ÖAMTC testete Fahrradträger: Nur 3 von 16 Transportvorrichtungen empfehlenswert

Erschreckend: Bei 2 flogen die Bikes sogar vom Dach! PLUS. Tops und Flops unter den Radträger-Modellen

Hände weg von billigen Fahrradträgern: So lautet das Resümee des ÖAMTC nach einem Test von 16 Radträger-Modellen. Bei zwei flogen die Bikes vom Autodach, nur drei Vorrichtungen wurden als "sehr empfehlenswert" beurteilt.

ÖAMTC testete Fahrradträger: Nur 3 von 16 Transportvorrichtungen empfehlenswert

Untersucht wurde die Sicherheit der Fahrradträger in extremen Situationen, etwa ihre Rüttelfestigkeit auf schlechter Straße, ihre Stabilität bei Ausweichtests, bei mehreren Voll- bremsungen und bei einem simulierten Unfall mit Tempo 30 in der Stadt. "Genau hier trennte sich die Spreu vom Weizen und bei etlichen Modellen stellten sich grobe Sicherheitsmängel heraus", sagte ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Außerdem wurden als weitere Kriterien die Handhabung der Modelle bewertet und der zusätzliche Spritverbrauch des Autos gemessen.

Sieger und Verlierer
Sieger bei den sechs getesteten Dachträgern wurde der "Thule ProRide 591" (alle Punkte im Sicherheits-Check) knapp vor dem "Atera Giro AF". Eine Abwertung erhielt der "car technik Bike-Safe (billigstes Produkt im Test), weil der Fahrradträger unter der Belastung im City-Crash versagte und die Fahrräder am Boden landeten. "Gute Qualität hat auch bei Fahrradträgern ihren Preis", warnte Kerbl vor dem Kauf von Billig-Produkten. Beim "MontBlanc Barracuda" zeigte sich eine Schwäche an der Verbindung vom Grundträger zur Radschiene. Der Dachträger fiel beim Crashtest samt Bike vom Auto. Damit ist der sonst recht gute Dachträger für die Tester nur "bedingt empfehlenswert". Beim "Eufab Alu Star" standen die Fahrräder nach dem Crash zwar nicht mehr auf dem Dach, sie wurden aber von stabilen Rahmenhaltern vorm Herunterfallen gehindert. Stark steigt der Spritverbrauch mit einem Dachträger: Ein Auto, das bei 100 km/h sechs Liter Treibstoff verbraucht, schluckt mit Dachträger zweieinhalb Liter mehr.

Sparvorteil Kupplungsträger
Kupplungsträger sind sparsamer: Sie brauchen im Schnitt nur rund einen halben Liter mehr. Außerdem bieten Kupplungsträger den Vorteil, dass sie leicht zu beladen sind und sich Schäden am Auto vermeiden lassen. Sieger dieser Montageart (fünf getestete Modelle) wurde der "Thule Euroway 946", der damit auch der dritte "sehr empfehlenswerte" Fahrradträger ist. Nicht immer sind die teuersten Modelle auch die besten: "Fabbri Bici exclusiv deluxe 3" kostet mehr als der Sieger, ist aber nur "bedingt empfehlenswert". Kerbl: "Der Kupplungs-Klemmmechanismus war den Belastungen in Extremsituationen nicht gewachsen." Ebenfalls mit "bedingt empfehlenswert" wurde der "mft aluline smiley" beurteilt. Auch hier hat der Hersteller zugesagt, ein Sicherheitsmanko zu beseitigen, hieß es.

Heckträger durchgefallen
Deutlich schlechter schnitten die Heckträger ab. Kein einziges von fünf getesteten Modellen ist "sehr empfehlenswert". "Uebler Primavelo", "Atera Linea" und "Paulchen Comfort 3F" erhielten insgesamt die besten Bewertungen bei dieser Montageart. In punkto Sicherheit zeigten sich Schwächen bei jenen Modellen, die ausschließlich mit Spannriemen am Fahrzeug befestigt waren: "Eufab Joker" und "Fabbri Bici OK 3" sind beide nur "bedingt empfehlenswert". Die Riemen lockerten sich im Laufe des Tests und gewährleisteten keinen sicheren Halt. Der Treibstoff-Verbrauch ist mit beladenem Heckträger deutlich höher als bei den anderen Montagearten: Ein Auto, das bei 100 km/h sechs Liter Sprit braucht, verlangt mit Heckträger fast drei Liter mehr. (APA/red.)