gefolgt von der Schweiz mit 12,4 Prozent. Der OECD-Durchschnitt der laufenden Gesundheitsausgaben beträgt 9,0 Prozent des BIP, jener der 22 EU-Mitgliedstaaten in der OECD beläuft sich auf 8,8 Prozent.

Im Jahr 2016 wurden 5,40 Mrd. Euro für Langzeitpflege gemäß SHA ausgegeben. Diese verteilen sich zu 2,81 Mrd. Euro auf die Versorgung in Pflegeheimen (52 Prozent) und zu 2,59 Mrd. Euro auf die häusliche Pflege (48 Prozent). Die laufenden Ausgaben für Langzeitpflege machten 2016 in Summe 14,6 Prozent der gesamten laufenden Gesundheitsausgaben aus, bei Einführung des Pflegegeldes im Jahr 1993 lag dieser Anteil noch bei 12,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr 2015 (5,27 Mrd. Euro) sind die Ausgaben für Langzeitpflege um 2,5 Prozent gestiegen. Das Ausgabenwachstum hat sich in den letzten Jahren trotz demografischen Wandels deutlich abgeschwächt.

Für den laufenden Betrieb der Fondskrankenanstalten inklusive Spitalsambulanzen beliefen sich die öffentlichen Ausgaben 2016 auf 10,97 Mrd. Euro. Den Großteil der Ausgaben trugen die Sozialversicherungsträger mit einem Ausgabenanteil von 45,5 Prozent (4,99 Mrd. Euro), danach folgten die Bundesländer mit 32,5 Prozent (3,56 Mrd. Euro) sowie der Bund mit 11,5 Prozent (1,26 Mrd. Euro) und die Gemeinden mit 10,6 Prozent (1,16 Mrd. Euro).

Wien verzeichnete höchste Ausgaben

Die höchsten Ausgaben im Jahr 2016 verzeichnete Wien mit 3,08 Mrd. Euro, die niedrigsten das Burgenland mit 244 Mio. Euro. Dies spiegelt in erster Linie die unterschiedliche Einwohnerzahl der Bundesländer bzw. die Anzahl der versorgten Patientinnen und Patienten wider. Die Ausgaben stiegen zwischen 2004 und 2016 in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich stark: Vorarlberg (+5,5 Prozent) und Salzburg (+5,1 Prozent) wiesen die höchsten durchschnittlichen Ausgabensteigerungen pro Jahr auf, Kärnten und Oberösterreich verbuchten mit +2,9 Prozent bzw. +3,7 Prozent pro Jahr die geringsten durchschnittlichen Anstiege.

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