Nur 740 Meter voneinander entfernt: Beinahe-Zusammenstoß zweier Flugzeuge

Vorfall im Bereich der Schweizer Flugsicherung Nur 30 Meter Höhenunterschied zwischen Maschinen

Der gefährliche Zwischenfall habe sich am 8. Februar in der französischen Region Annecy südlich von Genf ereignet. Flugleiter von Skyguide werden für das Flugzeugunglück von Überlingen mit 71 Toten im Juli 2002 mitverantwortlich gemacht.

Während des Zwischenfalls habe ein Fluglotsenschüler vor dem Radar gesessen, der von einem Ausbilder überwacht wurde, teilte das BFU mit. Beteiligt waren eine algerische Militärmaschine vom Typ Lockheed C-130 im Überflug nach Lyon und eine Tupolew der State Air Company Berkut Kazakhstan, die in Grenoble gestartet war. Nach Absprache mit den französischen Behörden haben die Schweizer Behörden die Untersuchungen des Beinahe-Zusammenstoßes übernommen.

Die Kontrolle in dem Teil des französischen Luftraums ist an die Schweizer Fluglotsen delegiert. Skyguide ist für den Schweizer sowie einen Teil des angrenzenden ausländischen Luftraums zuständig. Die Schweizer Flugleiter überwachen auch Bereiche Süddeutschlands.

Acht skyguide-Mitarbeiter stehen vom 15. Mai an wegen fahrlässiger Tötung in 71 Fällen und Störung des Luftverkehrs vorm Bezirksgericht Bülach bei Zürich. Die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU/Braunschweig) hatte in ihrem Abschlussbericht technische Mängel und menschliche Fehler bei skyguide festgestellt. Am 1. Juli 2002 war eine russische Passagiermaschine mit 69 Menschen an Bord und ein Frachtflugzeug des Kurierdienstes DHL mit zwei Piloten in rund elf Kilometer Höhe über Überlingen am Bodensee zusammengestoßen. Alle Insassen starben. (apa)