Das Bewusstsein für den Wert und die Qualität von heimischem Obst und Gemüse schärfen und der vieldiskutierten Lebensmittelverschwendung entgegen wirken – diese Ziele verfolgt das REWE Group Nachhaltigkeitsmanagement seit Jahren. Eine konkrete Maßnahme gegen die Wegwerfkultur ist die im Oktober 2013 eingeführte Eigenmarke "Wunderlinge".
Bisher wurden solche "Wunderlinge", deren Aussehen von der Norm abweicht, im Handel nicht verkauft. Seit letztem Herbst wird in den Filialen von Billa, Merkur und Adeg Obst und Gemüse mit "Schönheitsfehlern" zu einem günstigeren Preis angeboten, saisonal und je nachdem ob bzw. was gerade verfügbar ist. Zum fixen Angebot gehören Äpfel, Erdäpfel und Karotten. Darüber hinaus gibt es jede Woche, je nach Angebot der Produzenten, einen zusätzlichen wechselnden Artikel. Diese reichen von krummen Gurken bis hin zu Paprika oder Zitronen.
Positive Bilanz
Nach fünf Monaten kann eine positive Zwischenbilanz gezogen werden: Pro Woche werden kontinuierlich knapp mehr als 70 Tonnen der "Wunderlinge" verkauft. Die Idee, Obst und Gemüse mit "Schönheitsfehlern" anzubieten, wurde durch das Vorbild von Coop in der Schweiz inspiriert.
"Wir wollten zeigen, dass die Natur die wunderlichsten Formen hervorbringt – herzförmig statt rund, krumm statt gerade, eben vielfältig statt uniform. Die 'Wunderlinge' machen sichtbar, dass gutes Aussehen nicht zwangsläufig deckungsgleich mit Qualität und Geschmack sein muss", so Alfred Propst, Direktor Zentraleinkauf Frische bei REWE International AG. So wird heute, was bis bisher aufgrund optischer Mängel auf dem Feld liegen blieb, an Tiere verfüttert oder in der Industrie verarbeitet wurde, günstiger an den Konsumenten weitergegeben.