Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Ihren Anteil an der Österreichischen Lotterien GmbH wird die Novomatic behalten, wie es weiter hieß. "Die bisherige Eigentümerstruktur hat zu keiner zufriedenstellenden Entwicklung der Casinos Austria geführt", begründete Novomatic-Chef Harald Neumann den Verkauf.
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Politische Kritik an Verkauf
Die FPÖ gibt einer "linken Politik-und Mediengesellschaft" die Schuld für den Verkauf des Novomatic-Anteils an Sazka. Durch "parteipolitisch motiviertes Geschrei" über die Bestellung von Peter Sidlo (FPÖ) habe man Sazka in die Hände gespielt und die Casinos Austria zu einem tschechischem Unternehmen gemacht, kritisierte FPÖ-Klubchef Herbert Kickl in einer Aussendung "überzogene Anschuldigungen".
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt gegen elf Beschuldigte, ob für Sidlos Bestellung Novomatic Glücksspiellizenzen in Aussicht gestellt wurden. Unter den Beschuldigten sind unter anderem auch Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) und Ex-Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP). Im August und November gab es mehrere Hausdurchsuchungen. Alle Beschuldigten bestreiten die Korruptionsvorwürfe. Sidlo war vergangene Woche vom Casinos-Aufsichtsrat als Finanzvorstand abberufen worden.
Größerer Staatsanteil gefordert
Für SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer muss es das Ziel sein, einen möglichst großen Staatsanteil und Stimmanteil der Republik an der Casinos Austria AG zu sichern. Die ÖBAG müsse daher von einem möglichen Vorkaufsrecht jedenfalls Gebrauch machen. Krainer forderte gegenüber der APA in diesem Zusammenhang eine umfassende Offenlegung aller Syndikatsverträge und Stimmrechtsverträge bei der Casinos Austria AG.
Auch die Landessprecherin der niederösterreichischen Grünen, Helga Krismer, erinnerte die ÖBAG an ihr Vorkaufsrecht "Bevor die Casinos Austria eine Casinos Czech aufgrund der 55 Prozent Eigentümerschaft wird, sollte die ÖBAG an einen Kauf denken." Allerdings dürfte sich Sazka dank eines zweiten Deals mit Schellhammer & Schattera auch trotz der Verkaufsrechte die Mehrheit gesichert haben. Krismer forderte darüber hinaus einen "sofortigen Austausch" an der ÖBAG-Spitze. Gegen ÖBAG-Chef Thomas Schmid (ÖVP) wird wegen seiner früheren Funktion als Generalsekretär von Löger in der Causa Casinos ebenfalls ermittelt.
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger verweist darauf, dass Novomatic ihren Anteil an den Lotterien behält. "Klar, dort ist ja auch die Lizenz zum Gelddrucken. Nicht ganz unwichtig für Online Gaming Lizenzen...", schrieb sie auf Twitter.