Nichtraucher machen jetzt mobil: Absolutes Qualm-Verbot in Lokalen & Arbeit gefordert!

Einatmen von Rauch "fahrlässige Körperverletzung" <b>PLUS:</b> NEWS-Tester über neue Anti-Raucher-Pille<br>Networld-Umfrage: Sind Sie für striktes Rauchverbot?

Das Einatmen von Giftstoffen als Tabakrauch bezeichnete Rockenbauer als fahrlässige Körperverletzung. Ein Tabakgesetz ohne Sanktion sei eine "Bankrotterklärung der Gesundheitspolitik". Das Ausland lache bereits über Österreich, da Verbotsschilder im öffentlichen Raum zwar sanktioniert werden, das Qualmen dort aber straffrei ist, so der Bundesleiter.

Auch Philosoph unterstützt Anti-Qualm-Kämpfer
"Raucher haben kein Recht, in der Öffentlichkeit ihre Sucht auszuüben", meinte Rockenbauer. Ein Qualmverbot sei keine Einschränkung der persönlichen Freiheit oder Diskriminierung. Dies sei jedoch sehr wohl der Fall, wenn Raucher in Lokalen, Einkaufszentren oder anderen allgemein zugänglichen Räumen zur Zigarette greifen. Die persönliche Freiheit schließe die Respektierung anderer Menschen und ihrer Freiheit mit ein, erklärte auch sein Stellvertreter Hans Köchler, Leiter des Universitätsinstituts für Philosophie in Innsbruck. Bezüglich Sanktionen gesetzlicher Regelungen sei auch Justizministerin Maria Berger (S) am Zug. Gemäß der Verfassung hätten Politiker die Aufgabe, das Gemeinwohl zu vertreten und nicht die Interessen einzelner Gruppen.

Nicht abgetrennte Nichtraucherzonen bringen nichts
Selbst mit mehrfachen Luftwechslern und Filtern sei die Feinstaubbelastung in Lokalen um ein Vielfaches höher als an Straßen gemessene Werte, berichtete der Wiener Umwelthygieniker Univ.-Prof. Dr. Manfred Neuberger. Verglichen mit anderen Ländern sei die Feinstaubbelastung in der österreichischen Gastronomie eindeutig höher. Die Messungen in Raucher- und Nichtraucherzonen würden sich - abgesehen von durch Türen getrennte Bereiche - nur vernachlässigbar unterscheiden.

Ministerin Kdolsky für "Selbstbestimmung"
Der freiwillige Weg sei eindeutig der bessere, sagte Jürgen Beilein, Sprecher von Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (V), zur APA. In Österreich gebe es in etwa gleich viele Raucher und Nichtraucher, daher werde man den gemeinsamen, friedlichen Weg weiterhin suchen und finden. Der Nichtraucherschutz habe aber auf jeden Fall einen hohen Stellenwert und eine klare Präferenz. Die Gesundheitsministerin sei allerdings für Selbstbestimmung, gesetzliche Regelungen für alle Bereiche seien ihrer Meinung nach nicht sinnvoll.

(apa/red)