Noch wenige Investorinnen und Start-up-Gründerinnen in Österreich

"Investorinnen.com"-Tagung und "Darwin & Marie"-Konferenz diese Woche in Wien

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Im vergangenen September hat der "Austrian Startup Monitor 2018" mit Daten zu 1.700 Start-up-Gründern und Gründerinnen aus 368 Start-ups neue Zahlen zum Geschlechterverhältnis in der Gründerszene veröffentlicht. Demnach sind 6 Prozent der Start-ups ausschließlich von Frauen (inkl. 4 Prozent Einzelgründerinnen) und 71 Prozent ausschließlich von Männern (inkl. 15 Prozent Einzelgründern) gegründet worden. Bei 29 Prozent der Start-ups ist zumindest eine Frau Mitglied des Gründungsteams, geht aus dem Start-up-Monitor hervor.

Die "Investorinnen.com"-Tagung am 16. Jänner in Wien bei BDO Austria will Investorinnen, Bankerinnen und Unternehmensexpertinnen zusammenbringen. Geplant sind Workshops und Diskussionen rund um Investmentkriterien, Risiken und Investitionsstrategien. Am Abend werden die Investorinnen.com Awards in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) verliehen, unter anderem mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny. Die "Darwin & Marie"-Konferenz am 17. Jänner in der Österreichischen Nationalbibliothek widmet sich weiblicher Führung in Technologie, Wissenschaft und Innovation, unter anderem mit Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) und der Expertin für selbstfahrende Autos bei Volvo, Asa Laveno.

Um den Frauenanteil in der österreichischen Gründerszene zu steigern, hat der Wiener Verein Female Founders ein Förderprogramm ins Leben gerufen. Bewerben können sich bis 31. Jänner Start-ups, bei denen mindestens eine Frau im Gründerteam vertreten ist. Zehn Start-ups werden in einem dreimonatigen Programm dabei unterstützt, ihr Produkt marktfähig zu machen, um dann auf Investorenjagd gehen zu können.

Für die Wiener Investorin Karin Kreutzer ist die Männerdominanz in der Start-up-Szene einer der Gründe, dass es Frauen schwerer fällt, sich einzubringen. Außerdem gebe es noch einige weitere Faktoren. "Dass Frauen weniger gut und weniger vielfältig vernetzt sind als Männer. Dass sie meist erst eine neue Aktivität oder ein neues Engagement angehen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie darin zu mindestens 100 Prozent kompetent sind", sagte Kreutzer kürzlich dem Wirtschaftsmagazin "Trend". Außerdem hinke die technische Ausbildung und Passion bei Frauen jenen von Männern hinterher. Die meisten Start-ups seien technische Unternehmen beziehungsweise haben technische Ideen.

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