Frau Meinl-Reisinger, was
hat Sie 2020 berührt?

Perspektiven nach dem Krisenjahr 2020: Nach dem Jahreswechsel beantwortet Beate Meinl-Reisinger in der Serie "News nachgefragt" diese und andere Fragen.

von News Nachgefragt 2020 - Frau Meinl-Reisinger, was
hat Sie 2020 berührt? © Bild: Ricardo Herrgott

2020 war und ist ein außerordentliches Jahr – die Corona-Pandemie stellt die Gesellschaft vor neue Fragen, Herausforderungen und Probleme. Was können wir von diesem Ausnahme-Jahr lernen und welche Erwartungen haben wir an 2021? News.at fragte bei ehemaligen und aktiven Politikern und Politikerinnen nach.

Den Fragebogen beantwortete Beate Meinl-Reisinger, die Parteivorsitzende der Neos.

2020 war für mich…
… wie für uns alle ein schweres Jahr. Die Pandemie ist nicht nur eine demokratische Zumutung, sondern auch eine soziale und persönliche. Gleichzeitig aber auch ein Jahr der Freude, wenn ich auf Wien blicke und die neue Fortschrittskoalition.

»Die Pandemie ist nicht nur eine demokratische Zumutung, sondern auch eine soziale und persönliche«

Darauf hätte ich heuer verzichten können…
Auf diese Pandemie.

Was haben Sie 2020 gelernt, was Sie vorher noch nicht wussten/konnten?
Homeschooling – von Mathe bis Bio, Rauf- und Runterladen der Unterlagen und eine große, gewachsene Wertschätzung allen Lehrerinnen und Lehrern gegenüber.

Welcher Moment hat Sie 2020 besonders berührt?
Ich habe zwei Tage nach dem Anschlag und nach der offiziellen Kranzniederlegung den Ort des Attentats besucht - alleine. All die Kerzen und Gedanken auf Papier der Menschen und die Blumen in den Einschusslöchern haben mich tief berührt.

Was ist Ihnen wichtig geworden, worauf Sie in den Jahren zuvor deutlich weniger Wert gelegt haben?
Die Freiheit zu haben, sich zu bewegen, in ein Lokal zu gehen, Freunde zu treffen.

Was gibt Ihnen Hoffnung?
Ein Impfstoff und Joe Biden.

Wann haben Sie sich zuletzt ohnmächtig gefühlt?
Als der 2. Lockdown verkündet wurde – mit Beginn der Budgetwoche im Parlament. Als entgegen aller Empfehlungen der Expertinnen und Experten auch in Volksschulen der Regelunterricht eingestellt wurde.

Welche Rolle hat Europa für Sie nach 2020?
Zu Beginn der Corona-Pandemie hat die Europäischen Union kein gemeinsames europäisches Krisenmanagement auf die Reihe gebracht. Jetzt vor kurzem ist es zumindest gelungen, für alle europäischen Mitgliedsstaaten Corona-Impfstoffdosen zu beschaffen. Das ist ein Vorbildprojekt für ein gemeinschaftliches Vorgehen aller EU-Mitgliedsstaaten – genau darauf muss die Europäische Union aufbauen.

Was ist Ihnen 2020 nicht geglückt?
Alles unter einen Hut zu bekommen.

Worauf sind Sie stolz, das Sie heuer erlebt/geschafft haben?
Ich bin stolz auf unser Wiener Wahlergebnis und freue mich sehr, mit Christoph Wiederkehr einen pinken Vizebürgermeister in Wien zu stellen.

Was braucht die österreichische Politik 2021?
Mehr Vertrauen in die Menschen, Transparenz, Vernunft und einen Plan für einen Aufschwung.

Die Person des Jahres ist für mich … weil …
Dominic Thiem. Dieses Jahr mit dem Sieg der US-Open und seinem bisherigen Auftritt in den ATP Finals…

Wer sollte in der Politik mehr Mitspracherecht haben?
Am liebsten würde ich in Zeiten von Corona einer Expertenkommission zuhören – und die Regierung setzt diese Vorschläge um.

Ihr größter Wunsch für 2021?
Dass wir einen Weg finden, die Pandemie ohne einen 3. Lockdown überwinden und wir für Österreich an einem echten Neustart arbeiten können. Denn dieses Virus hat uns wie durch ein Brennglas gezeigt, in welchen Bereichen wir überall Reformbedarf haben.

Was wünschen Sie sich für unsere Gesellschaft?
Zusammenhalt – wir können nur gemeinsam gestärkt aus dieser Krise herauskommen – und Vertrauen ineinander.

Ihr politisches Vorbild?
Sie ist vielleicht nicht die bekannteste Politikerin, aber sie hat eine Rücktrittskultur geprägt, die es bei uns so nicht gibt: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Sie war davon überzeugt, dass die Vorratsdatenspeicherung nicht mit ihren liberalen Grundwerten vereinbar ist und hat als deutsche Justizministerin die entsprechende Konsequenz mit ihrem Rücktritt gezogen.

Bei diesem Song kenne ich den Text auswendig…
Bei ganz vielen.

Halbvoll oder halbleer?
Halbvoll

House Of Cards oder Vorstadtweiber?
The Crown!

Kommentare

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In ihrem Job völlig daneben! Gegen alles zu sein und keine positiven Vorschläge! So geht unser Land weiter nach unten ist ohnehin schon total heruntergekommen und die das Zubetonieren und die Unterwanderung geht weiter!

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@Rigi9: Völlig sinnbefreiter Kommentar: Wenn Meinl-Reisinger eine Stärke hat, dann ist es das Vermögen Lösungen aufzuzeigen. Warum das Land gerade durch Meinl-Reisinger herunterkommt ist nicht nachvollziehbar. An dem arbeitet wohl doch viel mehr unsere Regierung.

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