Das fragen sich die Wähler

Wie groß ist Strache? Wer gewinnt die Wahl? Antworten auf die meistgestellten Fragen

Heute geben die Österreicher ihre Stimme bei der Nationalratswahl ab. 6,4 Millionen Staatsbürger sind aufgerufen, wählen zu gehen. Aber wer wird die Wahl wohl gewinnen? Wen soll man wählen? Diese und andere Fragen haben die Österreicher vor der Wahl noch fleißig gegoogelt.

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Nationalratswahl 2017 - Das fragen sich die Wähler

Die meistgestellten Fragen der Wähler

Welchen Hund hat Strache? (Seine Hündin heißt Odi und hat ein schwarzes Fell) Wo wohnt Christian Kern? (Wien-Neubau). Diese und andere Fragen interessieren laut Suchanfragen-Analyse von Google die Österreicher vor der Wahl gerade brennend. In Bezug auf die Parteien und politische Themen sind das die 3 Top-Suchanfragen in den letzten 14 Tagen:

1. Dirty Campaigning (Näheres rund um die Causa Silberstein lesen Sie hier.)
2. Vorzugsstimme Nationalratswahl (Wie die Vorzugsstimme funktioniert, sehen Sie hier.)
3. FPÖ Wirtschaftsprogramm (Näheres zum Wirtschaftsprogramm der FPÖ lesen Sie hier.)

In puncto Spitzenkandidaten interessieren diese 3 Fragen am meisten:

1. Wie groß ist Strache? (186 cm)
2. Wie alt ist Strache? (48 Jahre, Geburtstag: 12.06.1969)
3. Ist Sebastian Kurz verheiratet? (Nein, er hat eine Freundin namens Susanne Thier)

Allgemein beschäftigte die Wähler zuletzt vor allem die Frage, was die Nationalratswahl überhaupt ist - in diesem Sinne: Der Nationalrat wird alle fünf Jahre neu gewählt und ist zuständig für die Gesetzgebung in Österreich, gemeinsam mit dem Bundesrat. Insgesamt werden 183 Mandate, also Sitze im Nationalrat, vergeben. Die Regierung wird nicht direkt vom Wähler bestimmt. Nach der Wahl beauftragt der Bundespräsident den Spitzenkandidaten einer Partei mit der Regierungsbildung. In der Praxis ist das traditionell der Chef der stimmenstärksten Partei. Denn obwohl der Bundespräsident nicht an die Mehrheitsverhältnisse im Nationalrat gebunden ist, kann jede amtierende Regierung durch ein Misstrauensvotum des Nationalrats gestürzt werden.

Die wichtigsten Fragen zur Nationalratswahl, werden hier beantwortet. Plus: Wann die ersten Hochrechnungen bzw. Resultate vorliegen, lesen Sie hier.

Keine Kristallkugeln

Viel kniffliger ist die Frage auf Platz 2: "Wer gewinnt die Nationalratswahl 2017?" Geht es nach den letzten Umfragen so liegt die ÖVP vorne - Irrtum naturgemäß nicht ausgeschlossen. Denn selbst Experten raten zur Vorsicht: Umfragen könnten zwar Trends wiedergeben, teilte Politwissenschafter Peter Filzmaier mit, aber: "Wir sollten so damit umgehen, dass wir uns von der Sehnsucht nach der Kristallkugel verabschieden." Erkennbar sei aber durch die Umfragen etwa, dass die ÖVP mit Sebastian Kurz an der Spitze um so viel besser liegt als unter Ex-VP-Chef Reinhold Mitterlehner. Mehr als Trends seien aber laut Filzmaier vor allem in der Frage des Wahlausgangs nicht ablesbar, auch wegen der hohen Zahl von unentschlossenen Wahlberechtigten und den vielen, die sich erst ganz zum Schluss (manche erst in der Wahlkabine) entscheiden (sogenannte "Late Deciders").

Koalitionsvarianten: Wer mit wem könnte

Ist die Wahlschlacht erst geschlagen, stellt sich die Frage, wer regieren wird. Traditionell gesehen ist Österreich kein Land der Ampelkoalition, seit den 1970er Jahren dominiert die Zweier-Koalition Rot-Schwarz. Die heurige Wahl könnte in dieser Hinsicht die Wende bringen. Sehr wahrscheinlich bleibt aber, dass zumindest eine der beiden Parteien weiter regieren beziehungsweise den Kanzler stellen wird.

Wird die ÖVP Erste, wie die Werte der aktuellen Umfrage es prognostizieren, gilt Schwarz-Blau schon fast als sicher. Kern hatte im Wahlkampf nämlich verkündet: "Wenn wir Erster sind, werden wir den Bundeskanzler stellen, dann werde ich Bundeskanzler bleiben. Wenn wir das nicht sind, dann wird uns die Rolle der Opposition bleiben." Schafft es die SPÖ (2013: 26,8 Prozent) entgegen allen Umfragen, erneut den ersten Platz zu ergattern, ist auch Rot-Blau nicht ausgeschlossen, wie die SPÖ verkündet hat. Andere Zweier-Mehrheiten zeichnen sich nicht ab.

Dreier-Varianten werden zwar von den kleineren Parteien gerne ins Spiel gebracht, haben jedoch kaum Chance auf Umsetzung. Hier sind trotzdem die theoretischen Varianten (beruhend auf der Chance der Mehrheit laut aktuellen Umfrageergebnissen und unabhängig davon, ob sich die einzelnen Parteien einigen könnten):

1. SPÖ, FPÖ und Grüne oder Liste Pilz oder Neos
2. ÖVP, Grüne und Liste Pilz oder Neos