NEWS Serie zur Zahngesundheit, Teil 4: Was tun bei Zahnfleischschwund?

NEWS Serie zur Zahngesundheit, Teil 4: Was tun bei Zahnfleischschwund? © Bild: proDente e.V.

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Zahnfleischentzündung durch schlechte Zahnhygiene gilt als Hauptursache für zurückweichendes Zahnfleisch. Bei schlecht geputzten Zähnen bildet sich Zahnbelag, bestehend aus einem Bakterien-Rasen, dessen Leitkeim »Porphyromonas gingivalis« besonders aggressive gegen den Zahnhalteapparat vorgeht.

Das Bindegewebe des Zahnfleisches wird von ihm gleichsam in seine Bruchstücke zerlegt, wie eine Mauer in einzelne Ziegeln. Wie Zwillingsstudien nahe legen, sind die Zahnfleischentzündungen bei 40% bis 80% der betroffenen Menschen genetisch bedingt.

Rauchen mindert die Durchblutung zusätzlich, senkt die Abwehrkraft des Zahnfleisches und erhöht das Paradontitis-Risiko um das Siebenfache! Die einfachste Gegenmaßnahme besteht im mehrmals täglichem Zähne putzen. Während Putzmuffel bis zu 1 Milliarden Bakterien pro Zahn besitzen, reduziert regelmäßiges Zähneputzen ihre Anzahl auf etwa 10.000.

TIPP:
Fluoridhältige Zahnpasten mit 0,1% bis 0,5 % härten nicht nur den Zahnschmelz, sondern hemmen auch die Bakterienstoffwechsel, wie es für die Kombination von Amin- und Zinnfluorid (z.B. Meridol®) nachgewiesen wurde. Mundspüllösungen können das Zähne putzen nur ergänzen und nicht ersetzen. Pflanzliche Wirkstoffe wie die Kamille dämpfen die Entzündungsreaktionen auf der Schleimhaut und fördern die Regeneration (z.B. Kamillosan®). Ähnliches bewirken Pflanzenauszüge wie sie z.B. in Pyralvex® enthalten sind. Spezielle antibakterielle Lösungen auf der Basis von »Chlorhexidin«, oder »Hexetidin« haben vorbeugenden Charakter, weil sie die Neubildung von Zahnbelag und Zahnfleischentzündungen behindern.

Wie putze ich meine Zähne richtig, damit mein Zahnfleisch nicht beschädigt wird?
Am Zahnfleischrand setzt sich natur bedingt immer sehr viel Belag fest. In diesem Bereich sollten Sie die Zahnbürste in einem Winkel von ca. 45 Grad ansetzen und benutzen. Machen Sie nach Möglichkeit keine Rüttelbewegungen. Die Außenflächen bürsten Sie bitte immer von Rot nach Weiß. Dies soll heißen, immer vom Zahnfleisch in Richtung Zahn bürsten. Auch die Richtung, mit der Sie beginnen die Zähne zu reinigen ist wichtig. Fangen Sie immer links an und arbeiten sich nach rechts weiter.

Die Innenflächen Ihrer Zähne sollten Sie mit kreisenden, kleinen Rüttelbewegungen reinigen. Auch hier gilt, immer von links nach rechts putzen. Sicherlich haben Sie auch schwerer zugängliche Stellen in Ihrem Mund. Hier dürfen Sie die Zahnbürste natürlich auch in Längsrichtung bewegen.

Zahnseide in For eines U
Sehr wichtig ist auch das Reinigen der Zahnzwischenräume. Denn gerade hier bildet sich der Herd für Karies. Nachdem Sie Ihre Zähne mit der Zahnbürste gründlich gereinigt haben, kommt nun die Zahnseide zum Einsatz. Hier sollten Sie nun die Zahnseide in Form eines U um den Zahn herum legen. Nun bewegen Sie den Faden einige Male auf und ab. Mit leichtem Druck sollte hierbei bis zum Zahnfleischrand gereinigt werden. Wichtig ist bei der Reinigung mit Zahnseide, das mit dem Faden niemals hin und her bewegt wird.

Am Ende Ihrer Zahnreinigung spülen Sie Ihren Mund mit nicht zu kaltem Wasser sehr gründlich aus. So können die Inhaltsstoffe der Zahnpasta, die so genannten Fluoride besser einwirken.

Was tun bei blutendem Zahnfleisch?
Sobald sich das Zahnfleischbluten in regelmäßigen Abständen wiederholt, oder sogar häufiger auftritt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich hierbei um eine chronische Zahnfleischentzündung handelt, oder diese im Entstehen ist. Hierunter leiden zunehmend weite Teile der Bevölkerung. Die Ursache liegt in den meisten Fällen in der falschen Ernährung und in der mangelnden Zahnhygiene. Zum großen Teil sind die Ursachen für das Entstehen von Zahnfleischbluten auch in dem falschen und/oder unregelmäßigen Umgang mit der Zahnbürste zu finden.

So bildet sich dann zwangsläufig und unaufhaltsam der gefürchtete Zahnstein. Der Zahnstein ist eigentlich kein Stein, sondern ein Zahnbelag in mineralisierter Form. Dieser Zahnstein nun, setzt sich langsam zwischen Zahn und Zahnfleisch. Dadurch wird der Körper dazu veranlasst, seine Abwehrreaktionen in Kraft zu setzen. Er versucht den Zahnstein wieder los zu werden und gleichzeitig Zahn und Zahnfleisch vor diesen äußeren Einwirkungen zu schützen. Das Zahnfleischbluten ist die Folge.

Ernährung sehr zentral
Damit sich das Zahnfleisch nicht weiter zurück zieht und sich eventuell auch neu aufbauen kann, sollten Sie sich für eine gewisse Zeit an eine andere Ernährung gewöhnen. Reichlich Vitamin C reiche Kost ist nu angesagt. Putzen Sie Ihre Zähne einige Tage/Wochen mit frisch ausgepresstem Zitronensaft, den Sie direkt auf die Zahnbürste geben. Mit dieser Methode wird dem Zahnfleisch in direkter, unverdünnter Form reiner Zitronensaft, sprich Vitamin C zugeführt. Versuchen Sie nicht zu rauchen, keinen Kaffee und wenn es geht, auch keinen schwarzen Tee zu trinken.

In vielen Fällen werden sich die Symptome bessern, die Zahnfleisch Blutungen zurückgehen und das gute Gefühl im Mundraum wieder einstellen.

Allerdings ändert das nichts an der eigentlichen Ursache, dem bestehenden Zahnstein. Die Entfernung des Zahnsteines erfordert eine sehr umfangreiche Sanierung, sprich Zahnreinigung durch Ihren Zahnarzt. Wenn Sie genügend Geduld mitbringen und sämtlich erforderlichen Sitzungen im Zahnarztstuhl verbringen, können die Symptome tatsächlich völlig abklingen. Mit der richtigen und regelmäßigen Zahnpflege sollten Sie dann sehr lange vom Zahnfleischbluten verschont bleiben.

Wenn nichts mehr hilft: Die Behandlung der Parodontitis
Vor einer Parodontosebehandlung (Parodontitisbehandlung) erfolgen verschiedenen klinische und radiologische Untersuchungen. In der folgenden Hygienephase wird die Erkrankung (Zahnfleischerkrankung, Parodontitis) exakt definiert, der Patient wird motiviert und eine über viele Wochen andauernde professionelle Mundhygiene- und Mundgesundheitsbehandlung wir eingeleitet. Ziel der Parodontosebehandlung ist die Erhaltung parodontal geschädigter Zähne.

Plastische Parodontalchirurgie bei Zähnen
Bei weit fortgeschrittener Parodontitis müssen ergänzend zu der oben genannten konventionellen Parodontosebehandlung auch parodontalchirurgische Maßnahmen vorgenommen werden. Mit Hilfe der plastisch-parodontalen Chirurgie werden Zähne, der angrenzende Knochen und das Weichgewebe langfristig gesund erhalten. Die plastische Parodontalchirurgie ermöglicht u.a. die Bereinigung von tief sitzenden Entzündungen, die Reinigung der Wurzeloberfläche unterhalb des Zahnfleischrandes, die Modellation des Knochens, die Rekonstruktion von Knochendefekten und die Wiederherstellung von gesunden Zahnfleischverhältnissen.

Bei verschiedenen Parodontitis-Erkrankungen (z.B. Zahnfleischrückgang, tiefe Zahnfleisch-Taschen, freiliegende Zahnhälse) werden mit speziellen mikrochirurgischen Therapiekonzepten dauerhafte Behandlungserfolge erzielt.

Plastische Parodontalchirurgie bei Implantaten
Im Rahmen von Implantatversorgungen können solche plastisch-parodontalen Eingriffe notwendig sein zur Verbesserung der Weichgewebsqualität bzw. zur Optimierung der Rot-Weiß-Ästhetik im Bereich der Implantate. Ebenso wie bei natürlichen Zähnen kann die plastische Parodontalchirurgie auch bei Periimplantitis (Entzündungen des an Implantate angrenzenden Gewebes) notwendig werden.

Die ganze Story finden Sie im aktuellen NEWS.

Quelle: Redaktion/ www.zahnarzt-planet.com, www.marienapo.net, www.miramed.at