Trumps Ex-Anwalt auch wegen Bankbetrugs im Visier

Anklage gegen Michael Cohen könnte bis Ende August vorliegen

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Die Kredite sollen an das Taxiunternehmen von Cohens Familie geflossen sein. Steuer- und Bankenbetrug ist in den USA mit potenziell hohen Haftstrafen belegt. Dies könnte den früheren Trump-Vertrauten unter Druck setzen, mit den Ermittlern zu kooperieren. Gegen Cohen wird Berichten zufolge auch wegen des Verdachts auf Steuerdelikte ermittelt und wegen möglicher Verstöße bei der Wahlkampffinanzierung.

Laut "New York Times" könnten die Ermittler bis Ende des Monats ihre Anklagepunkte gegen Cohen vorlegen. Beamte der Bundespolizei FBI hatten im April seine Büro- und Privaträume durchsucht und dabei umfangreiches Material beschlagnahmt.

Laut Medienberichten beziehen sich die Ermittlungen unter anderem auf das Schweigegeld, das Cohen kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 an den Pornostar Stormy Daniels gezahlt hatte. Das Geld floss, damit sie nicht von einem angeblichen Sexabenteuer mit Trump erzählte. Die Zahlung hätte aber womöglich als Wahlkampfspende deklariert werden müssen - es könnte sich also um illegale Wahlkampffinanzierung gehandelt haben.

In den US-Medien gibt es viele Spekulationen darüber, dass Cohen den Präsidenten mit Aussagen gegenüber den Ermittlern in Bedrängnis bringen könnte. Cohen hatte rund zehn Jahre lang für Trump gearbeitet und galt als dessen "Ausputzer" - also der Mann, der hinter den Kulissen unangenehme Angelegenheiten bereinigte. Er verfügt über viele Kenntnisse zu Trumps Privatleben und dessen geschäftlichen wie politischen Aktivitäten.

Der Anwalt hatte sich in der Vergangenheit stets als absolut loyal gegenüber Trump dargestellt. Einmal sagte er sogar, er würde "sich für den Präsidenten eine Kugel einfangen". Vor einigen Wochen zeigte er dann aber Distanz zum Präsidenten. In einem Interview sagte Cohen, seine "oberste Loyalität" gelte seiner Familie und seinem Land.

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