Auch Vögel weinen um Kim Jong-il

Staatliche Medien berichten über "Naturwunder" infolge des Todes des Diktators

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Nordkorea - Auch Vögel weinen um Kim Jong-il

Die Korean Central News Agency (KCNA), die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas, überschlägt sich momentan mit bizarren Meldungen über den Tod des "Geliebten Führers". Nach herzzerreißenden Bildern von trauernden Nordkoreanern , widmet man sich nun der Natur: Laut KCNA seien am Sterbetag Kim Jong-ils am Berg Paektu, der Jong Il-Spitze und dem Tonghung-Hügel "besondere Naturwunder" zu beobachten gewesen. Diese "ungewöhnlichen Phänomene" beweisen laut KCNA, dass auch die Natur um den Machthaber trauert. Kim war nach offizieller Darstellung am Samstag im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

Berstendes Eis und leuchtende Berggipfel
Das dicke Eis am Chon-See sei an diesem Tag mit einem lauten Knall geborsten, meldet KCNA. Forscher in der Nähe des Sees berichteten, dass ein schwerer Schneesturm von einer Minute auf die andere plötzlich aufgehört habe und sich die dunklen Wolken plötzlich verzogen hätten. Daraufhin "begann sich der Himmel zu röten und die Berggipfel begannen zu leuchten" - die Sonne ging auf. Doch damit nicht genug: Auf einem Felsen sei ein leuchtender Schriftzug "Berg Paektu, heiliger Berg der Revolution. Kim Jong Il" erschienen, so KCNA. Der Paektu wird von Süd- wie Nordkoreanern nicht nur als heiliger Berg verehrt, im stalinistisch geprägten Nordkorea gilt er auch als Symbol der Herrscherfamilie.

Die Nachrichtenagentur berichtete außerdem über einen Kranich, der am selben Tag bei einer Statue von Kim Jong-ils Vater Kim Il Sung in der Stadt Hamhung erschienen sei und dort eine eindeutige "Trauerhaltung“ eingenommen habe. "Sogar der Kranich schien den Abschied von Kim Jong Il, dem im Himmel Geborenen, zu betrauern", formulierte es KCNA. "Auch er kann ihn nicht vergessen."

Blumen, die den Naturgesetzen trotzen
Die skurrilen Meldungen über Naturwunder im Zusammenhang mit Ehren- oder Sterbetagen der Machthaber haben in Nordkorea Tradition. Auch im Vorfeld des ersten Todestags von Kim Il Sung berichtete KCNA über "blühende Bäume" und Blumen, die "sich den Gesetzen der Natur widersetzen". Bienen und Fliegen hätten die Statuen von Kim umschwärmt, meldete KCNA am 7. Juli 1995. Und auch von Kranichen, die Ehrenrunden um die Denkmäler fliegen, war damals schon die Rede.

Augenzeugen hatten damals auch von einer Schwalbe mit weißen Flügeln berichtet, die sich in einem Regierungsgebäude unter dem Porträt Kims niedergelassen habe und dort lange verweilte.

Das Geheimnis der Albino-Seegurke
Die Natur schien damals aber auch Kims Sohn und Nachfolger Kim Jong Il wohlgesonnen: In Pjöngjang machten am 23. Juni 1995 KCNA zufolge heftige Stürme den Tag zur Nacht. Erst als Kim Jong Il öffentlich erschien, brachen Sonnenstrahlen durch die schwarzen Wolken.

Zwei Jahre später sollen nordkoreanische Fischer auf wundersame Weise sogar eine seltene Albino-Seegurke gefangen haben - dieses seltene Tier sei aufgetaucht, um das Ereignis der Wahl des Genossen Kim Jong Il zum Generalsekretär der Partei am 29. September zu begrüßen, so die Interpretation von KCNA.

Weiterführender Link:
Korean Central News Agency

Kommentare

Und in A trauert "higgs70" und ihre schrägen Vögel um Kim.

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Nordkoreas Naturwunder Was sind das bloß für Hinterwäldler ? Und scheinabr geistig ganz normale Menschen lassen sich so einen Schwachsinn ohne Kritik vorgaugeln. Aber jeder hat seine Politiker verdient.

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Re: Nordkoreas Naturwunder also ich find das sehr mitfühlend von der natur und den tieren... schließlich ist da ja nicht irgendwer gestorben, sondern der geliebte führer. wir werden solche erfahrungen leider nie machen, weil es bei uns keine führer gibt, die man lieben könnte. deshalb ist die natir bei uns so zurückhaltend...

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