ÖH-Wahl: Wer sonst noch kandidiert

Von Uni-Piraten bis zu No Ma'am

UNI-PIRATEN - FAIRNESS, FNORD UND FREIE SKRIPTEN (UNI WIEN, UNI SALZBURG, TU Wien): Ableger der "Piraten Partei Österreichs" (PPÖ), die vor allem gegen Softwarepatente, für eine Reform des Urheberrechts und für die Straffreiheit von Privatkopien kämpft. Vortragende sollten bereits vorab gut verständliche Lehrunterlagen online unter einer freien Lizenz zur Verfügung stellen. Audio- und Video-Mitschnitte von Vorlesungen sowie Prüfungsfragen sollen ohne Einschränkungen veröffentlicht werden dürfen.

UNABHÄNGIGE BIERLISTE (UNI WIEN): Die Unabhängige Bierliste will Österreich beim Bierkonsum pro Kopf an die Spitze Europas führen, wöchentliche Unifeste mit Freibier einführen, die Studiengebühren abschaffen und den RFS auf den letzten Platz bei den ÖH-Wahlen verweisen.

www.rauchfreistudieren.at (UNI WIEN): Die Liste kämpft für die Einhaltung des gesetzlichen Rauchverbots in öffentlichen Gebäuden sowie ein Rauchverbot in den Mensen.

LISTE UNABHÄNGIGER STUDIERENDER/LUST (UNI WIEN): Die vor allem in der Fakultätsvertretung katholische Theologie aktive LUST versteht sich als basisdemokratisch, unabhängig und kirchenkritisch und will sich auch auf Universitätsvertretungs-Ebene in die ÖH-Arbeit einbringen.

MultiKulturelle StudentInnen (MuKuS) (UNI WIEN): Die MuKus setzen sich für nachhaltige und interkulturelle Zusammenarbeit ein. An der Uni müsse kulturelle, religiöse, ethnische, sexuelle und soziale Vielfalt toleriert und akzeptiert werden. Außerdem will die Liste mehr Migranten in universitären Gremien vertreten sehen.

SAVE OUR SOCIAL-STATE/S.O.S (UNI WIEN, MEDIZIN-UNI WIEN, TU WIEN, MUSIKUNI WIEN, ANGEWANDTE, UNI SALZBURG) : Zusammenschluss von Personen mit christlich-sozialem bis sozialistischem Hintergrund. Ziel ist es, die ÖH aus der parteipolitischen Umklammerung zu befreien und transparenter zu machen. Aus der ÖH soll eine "richtige Interessenvertretung" werden, "die auf die Leute zugeht und nicht umgekehrt". Konkret kämpft S.O.S. gegen Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen sowie für die Gleichstellung ausländischer Studenten.

JUNGE EUROPÄISCHE STUDENTENINITIATIVE/JES (UNI WIEN): Konservative Studenten-Organisation, die vor allem in den 80er Jahren erfolgreich war. Sie ist Teil der Paneuropa-Bewegung von Otto Habsburg.

BASISGRUPPE/INITIATIVGRUPPE (UNI WIEN): Die Basisgruppe/Initiativgruppe hat nichts mit den oft als Basisgruppen (Bagru) kandidierenden linken Studienrichtungsvertretern zu tun. Vielmehr üben sie Kritik daran, dass diese meist für GRAS und VSStÖ kandidieren. Gefordert wird unter anderem die Rückerstattung der Hälfte der Studiengebühren an Studenten, die eine bestimmte Anzahl an Semesterstunden absolvieren, die Offenlegung der ÖH-Finanzen sowie gerechtere Anmeldesysteme.

BASISGRUPPE STADTPARK (UNI GRAZ): Auch diese "Basisgruppe" hat nichts mit den linken Basisgruppen an den Studienvertretungen zu tun. Die Liste setzt sich unter anderem für "Studentenvertretung mit Hausverstand" statt "unrealistischem Fanatismus" ein.

ALTERNATIVE BASISGRUPPE MEDIZIN FÜR MEDIZINER (Bagru Med) (Medizinuni Graz): Die von einem ehemaligen AG-Funktionär gegründete BagrU Med übt vor allem Kritik an den derzeitigen Studentenvertretern und will Studienplätze "für uns" statt für deutsche Studenten.

DIE BRUT (Uni Klagenfurt): Die Destruktive Brut (Die Brut) engagiert sich primär gegen die aktuelle ÖH: Forderungen: Reduzierung des ÖH-Budgets auf ein Minimum, Auflösung der ÖH in der jetzigen Form, wenn es sein muss auch durch Untergrabung von Kernkompetenzen dieser "Institution", Minimierung der von der ÖH beanspruchten Räumlichkeiten und deren Rückbau zu PC-Räumen und Arbeitsflächen "für Studierende".

TU*BASIS: Zusammenschluss von ehemaligen Mandataren aus dem linken Spektrum.

ÖKOLOGISCHE LISTE (UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR): Die Ökologische Liste kandidiert bereits seit Jahren an der Boku. Trotz Rückfrage wurde aber kein Wahlprogramm übermittelt.

DEUTSCHLAND (UNI SALZBURG): Die von zwei deutschen Studenten initiierte Liste setzt sich für die Abschaffung der theologischen Fakultät ein, um eine verbesserte Lehre und Forschung in den anderen Bereichen finanzieren zu können. Weitere Forderung: Abschaffung der Studiengebühren und Rückzahlung der bisher entrichteten Gebühren. In Salzburg soll eine touristenfreie Woche eingeführt und die Möglichkeit geschaffen werden, über Sozialdienste Einzelfahrkarten für den O-Bus zu erwerben.

UNABHÄNGIGE NAMENSLISTE/UNL (UNI SALZBURG): Die UNL sind ein Zusammenschluss von Studienrichtungsvertretern, die die parteipolitischen Fraktionen aus der ÖH drängen will. Hauptanliegen ist eine Verbesserung des Services für die Studenten.

VEREINIGUNG UNABHÄNGIGER STUDENTEN VUW (VUS) (VETERINÄRMEDIZINISCHE UNIVERSITÄT): Die von einem ehemaligen Funktionär der Fachschaftslisten, die an der VUW als "Aktionskomitee" kandidieren, gegründete Gruppe setzt sich für mehr Zusammenarbeit in der ÖH ein.

KUNST FÜR KUNST (MUSIKUNIVERSITÄT WIEN): Unabhängige Liste, die bei der letzten ÖH-Wahl stärkste Fraktion an der Musik-Uni wurde. Wählte trotzdem zuletzt VSStÖ-Kandidatin zur ÖH-Chefin der Musikuni.

UnARTige LISTE (AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE): Ehemalige Fachschaftsliste, die seit der letzten ÖH-Wahl eigene Wege geht. Stellt derzeit den ÖH-Vorsitz an der Akademie.

DO IT YOURSELF (DIY) (AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE): Die Namensliste setzt sich unter anderem für eine "neue konstruktive Alternative zu Magisterstudium und Bachelor/Masterstudium" ein und fordert den Verbleib von Kupferstichkabinett und Gemäldegalerie an der Akademie ein.

LISTE PETRA (AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE): Auch diese an der Akademie kandidierende Namensliste will eine "dritte Alternative" zu Diplomstudium bzw. Bachelor/Masterstudium entwickeln. Außerdem sollen bei wichtigen Entscheidungen Abstimmungen bei studentischen Vollversammlungen organisiert werden.

No MA'AM (UNI LINZ): No Ma'am fordert unter anderem geschlechtsneutrale Bezeichnungen für Superhelden (Supermaam, Spidermaam, Batmaam, Hemaam und No Maam) und das Frauenreferat, den Millionenshow-Modus bei Prüfungen mit 50:50-, Telefon- und Publikumsjoker sowie "Keine Macht den Doofen".

(apa)