Unsere Familienstatistik

Immer mehr Paare ohne Kinder - Zahl der Alleinerziehenden seit 1985 unverändert

von Familie © Bild: Thinkstock/Digital Vision/ Noel Hendrickson

In Österreich leben 2.347.000 Familien, darunter 935.000 Paare ohne im gemeinsamen Haushalt lebende Kinder. In vier von zehn Familien (39,8 Prozent) gibt es keine Kinder. Bezogen auf alle Frauen mit Kindern unter 15 Jahren versorgt mehr als jede achte Mutter (13,2 Prozent) ihre Kinder ohne einen im Haushalt lebenden Partner. Insgesamt sind das rund 99.000 alleinerziehende Mütter, die Zahl der alleinerziehende Väter beläuft sich auf 9.000.

Keine Kinder im Haus

Seit dem Jahr 1985 ist die Anzahl der Familien um fast 300.000 auf 2.347.000 im Jahr 2012 angestiegen. Besonders Familien ohne im Haushalt lebende Kinder haben zu diesem Anstieg geführt. Die Zahl der Ehepaare ohne Kinder ist von 606.000 im Jahr 1985 auf 741.000 im Jahr 2012 angewachsen. Diese Entwicklung lässt sich überwiegend durch die Zunahme älterer Ehepaare erklären, deren Kinder den gemeinsamen Haushalt bereits verlassen haben. Noch kräftiger ist der Anstieg von in Lebensgemeinschaften lebenden Paaren ohne Kinder. Deren Zahl ist von 45.000 in Jahr 1985 auf 194.000 im Jahr 2012 angewachsen.

Eine gegensätzliche Entwicklung zeigt sich bei Ehepaaren mit Kindern unter 15 Jahren: Hier wurde zwischen 1985 und 2012 ein starker Rückgang von 700.000 auf 529.000 verzeichnet. Die beträchtlich gestiegene Zahl der Lebensgemeinschaften mit Kindern unter 15 Jahren von 21.000 auf 122.000 kompensiert diesen Trend nur bis zu einem gewissen Grad und spiegelt die insgesamt niedrigen durchschnittlichen Kinderzahlen der vergangenen Jahrzehnte wider.

Nicht mehr Alleinerziehende seit 1985

In insgesamt 108.000 Familien lebt zumindest ein Kind unter 15 Jahren mit nur einem Elternteil, meistens mit der Mutter (Mütter: 99.000; Väter: 9.000). Mehr als jede achte Frau mit unter 15-jährigen Kindern ist demzufolge alleinerziehend (13,2 Prozent), bei Männern mit Kindern dieses Alters ist es nur gut einer von 100 (1,3 Prozent). Die Anteile der Alleinerziehenden mit Kindern unter 15 Jahren an allen Familien mit Kindern dieser Altersgruppe blieben dabei zwischen 1985 mit insgesamt 13,6 Prozent und 2012 mit 14,2 Prozent nahezu unverändert.

Ein-Eltern-Haushalte armutsgefährdet

Besonders für Alleinerzieherinnen ist es häufig eine Herausforderung, ein ausreichendes Erwerbseinkommen mit den Kinderbetreuungspflichten zu vereinbaren. So beträgt die aktive Erwerbstätigenquote von Alleinerzieherinnen mit unter 15-jährigen Kindern 71,2 Prozent, während nur 66,0 Prozent der in Partnerschaft lebenden Mütter aktiv einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Überdies arbeitet jede vierte Mutter ohne Partner auf Vollzeitbasis (27,1 Prozent) aber nicht einmal jede fünfte Frau, die mit einem Partner zusammen lebt (18,6 Prozent). Trotzdem hatten Personen in Ein-Eltern-Haushalten im Jahr 2011 mit 24 Prozent ein stark erhöhtes Armutsrisiko gegenüber der Armutsgefährdungsquote von 13 Prozent im Bevölkerungsdurchschnitt.

Kommentare

Irgendwie höre ich da so etwas wie einen Vorwurf heraus - dass Alte, wenn sie ihre "Pflicht", Kinder großzuziehen erledigt haben, nun keine mehr zeugen. Ja, und sollen Menschen, die von ihrer Partnerschaft nicht sicher sind, dass es sich nicht nur um einen Lebensabschnitt handelt, Kinder in die Welt setzen und damit in Folge zur Gruppe der armutsgefährdeten Alleinerzieher werden? Eine Statistik!

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