Österreich bei Sozialausgaben
in der Spitzengruppe

OECD-Studie: Aber geringer Anteil privater Sozialzuwendungen

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Den höchsten Anteil an Sozialausgaben weist Frankreich auf (31,5), knapp gefolgt von Finnland (30,8). Österreich mit seinen 27,8 Prozent rangiert inmitten einer Gruppe mit Belgien, Italien, Schweden und Dänemark. Unter dem OECD-Schnitt liegen beispielsweise Ungarn (20,6), die Schweiz (19,7) und die USA (19,3). Schlusslicht ist Mexiko mit gerade einmal 7,5 Prozent des BIP, die für Soziales aufgewendet werden.

Auffällig ist, dass fast überall seit der Jahrtausend-Wende die entsprechenden Ausgaben nach oben gegangen sind. Österreich weist dabei allerdings einen vergleichsweise geringen Anstieg von 2,3 Prozent (OECD-Schnitt drei Prozent) auf. 2000 waren 25,5 Prozent des BIP für die Sozialausgaben reserviert. Zum Vergleich: In Finnland ging es im selben Zeitraum von 22,6 auf 30,8 Prozent. Allerdings gibt es auch einzelne Länder wie Deutschland, die ihre Ausgaben - freilich minimal - reduziert haben.

Weit über dem OECD-Schnitt liegt Österreich, was die Ausgaben für den Pensionsbereich angeht (14 Prozent - OECD-Schnitt 8,7). Immerhin bleibt man, was den Anstieg der Kosten in dem Sektor in der Periode 2010 bis 2014, angeht unter dem Schnitt. Finanziell relativ gut schlägt sich Österreich bei der Gesundheit (6,4 Prozent/OECD 6,0).

Dem OECD-Papier sind auch Schätzungen zu den Sozialausgaben von Unternehmen, Einzelpersonen oder Nichtregierungsorganisationen in Bereichen wie Gesundheits- und Pensionsleistungen zu entnehmen: diese privaten Sozialausgaben belaufen sich im OECD-Durchschnitt auf 2,7 Prozent des BIP, in Österreich liegen sie mit zwei Prozent darunter und damit etwa deutlich hinter der Schweiz (6,8 Prozent). In den Vereinigten Staaten sind sie mit 11,4 Prozent am höchsten.

Würden die öffentlichen und privaten Sozialausgaben addiert und auch steuerliche Begünstigungen berücksichtigt, so rückten die USA mit fast 30 Prozent des BIP an die zweite Stelle der OECD-Staaten mit den höchsten Nettosozialausgaben vor, direkt hinter Frankreich. Österreich würde dann mit 24 Prozent nur noch Rang 13 einnehmen.

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