Hymnenartig unterwegs waren Jared Leto und seine Band Thirty Seconds To Mars, die jenen Bands, die am Nachmittag Unspektakuläres boten, zeigten, wie es gemacht wird: Der Sänger hatte das Publikum ordentlich miteingebunden und sichtlich Spaß an der Musik und am Auftritt. Linkin Park glänzten in gewohnter Manier.
Lust auf mehr
Ein schwacher Nachmittag, ein solides, nahezu fulminantes Finale: So sah der erste Tag des Nova Rocks aus. Nach den wirklich planlosen deutschen Guano Apes, die es nicht verstanden hatten, ihre Hits zur richtigen Zeit einzusetzen, folgten Wolfmother. Den recht schwachen, nahezu unmotiviert wirkenden Start merzten die Mannen jedoch gegen Schluss recht passabel aus: Haare wurden durch die Luft und den Staub gewirbelt, ein sichtlich freudig gespieltes "Joker And The Thief" machte den Besuchern Lust auf mehr. Zuvor gab's den Song "Carneval", der einem die durchaus Karneval- oder eben Faschingskostüm-artigen Outfits der Fans in Erinnerung rief.
Leto mit Österreich-Fahne
Auf den Pannonia Fields II waren unter anderem Spiderman-angehauchte Ganzkörperanzüge und ein Osterhaserl zu sehen. Die Dame mit den Löffeln schaffte es nicht nur die Aufmerksamkeit der Nova Rocker auf sich zu richten. Auch Leto entdeckte sie in der Menge und holte sie prompt auf die Bühne. Wie man ein Festivalshow spielt, das weiß Leto. Offenbar geplant, aber dennoch nett, hängte sich der Frauenschwarm eine Österreich-Fahne um und zeigte, dass ihm das, was er tut, einfach nur Spaß macht.
"Fast-Nackerpatzl"
Belohnt wurden er und seine Mannen von den Fans. Sie schenkten dem Trio aus L.A. auf Kommando hymnenartige "No, No, No's" bei "Closer To The Edge" und "Oh, Oh, Ooooohs" bei "Kings And Queens". Leto dankte dies dem gesamten Publikum mit einem "Thank you", der Damenwelt gewährte das "Fast-Nackerpatzl" einen Blick auf seinen Oberkörper, wenn auch nur durch ein seitlich recht großzügig ausgeschnittenes Leiberl.
Linkin Park schloss problemlos an
Für den Headliner Linkin Park war es danach schwer, daran anzuknüpfen. Das schaffte das Sixtett aber ohne Probleme. Die Menge ging mit, zog zuvor von der Red Stage, auf der In Extremo gespielt hatten und The Darkness folgten, zur Truppe rund um Sänger Chester Bennington. Bis zum Anschlag war das Areal der Blue Stage gefüllt. Klatschen, jubeln und zu den bekannten Hits mitgrölen war angesagt.