Noroviren lösten Vergiftung aus: Schülern in Eisenstadt geht es schon viel besser

Massenerkrankung nach Mittagessen in Schülerheim Größter Rettungseinsatz im Burgenland seit Jahren

 Noroviren lösten Vergiftung aus: Schülern in Eisenstadt geht es schon viel besser

Noch in der Nacht wurden Stuhlproben der erkrankten Schüler durch die Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Graz und Wien (AGES) untersucht. Dann stand fest, dass Noroviren mit "größter Wahrscheinlichkeit" Auslöser der Beschwerden waren, so Rezar. Bei zwei von fünf der nach Graz gebrachten Proben wurden die Viren nachgewiesen.

Das Virus wurde erstmals mit einem Ausbruch von Magen-Darmerkrankungen im Jahr 1968 in Norwalk (US-Bundesstaat Ohio) in Verbindung gebracht und 1972 entdeckt und beschrieben. Es erzeugt Magen- und Darmerkrankungen, bei denen massives, zum Teil unkontrolliertes Erbrechen, das von starkem Durchfall begleitet ist, auftreten kann. Die Infektion erfolge oral, das Tückische sei, dass es beim Erbrechen zu einem massiven Ausstoß von Viren komme, so Rezar. Nachdem die Erkrankten mit Flüssigkeit per Infusionen versorgt worden seien, hätten sie sich rasch erholt.

Der Betrieb im gesperrten Bundesschulzentrum und im Bundesschülerheim in Eisenstadt soll voraussichtlich ab Dienstag wieder aufgenommen werden. Jetzt wurde mit der Reinigung der Gebäude begonnen, so Landesschulratspräsident Gerhard Resch. Die 1.568 Schüler im Bundesschulzentrum sowie die 222 Jugendlichen im Heim dürfen auch am Montag noch zu Hause bleiben.

Um herauszufinden, ob beim Auftreten der Massenerkrankung noch andere Erreger eine Rolle spielen könnten, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Ein Ergebnis soll am Montag vorliegen. Das Backhendl, das Freitagmittag im Bundesschülerheim am Speiseplan stand, sei "mit Sicherheit nicht die Ursache" für die Erkrankung, hieß es aus dem Büro des Gesundheitslandesrates.

Am Freitag zogen auch die beteiligten Rettungskräfte eine erste Bilanz über die am Donnerstag angelaufene Hilfsaktion: Dutzende Rettungsfahrzeuge aus Niederösterreich und dem Burgenland, zahlreiche Notärzte und vier Notarzthubschrauber hatten die Erkrankten versorgt. Über 60 Rettungsfahrzeuge aus Niederösterreich und dem Burgenland führten den Transport in acht Spitäler durch.

Die vom Roten Kreuz eingerichtete Hotline (Tel. 02682/64 555) ist laut der Hilfsorganisation auch weiter in Betrieb. Bei der Hotline, die auch von Pädagogen betreut wird, gingen bereits weit über 1.000 Anrufe ein.

(apa/red)