Sie versteht mehr als nur Bahnhof!

Frauen sag ich: Traut euch!

„Immer in Bewegung“ – auch Daniela Zingl (siehe Interview) ist täglich für die ÖBB unterwegs.

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Top Arbeitgeber - Sie versteht mehr als nur Bahnhof! © Bild: ÖBB/Harald Eisenberger

© ÖBB/Wegscheider

Steckbrief

Name: Daniela Zingl
Tätigkeit: Fahrdienstleiterin
Einsatzgebiet: Bahnhof Friedberg und darüber hinaus

Das faszinierendste an Ihrem Beruf ist…

... die Vielfältigkeit der Aufgaben. Aber auch der ferngesteuerte Zugriff auf die Infrastruktursysteme über große Distanzen. Ich arbeite am Bahnhof Friedberg im steirischen Wechsel­gebiet. Wir haben einen Stellbereich von über 100 Kilometern. Ferngesteuert stelle ich Weichen, schließe Schranken, Signale werden freigeschaltet – und das alles per Mausklick aus der Entfernung. Computergesteuert und unterstützt durch die Technik haben wir so den Linienverkehr gut im Griff.

Ihr berufliches Highlight?

Unter anderem sind das Momente, in denen ich den Beruf der Fahrdienstleiterin anderen Frauen vermitteln und empfehlen kann. Denn zu viele Damen trauen sich einfach nicht. Ja, es ist ein sehr verantwortungsvoller Beruf, und die Abläufe und Systeme sind komplex. Doch unterstützt durch die Technik und mit der soliden Ausbildung der ÖBB im Rücken ist das wirklich zu schaffen. Es zahlt sich aus. Traut euch!

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Die Diagramme auf den Screens bilden den Zugverkehr unseres Stellbereichs ab. So überwachen und steuern wir diesen tagtäglich digital. Die RZÜ, die „Rechnergesteuerte Zugdaten-Überwachung“, zeigt an, wo die Züge gerade unterwegs sind. Wenn eine Störung auftritt, ist zu handeln. Dann fällt man von der technischen auf die manuelle Ebene zurück. Aber für diesen Fall sind wir durch die Ausbildung bestens gerüstet.

Als Fahrdienstleiterin tragen Sie viel Verantwortung. Wie gehen Sie damit um?

Dafür hat man eine solide Ausbildung. Ich habe meine Ausbildung vor fast 25 Jahren gemacht, in der ÖBB-Zentrale. Das hat damals noch relativ lange gedauert, etwa eineinhalb Jahre. Auch die laufenden Schulungen und Praktika helfen, um mit dieser Verantwortung entsprechend umgehen zu können. Und wenn zum Beispiel irgendwo in Österreich Unfälle passieren, müssen wir die Schulbank drücken. Jeder Unfall wird analysiert, wir werden darauf geschult und das x-mal im Jahr – damit das nicht wieder passiert.

Im Zusammenspiel mit der Technik erreichen Sie viel für die Fahrgäste. Kommen Sie im täglichen Arbeiten auch in direkten Kontakt mit den Menschen?

Ja, an meiner Dienststelle habe ich auch den Ticketverkauf dabei. Das heißt, ich habe auch mit Reisenden zu tun. Auch das sorgt für die Abwechslung, die ich so genieße. Jeder Tag, jeder Dienst ist anders.

Wie sieht es mit Ihrer Work-Life-Balance?

Ich habe zwei kleine Kinder. Natürlich ist das immer ein Spagat. Allerdings muss ich auch sagen, ich habe einen Turnusdienst, keinen normalen Bürojob von 8 bis 16 Uhr. Teilweise stehe ich um 3, halb 4 Uhr früh auf. Arbeite Schichtdienst: Tagdienst, Nachtdienst, Wochenenddienst. Das heißt, ich bin auch sehr oft untertags zu Hause. Und die Familie ist auch eingeteilt, mein Mann zum Beispiel und die Großeltern. Es muss irgendwie gehen.

Unterstützung ist für die Work-Life-Balance als Fahrdienstleiterin also wichtig?

Der private Zusammenhalt muss schon funktionieren, sonst kann man so einen Beruf überhaupt nicht machen. Ich muss aber sagen, auch beruflich wird da bei den ÖBB sehr viel getan. Unser Chef schaut darauf, dass wir uns gesund ernähren. Auch sportliche Dinge werden sehr gefördert. Mehr als in privaten Unternehmen wird da unternommen, würde ich meiner Einschätzung nach sagen. Wenn von der Chefetage das Gefühl kommt, man ist gut aufgehoben, das macht sehr viel aus. Man geht einfach sehr viel lieber in die Arbeit. Und vor allem, wenn man gesundheitlich fit ist, dann schaut das ganze Berufsleben und auch das Privatleben ganz anders aus.

Wie lange arbeiten Sie schon als Fahrdienstleiterin?

Ich mache das jetzt schon über zwei Jahrzehnte, also mittlerweile das 24. Jahr.

Würden Sie sich wieder dafür entscheiden?

Ich habe es noch keinen Tag bereut, dass ich diesen Beruf ergriffen habe. Ich würde meine Wahl natürlich auch anderen weiterempfehlen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich lege großen Wert auf weibliche Bewerber. Es ist immer noch ein sehr männerdominierter Beruf. Leider. Also nochmal: Damen, traut euch!


TIPP:

Umfangreiches Schulungsangebot

Als Fahrdienstleiterin bei den ÖBB erhält man nicht nur eine solide Ausbildung, sondern auch laufende Schulungen, Praktika und Weiterbildungen. Man bleibt nie stehen und kann sich den Herausforderungen dieses verantwortungsvollen Berufs gut gewappnet stellen. Das Schulungsangebot ist sehr ganzheitlich: Neben fachlichen Weiterbildungen erhalten wir auch Kurse im sportlichen und ernährungstechnischen Bereich. Die ÖBB achten sehr darauf, dass sich die MitarbeiterInnen auch wohlfühlen im Unternehmen.


Verstärken Sie unser Team!

In den kommenden Jahren holen die ÖBB die nächste Generation an Bord.
Das Unternehmen sucht rund 10.000 neue MitarbeiterInnen in über 100 verschiedenen Berufen.


Weitere Informationen unter: karriere.oebb.at

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