Was macht die Armee?

Mehrere Einheiten wurden nach dem Tod von Kim Jong-il in die Kasernen zurückbeordert

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Nordkorea - Was macht die Armee?

Es gebe jedoch bisher keine ungewöhnlichen Bewegungen oder Anzeichen von Provokationen auf der Seite Nordkoreas, hieß es. Die meisten nordkoreanischen Stützpunkte entlang der Grenze zu Südkorea hätten nach Kims Tod die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Ähnliche Sicherheitsmaßnahmen habe das kommunistische Nachbarland auch nach dem Tod von Kims Vater und früheren Staatschef, Kim Il-sung, im Juli 1994 getroffen.

Der chinesische Staatschef Hu Jintao besuchte unterdessen die Botschaft Nordkoreas in Peking, um sein Beileid zu bekunden, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Die Straßen um die Botschaft waren am Morgen für den Verkehr gesperrt. Auch Fußgänger wurden nicht durchgelassen, mit Ausnahme von Nordkoreanern, die Blumen niederlegen wollten. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften war vor Ort.

China ist einer der wenigen Verbündeten des abgeschotteten Nordkorea. Peking hatte dem kommunistischen Bruderstaat bereits am Montag sein "tiefes Beileid" ausgesprochen und dem designierten Nachfolger Kim Jong-un seine Unterstützung zugesichert.

Alarmbereitschaft erhöht
Südkorea hat unterdessen seine Alarmbereitschaft wegen möglicher Cyber-Attacken aus Nordkorea erhöht. Das Land hob das Alarmniveau von der in Friedenszeiten geltenden Stufe fünf auf Stufe vier an, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul der Nachrichtenagentur AFP sagte. "Alle Verantwortlichen des Bereichs sind in Alarmbereitschaft und verfolgen die Lage genau."

Wie die Nachrichtenagentur Yonhap meldete, verdoppelte die südkoreanische Armee die Zahl der Soldaten, die mögliche Cyber-Angriffe aus Nordkorea aufspüren sollen. Nordkorea verfügt über eine spezielle Einheit für Informationsdiebstahl, der Süden baute daher eine entsprechende Verteidigungseinheit auf.

Mitgefühl aus Südkorea
Die erhöhte Nervosität hielt Südkorea aber nicht davon ab, den Nordkoreanern ihr Mitgefühl auszusprechen. Die Regierung werde zwar keine offizielle Trauerdelegation nach Pjöngjang entsenden, sagte Vereinigungsminister Yu Woo-ik in Seoul. Man werde jedoch Angehörigen des früheren südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung erlauben, nach Nordkorea zu reisen. Kim Jong-il hatte 2009 nach dem Tod Kim Dae-jungs eine Beileidsdelegation nach Seoul geschickt.

Staatstrauer auf Kuba
Die kubanische Führung hat als Reaktion eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Der Staatsrat habe wegen des Todes von "Kamerad" Kim Jong Il eine Staatstrauer angeordnet, hieß es in einer offiziellen Erklärung vom Montag (Ortszeit). Die Flaggen des Landes würden vom 20. bis 22. Dezember auf Halbmast gesetzt.