"Altes Zeug aus der
Nazizeit" beschlagnahmt

Bruna Sudetia distanziert sich weiter von den angeblichen Fundstücken

Die Burschenschaft Bruna Sudetia, bei der bei einer Hausdurchsuchung NS-Materialien gefunden worden sein sollen, distanziert sich weiter von den angeblichen Fundstücken. Man kenne die Inhalte der mitgenommenen Kisten noch nicht, hieß es am Freitag in einer Stellungnahme. "Befremdlich" findet die Verbindung, dass Ermittlungsergebnisse an die Öffentlichkeit gelangt sind.

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In den Räumen der schlagenden Burschenschaft Bruna Sudetia soll ein weiteres, bisher unbekanntes Liederbuch mit antisemitischen Texten gefunden worden sein. Das berichtete die Wochenzeitung "Falter" am Freitag. Zudem dürften die Ermittler auch "altes Zeug aus der Nazizeit" bei der Hausdurchsuchung beschlagnahmt haben. Um Hakenkreuzfahnen oder verbotene Abzeichen soll es sich dabei aber nicht handeln.

Inhalt alter Kisten nie gesichtet

Aktueller Wissensstand bei der Bruna Sudetia ist laut eigenen Angaben, "dass aus dem zweiten Keller-Untergeschoß alte Kisten mitgenommen wurden, in denen sich Nachlässe verstorbener Mitglieder befanden". Diese seien leider nie gesichtet worden - "und das ist selbstverständlich unser Versäumnis, für das wir auch die Verantwortung übernehmen und uns entschuldigen".

Kritik seitens der Burschenschaft

Kritik gab es an der Tatsache, dass die Wochenzeitung "Falter" als einziges Medium von den Behörden über die Ergebnisse der Hausdurchsuchung aus einem nicht öffentlichen Ermittlungsverfahren informiert worden sei, "wir als Betroffene jedoch nicht". Dennoch betonte die Studentenverbindung, man habe "vollstes Vertrauen in die unabhängigen Behörden und sichern ihnen unsere volle Kooperation zu, um unseren Beitrag zu einer transparenten Aufklärung beizutragen".

"Keine antisemitischen Liederbücher verwendet"

Die Burschenschaft schließt auch weiterhin "in aller Deutlichkeit aus, dass antisemitische Liederbücher verwendet wurden und werden". Betreffend die angekündigte Aufarbeitung der Causa und der Installierung einer "internen Firewall" seien bereits Gespräche mit Anwälten geführt worden, "um ehestmöglich zu starten".

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